Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
24. Mai 1941
24. Mai 1941, Sonnabend, 00.00 Uhr:
Die
“Suffolk”,
die
auf
der
Backbordseite
achtern
der
”Bismarck“
folgte,
scherte
nach
Steuerbord
aus
und hing sich achteraus der ”Bismarck“ wieder an.
24. Mai 1941, Sonnabend, 00.05 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
stellte
die
Einnebelung
(seit 23.50 Uhr) wieder ein.
24. Mai 1941, Sonnabend, 00.10 Uhr:
Die
”Suffolk“
(infolge
ihres
Manövers)
und
die
“Nor
-
folk”
haben
die
Fühlung
zum
deutschen
Kampfver
-
band verloren.
24. Mai 1941, Sonnabend, 00.47 Uhr:
Vizeadmiral
Lancelot
Ernest
Holland
,
der
auf
der
“Hood”
weilte,
unterrich
tete
die
“Prince
of
Wales”,
daß,
wenn
der
deutsche
Kampfverband
nicht
gesichtet
würde,
er
parallel
zu
dessen
Kurs
laufen
wolle,
bis
die
”Suffolk“
oder
die
”Norfolk“
wieder
Fühlung hätten.
24. Mai 1941, Sonnabend, 02.00 Uhr:
Das
Gibraltar-Geschwader
(”Force
H“,
Vizeadmiral
James
Fownes
Somerville
)
mit
dem
Schlachtkreu
-
zer
“Renown”
(Kapitän
Rhoderick
Robert
McGri
-
gor
),
dem
Flugzeugträger
“Ark
Royal”
(Kapitän
Loben
Edward
Harold
Maund
)
und
dem
leichten
Kreuzer
“Sheffield”
(Kapi
-
tän
Larcom)
lief
von
Gibraltar
aus,
um
den
westlichen
Mittelmeeraus
-
gang
gegen
einen
Aus
-
bruch
der
italienischen
Flotte zu sichern.
24. Mai 1941, Sonnabend, 02.10 Uhr:
Der
Kampfverband
von
Vizeadmiral
Lancelot
Ernest
Holland
(”Hood“
und
”Prince
of
Wales“)
ging
auf
Parallelkurs
zum
bisherigen
Kurs
des
deutschen
Kampfverbandes,
also
Richtung
Südwest,
während
den
sechs
Zerstörern
“Achates”
,
“Antelope”
,
“Anthony”,
“Echo”
,
“Electra”
und
“Icarus”
befohlen
wurde, weiter auf Nordkurs zu marschieren.
24. Mai 1941, Sonnabend, 02.28 Uhr:
Alarm
beim
deutschen
Kampfverband.
Ein
schwerer
Kreuzer
kam
von
achtern
auf
(von
Backbord
ach
-
tern,
die
”Norfolk“).
Da
auf
der
”Bismarck“
das
achtere
EM
2
(Funkmeßgerät
[FMG,
FuMG,
auch
Entfernungsmeßgerät]),
ausgefallen
war,
übernahm
die
“Prinz
Eugen”
die
EM
2-Meßung
auch
für
den
achteren Sektor.
24. Mai 1941, Sonnabend, 02.47 Uhr:
Die
”Suffolk“
und
die
”Norfolk“
haben
den
deutschen
Kampfverband wieder im Radar.
24. Mai 1941, Sonnabend, 03.58 Uhr:
Der
Alarm
beim
deutschen
Kampfverband
von
02.28
Uhr
wurde
wieder
been
-
det.
24. Mai 1941, Sonnabend, 04.07 Uhr:
Auf
der
”Prinz
Eugen“
wurden
Geräusche
von
Schiffen
auf
der
Backbordseite
durch
das
Hydrophon
entdeckt
(südöstlich).
Sofort
wurden
auf
beiden
deut
-
schen
Schiffen
den
Ausgucken
der
Befehl
erteilt,
den
Horizont
in
dieser
Richtung zu beobachten. Es wurde jedoch nichts entdeckt.
24. Mai 1941, Sonnabend, 04.25 Uhr:
Auf
der
”Prinz
Eugen“
wurden
Torpe
-
dogeräusche
aus
Richtung
195°
gehört,
was
aber
eine
Fehlortung
war.
Inhalt
24. Mai 1941
Seite 01
“Bismarck“
Stapellauf am 14.
Februar 1939 in Ham-
burg, am 27. Mai
1941 selbst versenkt.
“Prinz Eugen“
Stapellauf am 22.
August 1938 in Kiel,
am 22. Dezember
1946 nahe des Kwa-
jalein-Atolls versenkt.
Holland, Lancelot
Ernest
1887 - 1941
Somerville, James
Fownes
1882 - 1949
McGrigor, Robert
Rhoderick
1893 - 1959
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.54 Uhr:
Die
”Bismarck“
hißte
die
Signalflaggen
Jot
und
Dora,
was
für
die
”Prinz
Eugen“ bedeutete, daß sie endlich die Feuererlaubnis erhalten hatte.
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.55 Uhr:
Die
”Prinz
Eugen“
und
die
”Bismarck“
feuerten
ihre
SA-Geschütze
(SA
=
Schwere
Artillerie)
auf
die
britischen
Angreifer
ab
(beide
auf
die
”Hood“).
Beide
Schiffe
lagen
nach
der
ersten
Salve
am
Ziel.
Die
”Bismarck“
schoß
zudem
mit
ihren
MA-Geschützen
(MA
=
Mittelartillerie)
auf
der
Backbordseite
auf die ”Prince of Wales“.
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.56 Uhr:
Die
”Prince
of
Wales“
schoß
ihre
sechste
Salve
auf
die
”Bismarck“
ab,
und
diesmal
schlug
sie
in
die
”Bismarck“
ein.
Der
Treffer
schlug
mittschiffs
in
die
Abteilungen
XIII
bis
XIV
unter
der
Wasserlinie
mit
Ausfall
des
E-Werkes
IV,
weshalb
in
manchen
Abteilungen
und
im
Backbord-Kesselraum
Wasser
eindrang,
das
aber
abgeschottet
werden
konnte.
Gleichzeitig
traf
die
”Prinz
Eugen“
die
”Hood“
mit
-
schiffs achtern, wo es sofort zu brennen begann.
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.57 Uhr:
Die
”Bismarck“
schoß
ihre
zweite
Geschützsalve
und
traf
die
”Hood“.
Die
”Prinz
Eugen“
traf
ebenfalls
die
”Hood“,
die
schon
schwer mitgenommen einige Brände an Bord hatte.
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.58 Uhr:
Die
”Prince
of
Wales“
schoß
ihre
neunte
Salve
auf
die
”Bismarck“
ab,
die
in
die
Abteilungen
XX
bis
XXI
im
Vorschiff
einschlug
-
Einschuß
Backbord,
Aus
-
schuß
Steuerbord
über
Panzerdeck;
dieser
Treffer
hatte
im
Vorschiff
die
Zuleitungen
von
den
vorderen
Ölbunkern
zu
den
Kesseln
unterbrochen,
wonach
die ”Bismarck“ eine Ölspur hinter sich herzog.
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.59 Uhr:
Die
“Hood”
brannte
mittlerweile
an
zwei
verschiede
-
nen
Stellen.
Der
britische
Kampfverband
wollte
ein
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.35 Uhr:
Die
britische
Kampfgruppe
von
Vizeadmiral
Lancelot
Ernest
Holland
(”Hood“
und
”Prince
of
Wales“)
entdeckte
Rauch
am
Horizont.
Die
Deut
-
schen?
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.37 Uhr:
Die
”Prince
of
Wales“
sichtete
die
deutschen
Schiffe
in
einer
Entfernung
von
347 hm (34.700 m).
24. Mai 1941, Donnerstag, 05.41 Uhr:
Die
”Norfolk“
sichtete
die
deutschen
Schiffe
ebenfalls
in
einer
Entfernung
von
277,8 hm (27.780 m).
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.43 Uhr:
Die
”Hood“
sendete
einen
offenen
Bericht
an
die
Admiralität,
daß
die
deut
-
schen
Schiffe
gesichtet
worden
waren
und
gab
Position,
Kurs
und
Geschwindigkeit
weiter.
Dies
wiederum
hatte
der
deutsche
Kampfverband
abgefangen und wußte nun, das es britische Schiffe waren - aber welche?.
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.47 Uhr:
Auf
der
“Prinz
Eugen”
,
die
vorne
fuhr,
wurde,
wegen
der
an
Backbord
schnell näher kommenden entdeckten britischen Schiffe, Alarm gegeben.
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.50 Uhr:
Die
Entfernungen
der
britischen
Schiffe
zum
deutschen
Kampfverband
waren:
zur
“Norfolk”
etwa
260
hm
(26.000
m)
im
Osten,
zur
“Suffolk”
etwa
300
hm
(30.000
m)
im
Norden
und
zur
“Hood”
und
“Prince
of
Wales”
etwa
250 hm (25.000 m) im Südosten.
”Hood“
und
”Prince
of
Wales“
vereinigten
sich
und
liefen
mit
Höchst
-
fahrt in sehr spitzer Lage auf den deutschen Verband zu.
24. Mai 1941, Sonnabend, 05.53 Uhr:
Die
britische
Kampfgruppe
unter
Vizeadmiral
Lancelot
Ernest
Holland
eröff
-
nete
aus
spitzem
Winkel
das
Feuer
mit
ihren
beiden
vorderen
Türmen
(A
und
B)
auf
das
führende
deutsche
Schiff
(”Prinz
Eugen“).
Die
”Prince
of
Wales“
hatte
aber
erkannt,
daß
die
”Bismarck“
hinter
der
”Prinz
Eugen“
fuhr
und
richtete ihre vorderen Geschütze nach ihr aus und feuerte.
24. 05. 1941
Film-Dokument:
Gefechtsszenen zwi-
schen der “Bismarck”
und der “Hood” (ohne
Ton).
Das deutsche
Schlachtschiff “Bis-
marck” feuert Salve
auf Salve auf den bri-
tischen Schlachtkreu-
zer “Hood”.
(Bild: Bundesarchiv, Bild 146-
1968-015-25/Lagemann).
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
Seite
2
Wales“
mußte
ebenso
schnell
mit
harten
Rudermanövern
den
Kurs
in
Rich
-
tung
zu
den
deutschen
Schiffen
ändern
(nach
Steuerbord),
um
nicht
auf
die
sinkende
”Hood“
aufzulaufen.
Mittlerweile
feuerten
beide
deutschen
Schiffe
auf die ”Prince of Wales“.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.02 Uhr:
Die
”Prince
of
Wales“
umschiffte
die
enorm
schnell
sinkende
”Hood“
und
feuerte
auf
die
deutschen
Schiffe.
Diese
ließen
sich
nicht
lunmpen;
die
achte
Salve
der
”Bismarck“
war
ein
Volltreffer
auf
der
Kompaß-Plattform
(Brücke).
Nur
zwei
Seeleute
hat
-
ten
diesen
Treffer
überlebt
(Kapitän
John
Catterall
Leach
und
ein
Obersignalmeister).
Infolge
dieses
Treffers
konnte
die
”Prince
of
Wales“
nicht
mehr
feuern,
da
die
Feuerleitanlage
größtenteils
zerstört
war.
Zu
diesem
Zeitpunkt
eröffnete
die
von
Osten
kommende ”Norfolk“ das Feuer auf die ”Bismarck“.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.03 Uhr:
Die
”Hood“
war
gesunken.
Mit
ihr
gingen
95
Offiziere
und
1.323
Mann
unter,
darunter
auch
Vizeadmiral
Lancelot
Ernest
Holland
.
Nur
3
Seeleute
(ein
Kadett
und
zwei
Matrosen)
konnten
nach
drei
Stunden
vom
britischen
Zer
-
störer “Electra” gerettet werden.
Lassen
wir
einen
englischen
Augenzeugen,
der
auf
der
”Prince
of
Wales“ das Gefecht mitgemacht hatte, den Untergang der ”Hood“ schildern:
”Vor
uns
auf
der
Backbordseite
jagte
die
'Hood'
(wenige
hundert
Meter
entfernt)
auf
einem
parallelen
Kurs
vorwärts.
Wasserberge
schossen
hinter
ihr
hoch.
Da
-
wurde
sie
plötzlich
getroffen.
Eine
oder
mehrere
Granaten
schienen
genau
vor
ihrem
hinteren
Turm
einzuschlagen.
Ein
gewaltiges
Feuer
brach
unter
schwarzer
Rauchentwicklung
aus.
Der
Anblick
würgte
uns
in
der
Kehle.
Eine
ungeheure
Explosion
folgte,
und
das
ganze
große
Schiff
war
in
einen
Blitz
von
Flammen
und
eingehüllt.
Der
Rauch
hob
sich
wie
ein
riesiger
Pilz
empor.
Teile
des
Schornsteins
und
der
Masten
wurden
Hunderte
von
Fuß
hoch
in
die
Luft
geschleudert
und
fielen
dann
teils
auf
das
Schiff,
teils
in
die
See
zurück.
Der
lange
scharfe
Bug
der
'Hood'
erhob
sich
senk
-
recht
in
die
Luft.
Drei
bis
vier
Minuten
nach
dem
Einschlagen
der
Granaten
war
alles,
was
von
dem
Schlachtkreuzer
übrigblieb,
nur
noch
einige
Wrack
-
stücke
und
Flammen
und
Rauch
an
der
Oberfläche
der
See.
Ein
Zerstörer
wurde
zur
Rettung
der
Schiffbrüchigen
abkomman
diert.
Es
gelang
ihm
nur,
wenig
seine
Stellung
verbessern
und
drehte
um
20°
nach
Backbord,
damit
auch
jeweils
die
beiden
achteren
Türme
(X
und
Y
-
während
die
deutschen
ihre
Türme
vorn
Vor-
bis
zum
Achterschiff
mit
A-D
durchbuchstabierten,
nannten
die
Briten
ihre
Türme
auf
dem
Vorschiff
A
und
B
und
die
Türme
auf
dem
Achterschiff
X
und
Y)
feuern
konnten.
Genau
in
diesem
Moment
schoß
die
”Bismarck“
ihre
fünfte
Salve
auf
die
”Hood“
ab,
die
die
Deckpanzerung
durchschlug.
Gleichzeitig
war
die
”Bismarck“
durch
die
“Prince
of
Wales”
zum
dritten
Mal
getroffen
worden.
Die
Granate
traf
zwischen
Schornstein
und
Flugzeughalle
die
nebeneinanderstehenden
Pinassen
(große
Beiboote),
explodierte
aber
nicht
und
durchschlug
nur
die
Bootskörper,
um
dann
in
den
Ozean
zu
verschwinden.
Die
“Prinz
Eugen”
erhielt
den
Befehl,
ihr
Feuer
auf
die ”Prince of Wales“ zu konzentrieren.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.00 Uhr:
Die
britische
Home
Fleet
des
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn
Tovey
befand
sich
südlich
von
Island,
genau
zwischen
Scapa
Flow
und
dem Gefechtsort.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.01 Uhr:
Die
fünfte
Salve
der
”Bismarck“
hatte
die
”Hood“
empfindlich
getroffen.
Die
Granate
hatte
das
Deck
durchschlagen
und
explodierte
nun
mitten
in
der
Hauptmunitionskammer
achtern.
Eine
riesige
Stich
-
flamme
brach
bis
zu
300
m
in
die
Höhe.
Dunkler
Rauch
stieg
auf
und
aus
ihm
heraus
schoßen
glühende
Projek
-
tile.
Dadurch
wurde
eine
weitere
Explosion
in
der
vorderen
Munitionskammer
unterhalb
des
“B-Turmes”
ausgelöst.
Dieser
wurde
durch
die
Explosion
in
die
Luft
gewirbelt
und
fiel
an
Backbord
der
”Hood“
ins
Wasser.
Danach
hob
sich
das
Schiff
aus
dem
Was
-
ser,
brach
auseinander
und
begann
über
das
Heck
zu
sinken
(Position:
63º
20'
Nord,
31º 50' West).
Die
“Norfolk”,
die
die
Explosion
der
”Hood“
gesehen
hatte,
drehte
sofort
in
ihre
Richtung
nach
Backbord.
Die
”Prince
of
Teleaufnahme von der Deto-
nation der “Hood.” 300 m hoch
war die Explosionswand, ein
unheimliches Aschgrau, das
von glühendroten und schwe-
felgelben Blitzen auseinander
gerissen wurde. (Bild: Bundesar-
chiv, Bild 146-1998-035-05/Lagemann).
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
Leach, John Catterall
1894 - 1941
Tovey, John Cronyn
1885 - 1971
Seite
3
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.09 Uhr:
Die
Entfernung
zwischen
den
deutschen
Schiffen
und
der
”Prince
of
Wales“
betrug
jetzt
mehr
als
180
hm
(18.000
m).
Die
Nebelwand
verschlang
die
”Prince
of
Wales“
vollständig
und
die
Salven
der
deutschen
Schiffe
waren
weniger
intensiv
und
lagen
ungenauer.
Beide
deutschen
Schiffe
feuerten
noch
eine
Salve,
dann
kam
der
Befehl,
das
Feuer
einzustellen.
In
diesem
Seegefecht
hatte
die
”Bismarck“
nur
93
und
die
“Prinz
Eugen”
157
Granaten
verschossen.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.10 Uhr:
Der
Kampf
war
zu
Ende.
Das
Seegefecht
in
der
Dänemarkstraße
-
oder
auch
Seegefecht
von
Island
genannt
-
hatte
schwere
Verluste
der
Briten
zu
beklagen.
Die
“Hood”
war
gesunken,
die
”Prince
of
Wales“
hatte
sieben
Treffer
erhalten
(vier
von
der
”Bismarck“,
drei
von
der
“Prinz
Eugen”),
davon
einen
ganz
schweren
auf
der
Kompaß-Plattform
(Brücke), konnte aber noch entkommen.
Auf
der
”Bismarck“
hatte
das
Gefecht
zwei
schwere
und
einen
leichten
Treffer
eine
Herabset
-
zung
der
Geschwindigkeit
und
eine
deutlich
sicht
-
bare
Ölspur
verursacht.
Der
erste
Treffer
schlug
in
die
Abteilungen
XIII
bis
XIV
mit
Ausfall
des
E-Wer
-
kes
IV.
In
den
Backbord-Kesselraum
lief
Wasser,
das
aber
gehalten
werden
konnte.
Der
zweite
Tref
-
fer
schlug
in
die
Abteilungen
XX
bis
XXI
im
Vorschiff
ein,
ohne
zu
explodieren
-
Einschuß
Backbord,
Aus
-
schuß
Steuerbord
über
Panzerdeck;
dieser
Treffer
hatte
im
Vorschiff
die
Zuleitungen
von
den
vorderen
Ölbunkern
zu
den
Kesseln
unterbrochen.
Der
dritte
Treffer
traf
zwischen
Schornstein
und
Flugzeughalle
die
nebeneinanderstehenden
Pinassen
(große
Bei
-
boote),
explodierte
aber
nicht
und
durchschlug
nur
die
Bootskörper,
um
dann
in
den
Ozean
zu
ver
-
schwinden.
Es
gab
insgesamt
fünf
Leichtverwun
-
dete.
Die
“Prinz
Eugen”
hatte
keinerlei
Treffer
und
Schaden davongetragen. Da erscholl Fliegeralarm Backbord voraus!
drei
Mitglieder
der
Besatzung
aufzufischen,
zwei Matrosen und einen Kadetten.“ (Q 09)
Die
”Prince
of
Wales“,
die
schwere
Treffer
erhalten
hatte,
begann
eine
künstliche
Nebelwand
zu
entwickeln,
um
den
deut
-
schen
Schiffen
den
Beschuß
zu
erschweren.
Zugleich
drehte
sie
vom
Gefechtsfeld
Rich
-
tung
Süden
ab,
um
damit
schnellstmöglich
die
Entfernung
zu
den
deutschen
Schiffen
zu
erhöhen.
Da
erscholl
auf
der
“Prinz
Eugen”
Torpedoalarm.
Zwei
Torpedos
waren
an
Backbord
gesichtet
worden
(3
Torpedos
lie
-
fen
auf
den
deutschen
Kampfverband
zu,
wer
sie
abgefeuert
hatte,
war
nicht
festzu
-
stellen).
Die
”Prinz
Eugen“
drehte
nach
Steu
-
erbord,
um
den
Torpedos
auszuweichen,
und
alarmierte
die
”Bismarck“
durch
Winkspruch
(
Flaggen-Signal-Sytem
),
die
ebenfalls
nach
Steuerbord
drehte.
Die
”Bismarck“
schoß
eine
weitere
Salve
in
Richtung
”Prince
of
Wales“
und
traf
knapp
unter
der
Wasserlinie,
wonach
die
Feuerkontrolleinrichtungen
auf
der
Steuerbordseite
der
”Prince
of
Wales“
ausfielen.
Auch
die
”Prinz
Eugen“
traf mit einer weiteren Salve die ”Prince of Wales“.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.04 Uhr:
Die
Entfernung
zwischen
den
deutschen
Schiffen,
die
nun
beide
wegen
der
Torpedowarnung
nach
Steuerbord
Richtung
Westen
gedreht
hatten,
und
der
“Prince
of
Wales”,
die
von
der
Nebelwand
einigermaßen
geschützt
nach
Süden
fuhr,
nahm
zu.
Trotzdem
schoßen
die
deutschen
Schiffe
weiter
und
eine
Salve
der
”Bismarck“
schlug
in
den
Flugzeugkran
der
”Prince
of
Wales“
ein.
Die
“Norfolk”
fuhr
Richtung
Südwesten
und
hielt
zum
deutschen
Kampf
-
verband
in
einer
Entfernung
von
210
hm
(21.000
m)
Fühlung.
Die
“Suffolk”,
die
die
ganze
Zeit
des
Gefechtes
über
die
deutschen
Schiffe
verfolgt
hatte,
hielt
ebenfalls
Fühlung
und
fuhr
in
einem
Abstand
von
280
hm
(28.000
m)
nach Süden.
24. Mai 1941, Sonabend, 06.05 Uhr:
Die
Entfernung
zwischen
den
deutschen
Schiffen
und
der
”Prince
of
Wales“
nahm
weiter
zu.
Während
die
deutschen
weiterhin
Salve
um
Salve
abgaben,
hatte
die
”Prince
of
Wales“
aufgehört
zu
feuern
und
drehte
nach
Osten
ein
in
Richtung Scapa Flow.
Das deutsche Schlachtschiff
“Bismarck” konzentriert seine
ganze Feuerkraft auf das sich
zurückziehende Schlachtschiff
"Prince of Wales".
(Bild: Bundesarchiv, Bild 146-1984-055-
13/Lagemann).
---
Ton-Dokument:
Lied der Marine -
“Das muß den ersten
Seelord doch erschüt-
tern ...”
Mit zwei Treffern im
Vorschiff verläßt das
Schlachtschiff “Bis-
marck” den Schau-
platz des Seegefech-
tes.
(Bild: Bundesarchiv, Bild 146-
1984-055-14/Lagemann).
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
Seite
4
gen.“
(Q 03)
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.25 Uhr:
Es
kam
zu
einer
kleinen
Unstimmigkeit
an
Bord
der
”Bismarck“.
Während
Kapitän
zur
See
Ernst
Linde
-
mann
dafür
plädierte,
die
”Prince
of
Wales“
zu
verfolgen
und
schließlich
zu
versenken,
dachte
Admiral
Günther
Lütjens
wohl
eher
an
seine
Order,
Gefechten
mit
gegnerischen
Kampfschiffen
aus
dem
Wege
zu
gehen
und
sprach
sich
gegen
eine
Verfolgung
der
”Prince
of
Wales“
aus.
Daraufhin
setzten
die
“Prinz
Eugen”
und
die
2.000
m
hinter
ihr
laufende
”Bismarck“
den
Kurs
Richtung
Südwesten
fort
(220°).
Die
”Prince
of
Wales“
befand
sich
mittlerweile
fast
in
Sicherheit
in
einer
Entfernung
von
415
hm
(41.500
m).
Die
“Nor
-
folk”
(nach
Südwest
laufend)
und
die
”Suffolk“
(nach
Süd
laufend)
hielten
zum
deutschen
Kampfverband
Fühlung.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.28 Uhr:
Die
”Prinz
Eugen“
meldete
an
die
”Bismarck“,
daß
sie
keine
Ausfälle
habe.
Die ”Norfolk“ sendete einen Funkspruch an die ”Prince of Wales“:
”Ich beabsichtige, Fühlung mit dem Gegner zu halten.“
(Q 03)
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.32 Uhr:
Admiral
Günther
Lütjens
meldet
an
das
Marinegruppenkommando
(MGK)
Nord:
”Schlachtkreuzer,
wahrscheinlich
'Hood'
versenkt.
Weiteres
Schlacht
-
schiff
'King
George'
oder
’Renown’
(gemeint
war
die
”Prince
of
Wales“,
der
deutsche
Kampfverband
hatte
irrtümlich
gedacht,
die
“King
George
V.”
vor
sich
zu
haben
-
DHJ)
beschädigt abgedreht. Zwei schwere Kreuzer halten Fühlung.“
(Q 01)
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.37 Uhr:
Die
”Norfolk“
sendete
einen
Funkspruch
an
die
sechs
Zerstörer
“Achates”
,
“Antelope”
,
“Anthony”,
“Echo”
,
“Electra”
und
“Icarus”,
die
von
Admiral
Lance
-
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.13 Uhr:
Die
”Bismarck“
und
die
“Prinz
Eugen”
hatten,
seit
dem
Torpedoalarm
von
06.03
Uhr,
alle
drei
Torpedos
ausmanövrieren
können.
Die
”Prince
of
Wales“
war
jetzt
schon
210
hm
(21.000
m)
weit
entfernt.
Die
”Norfolk“
und
die
”Suf
-
folk“
hielten
mit
dem
deutschen
Kampfverband
Fühlung
in
sicherer
Entfernung.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.19 Uhr:
Die
”Suffolk“,
die
weiter
nördlich
fahrend
die
deutschen
Schiffe
verfolgte,
feu
-
erte
eine
Breitseite
aus
280
hm
(28.000
m)
auf
den
deutschen
Kampfver
-
band.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.20 Uhr:
Die
”Suffolk“
feuerte
eine
weitere
Breitseite
aus
280
hm
(28.000
m)
auf
den
deutschen
Kampfverband.
Die
”Prince
of
Wales“
kam
aus
der
künstlichen
Nebelwand
heraus
und
feuerte
ebenfalls
eine
Breitseite
aus
300
hm
(30.000
m) auf die deutschen Schiffe.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.21 Uhr:
Die
”Suffolk“
feuerte
eine
dritte
Breitseite
aus
280
hm
(28.000
m)
auf
den
deutschen
Kampfverband.
Die
”Prince
of
Wales“
feuerte
ebenfalls
auf
die
deutschen
Schiffe
und
nebelte
sich
danach
abermals
ein.
Die
”Bismarck“
und
die
“Prinz Eugen”
reagierten nicht und hielten ihren Kurs nach Südwest.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.22 Uhr:
Die
“Suffolk”
feuerte
eine
vierte
Breitseite
aus
280
hm
(28.000
m)
auf
den
deutschen Kampfverband.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.23 Uhr:
Die
”Suffolk“
feuerte
eine
fünfte
Breitseite
aus
280
hm
(28.000
m)
auf
den
deutschen
Kampfverband;
bisher
hatte
keine
Salve
auch
nur
annähernd
getroffen, die meisten lagen zu kurz.
24. Mai 1941, Sonnabend, 06.24 Uhr:
Die
”Suffolk“
feuerte
eine
sechste
Breitseite
aus
280
hm
(28.000
m)
auf
den
deutschen
Kampfverband.
Die
“Prince
of
Wales”
sendete
einen
Funkspruch
an die Admiralität:
”Hood
ist
gesunken.
Meine
Brücke
zerstört.
Turm
Y
vorübergehend
außer
Aktion.
Andere
Schäden
scheinen
nur
oberflächlich.
Werde
bestäti
-
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
Lindemann, Ernst
1894 - 1941
(Bild:
Bundesarchiv,
Bild
101II-MN-1361-
21A/Winkelmann).
Lütjens, Günther
1889 - 1941
(Bild:
Bundesarchiv,
Bild 146-
2003-0027).
Seite
5
Vorschiff.
Einschuß
an
Bb.,
Ausschuß
an
Stb.
(Steuerbord
-
DHJ)
über
Panzer
-
deck.
Dritter
Treffer
durch
ein
Boot,
ohne
Belang.
Sonst
geht
es
mir
gut.
5
Leichtverwundete.“
24. Mai 1941, Sonnabend, 10.10 Uhr:
Auf
Befehl
Admiral
Günther
Lütjens
solle
sich
die
“Prinz
Eugen”
hinter
die
”Bismarck“ zurückfallen lassen, um den Ölverlust zu beobachten.
24. Mai 1941, Sonnabend, 11.00 Uhr:
Die “Prinz Eugen” setzte sich wieder vor die ”Bismarck“.
24. Mai 1941, Sonnabend, 12.00 Uhr:
Normalerweise
wechselte
die
Zuständigkeit
für
den
deutschen
Kampfver
-
band
vom
Marinegruppenkommando
(MGK)
Nord
zum
Marinegruppenkomman
do
West
(mit
Sitz
in
Paris)
bei
der
Überfahrt
des
Brei
-
tengrades
60°.
In
diesem
Falle
wechselte
aber
die
Zuständigkeit
infolge
der
Urzeit, also ab 12.00 Uhr.
24. Mai 1941, Sonnabend, 12.38 Uhr:
FT
(Funktelegramm)
von
Marinegruppenkommando
West an ”Bismarck“:
”1)
U-Boote
wie
gestern.
2)
Gegisste
(Ortsbe
-
stimmung
des
Schiffes
auf
Grund
des
Kurses
und
der
zurückgelegten
Strecke
-DHJ)
Standorte
heute
Mittag:
’Belchen’
AJ
25
,
’Lothringen’
AJ
16
,
’Gonzen
-
heim’
AJ
58
,
’Kota
Penang’
BC
35
,
’Spichern’
BD
94
,
’Esso
Hamburg’
BE
74
,
’Friedrich
Brehme’
BE
94
.
3)
’Lech’
Biscaya
einlaufend
EE
77
.
4)
’Ermland’
heute
Abend
aus
(auslaufend
-
DHJ)
.“
(Q
01)
Das
Marinegruppenkommando
West
wurde
zu
die
-
ser
Zeit
von
Generaladmiral
Alfred
Saalwächter
mit
Sitz
in
Paris/Frankreich
geleitet.
Es
hatte
sämtli
-
che
Unternehmungen
zur
See
in
seinem
Bereich
zu
koordinieren
und
war
operative
Führungsstelle
für
den Mittel- und Süd-Atlantik sowie dem Mittelmeer.
lot Ernest Holland
vor dem Gefecht auf Nordkurs belassen worden waren:
”Hood
ist
gesunken
(folgt
Position).
Kümmern
sie
sich
darum,
nach
Überlebenden zu suchen.“
(Q 03)
Die
Zerstörer
gingen
auf
Gegenkurs
und
konnten
um
ca.
09.00
Uhr
noch
drei
Seemänner der ”Hood“ aus dem Wasser bergen.
24. Mai 1941, Sonnabend, 07.05 Uhr:
Admiral
Günther
Lütjens
meldete
an
das
Marinegruppenkommando
(MGK)
Nord:
”Habe versenkt ein Schlachtschiff Qu. 73 AD.“
(Q 01)
Dieses Funksignal ist nie angekommen.
24. Mai 1941, Sonnabend, 08.01 Uhr:
Den
britischen
Kreuzern
”Norfolk“
(an
der
Backbordseite
der
”Bismarck“
)
und
”Suffolk“
(an
der
Steuerbordseite
der
”Bismarck“)
gelang
es,
weiterhin
Fühlung
zu
den
nach
Süden
laufenden
deutschen
Schiffen
zu
halten.
Und
die
”Prince
of
Wales“
erhielt
die
Order,
sich
der
”Suffolk“
und
”Norfolk“
anzu
-
schließen,
da
sie
immer
noch
einen
Kampfwert
besaß,
obwohl
sie
schon
schwer
angeschlagen
war.
Die
”Prince
of
Wales“
drehte
also
in
Richtung
der
beiden Kreuzer, um sich ihnen anzuschließen.
Admiral
Günther
Lütjens
meldete
an
das
Marinegruppenkommando
Nord:
”1)
Ausfall
E-Maschinenraum
4.
2)
Kesselraum
Bb.
(Backbord
-
DHJ)
2
macht
Wasser,
läßt
sich
halten.
Wasser
im
Vorschiff.
3)
Höchstfahrt
28
kn.
4)
Dänemarkstraße
50
sm
Treibminen.
Feind
EM
2-Geräte.
5)
Absicht:
Einlau
-
fen
St.
Nazaire.
Meeresgott
(gemeint
ist
die
“Prinz
Eugen”
-
DHJ)
Kreuzerkrieg.
Keine Personalausfälle.“
(Q 01)
24. Mai 1941, Sonnabend, 09.50 Uhr:
Kapitän
zur
See
Ernst
Lindemann
informierte
Kapi
-
tän
zur
See
Helmuth
Brinkmann
auf
der
“Prinz
Eugen”
über
den
Schaden
der
”Bismarck“.
Wink
-
spruch
(
Flaggen-Signal-Sytem
)
von
der
”Bismarck“
an die ”Prinz Eugen“:
”K
(Kommandant
-
DHJ)
an
K.
Zu
Ihrer
Benach
-
richtigung.
Ich
habe
2
schwere
Treffer
erhalten.
Einen
in
Abt.
XIII-XIV.
Hierdurch
Ausfall
E-Werk
4,
Kesselraum
Bb.
(Backbord
-
DHJ)
macht
Wasser,
das
gehalten
werden
kann.
Zweiter
Treffer
Abt.
XX-XI
im
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
“MTS Spichern“
Stapellauf am ?, im
Februar 1964 ver-
schrottet.
Brinkmann, Helmuth
1895 - 1983
Saalwächter, Alfred
1883 - 1945
Seite
6
Funkaufklärungsorganisation der Kriegsmarine genannt wurde):
”U.S.A. Wachkreuzer
’
Modoc’ 23. Mai, 2100 Uhr in
AJ 3920
.“
(Q 01)
24. Mai 1941, Sonnabend, 14.00 Uhr:
Winkspruch
(
Flaggen-Signal-Sytem
)
von
Admiral
Günther
Lütjens
auf
der
”Bismarck“ an
“Prinz Eugen”
:
”U.K.
(Ultrakurzwelle
-
DHJ)
Darf
vorläufig
nicht
mehr
benutzt
werden.“
(Q
01)
24. Mai 1941, Sonnabend, 14.20 Uhr:
Winkspruch
von
Admiral
Günther
Lütjens
auf
der
”Bismarck“
an
”Prinz
Eugen“:
”Beabsichtige
Fühlung
wie
folgt
abzuschütteln:
Während
Regenböen
läuft
'Bismarck'
mit
Westkurs
ab.
'Prinz
Eugen'
hält
Kurs
und
Fahrt
durch,
solange
bis
er
abgedrängt
wird
oder
3
Stunden
nach
Ablaufen
von
'Bis
-
marck'.
Anschließend
entlassen
zum
Ölen
bei
'Belchen'
oder
'Lothringen'
(gemeint
sind
die
Marinetroßschiffe
”MTS
Belchen”
und
”MTS
Lothringen”
-
DHJ)
,
danach
selbständig
Kreuzerkrieg
durchführen.
Durchführung
mit
Stichwort
’Hood’.“
(Q 01)
24. Mai 1941, Sonnabend, 14.42 Uhr:
FT
(Funktelegramm)
von
Admiral
Günther
Lütjens
an
den
BdU
(Befehlhaber
der
Unterseeboote
Karl
Dönitz
):
”Westboote
(gemeint
sind
die
U-Boote
der
”West
-
gruppe“
-
DHJ)
sammeln
Quadrat
AJ
68
.
Beabsichtigt
an
’Bismarck’
fühlunghaltende
schwere
Streitkräfte
aus
Norden
kommend
morgen
bei
Tagesanbruch
durch Quadrant 68 zu ziehen.“
(Q 01)
24. Mai 1941, Sonnabend, 14.48 Uhr:
FT
von
Admiral
Günther
Lütjens
an
das
Marinegrup
-
penkommando (MGK) West:
”Standort
etwa
60°
20'
N,
36°
20'
W.
’King
George
V.’
(gemeint
ist
die
“Prince
of
Wales”
-
DHJ)
mit
Kreuzer
hält
Fühlung.
Absicht:
falls
kein
Gefecht,
versuche Gegner nachts abzuschütteln.“
(Q 03)
24. Mai 1941, Sonnabend, 15.00 Uhr:
Die
britische
Home
Fleet
des
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admiral
John
24. Mai 1941, Sonnabend, 12.40 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
lief
jetzt
südlich
und
machte
etliche
Manöver
(langsame
Fahrt,
dann
wieder
schnelle
Fahrt
mit
Richtungsänderungen),
um
den
drei
britischen
Schiffen
(“Suffolk”,
“Norfolk”
und
“Prince
of
Wales”),
die
Fühlung hielten, zu entkommen. Dies gelang ihnen aber nicht.
24. Mai 1941, Sonnabend, 13.00 Uhr:
Für
die
Briten
war
der
Untergang
der
“Hood”
-
ihrem
maritimen
Wahrzeichen
-
ein
Schock
und
sie
setzten
nun
alles
daran,
die
”Bismarck“
zu
stellen
und
zu versenken.
Das
zur
Sicherung
des
Truppentransporters
“Britannic”
eingesetzte
Schlachtschiff
“Rodney”
(Kapitän
Frederick
Hew
George
Dalrymple-
Hamilton
),
auf
dem
Weg
von
Irland
nach
Boston,
wurde
mit
den
drei
Zerstörern
“Mashona”
(Kapitän
William
H.
Selby),
“Somali”
und
“Tartar”
(der
Zerstö
-
rer
“Eskimo”
blieb
bei
der
”Britannic“)
zur
Jagd
auf
den deutschen Kampfverband beordert.
Das
Schlachtschiff
“Ramillies”
(Kapitän
Arthur
D.
Read),
mit
dem
Konvoi
HX
127
unterwegs,
wurde
ebenso
hinzugezogen
wie
der
leichte
Kreu
-
zer
“Edinburgh”,
der,
nach
der
Versenkung
eines
deutschen
Handelsschiffes,
mit
den
Überlebenden
an
Bord
westlich
des
spa
-
nischen Kap Finisterre (Cabo de Finisterre) nach Nordwesten abfuhr.
Ebenso
wurde
das
Gibraltar-Geschwader
(”Force
H“,
Vizeadmiral
James
Fownes
Somerville
)
mit
dem
Schlachtkreuzer
“Renown”
(Kapitän
Rhoderick
Robert
McGrigor
),
dem
Flugzeugträger
“Ark
Royal”
(Kapitän
Loben
Edward
Harold
Maund
)
und
dem
leichten
Kreuzer
“Sheffield”
(Kapi
-
tän Larcom) auf die deutsche Kampfgruppe angesetzt.
Die
”Force
H“
war
um
02.00
Uhr
von
Gibraltar
ausgelaufen
und
hatte
eigentlich
die
Aufgabe,
den
westlichen
Mittelmeerausgang
gegen
einen
Aus
-
bruch
der
italienischen
Flotte
zu
sichern.
Nun
bekam
die
”Force
H“,
die
zwischen
dem
spanischen
Kap
Trafalgar
(Cabo
Trafalgar)
und
dem
portugie
-
sischen
Kap
Sankt
Vinzenz
(Cabo
de
São
Vicente)
stand,
den
Befehl,
in
den
Kampf
gegen
den
deutschen
Verband
einzugreifen.
Sie
nahm
sofort
Kurs
in
den Atlantischen Ozean.
24. Mai 1941, Sonnabend, 13.15 Uhr:
FT
(Funktelegramm)
von
B-Leitstelle
(Leitstelle
des
B-Dienstes,
wie
die
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
Dönitz, Karl
1891 - 1980
Dalrymple-Hamilton,
Frederick Hew ...
1890 - 1974
Seite
7
6690
,
U
556
AK
9290
(ohne
Torpedos,
da
verschossen
-
DHJ)
,
U
74
AK
8550
(ohne
Torpedos,
da
verschossen;
zudem
durch
Wasserbomben
angeschlagen
und
kampfunfähig
-
DHJ)
.
In
befohlenem
Vorpostenstreifen
daher
nur
6
Boote
(U-93
und
U
73
waren
von
den
Marineplanquadraten
AJ
und
AK
zu
weit
entfernt,
um
pünktlich
an
diesen
Standorten zu sein - DHJ)
.“
(Q 01)
Der
deutsche
Befehlshaber
der
Unterseeboote
(BdU
seit
19.
September
1939,
Karl
Dönitz
)
hatte
also
die
Aufstellung
der
”Westgruppe“
befohlen,
mit
den U-Booten:
U 43
(Kapitänleutnant
Wolfgang Lüth
),
U 46
(Kapitänleutnant
Engelbert Endraß
),
U 66
(Korvettenkapitän
Richard Zapp
),
U 73
(Kapitänleutnant
Helmut Rosenbaum
),
U 93
(Kapitänleutnant
Claus Korth
),
U
94
(Kapitänleutnant
Herbert
Otto
Kup
-
pisch
),
U
111
(Kapitänleutnant
Wilhelm
Klein
-
schmidt
),
U
557
(Oberleutnant
zur
See
Ottokar
Arnold Paulshen
)
in
einem
Vorpostenstreifen
im
Marineplan
-
quadrat
AJ
68
(südlich
der
Südspitze
Grönlands),
über
den
die
“Bismarck“
die
Verfolger
am
25.
Mai
1941
lenken
sollte
(”U
93“
und
”U
73“
waren
von
den
Marineplanquadraten
AJ
und
AK
zu
weit
ent
-
fernt, um pünktlich an diesen Standorten zu sein).
Auf
dem
Rückmarsch
befanden
sich
die
U-
Boote:
U
74
(Kapitänleutnant
Eitel-Friedrich
Ken
-
trat
).
U 109
(Kapitänleutnant
Hans-Georg Fischer
),
U 556
(Kapitänleutnant
Herbert Wohlfarth
),
Cronyn
Tovey
gab
dem
Flugzeugträger
“Victorious”
den
Befehl,
direkt
zum
deutschen
Kampfverband
zu
laufen
und
die
”Bismarck“
-
und
nur
die
”Bis
-
marck“
-
mit
ihren
“Fairey-Swordfish-Torpedoflugzeugen”
anzugreifen.
Derweile
würden
die
restlichen
Schiffe
der
Home
Fleet
auf
ihrem
Kurs
blei
-
ben.
Die
”Victorious“
scherte
also
aus
dem
Verband
aus,
gesichert
von
den
vier leichten Kreuzern “Aurora”, “Galatea”, “Hermione” und “Kenya”.
24. Mai 1941, Sonnabend, 15.08 Uhr:
FT
(Funktelegramm)
von
Admiral
Günther
Lütjens
an
die
SKL
(Seekriegslei
-
tung) und dem Marinegruppenkommando (MGK) West:
”’Hood’
heute
früh
0600
Uhr
durch
Artilleriegefecht
innerhalb
5
Minu
-
ten
vernichtet.
'King
George'
(gemeint
ist
”Prince
of
Wales“
-
DHJ)
nach
Treffern
dann
abgedreht.
'Bismarck'
Fahrt
beschränkt.
Tiefertauchung
vorn
infolge
Vorschifftreffer.“
(Q 01)
24. Mai 1941, Sonnabend, 15.40 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
fuhr
in
eine
Regenbö,
dies
war
der
Zeitpunkt
einen
Ausbruch
der
“Prinz
Eugen”
zu
versuchen.
Die
”Bismarck“
signalisier
te per Winkspruch (
Flaggen-Signal-Sytem
) der ”Prinz Eugen“:
”An 'Prinz Eugen'. 'Hood'.“
Danach
drehte
die
”Bismarck“
nach
Steuerbord,
während
die
”Prinz
Eugen“ weiter Richtung Südwest lief.
24. Mai 1941, Sonnabend, 15.59 Uhr:
Winkspruch
von
Admiral
Günther
Lütjens
auf
der
”Bismarck“
an
”Prinz
Eugen“:
”An
Pg
(Rufzeichen
der
”Prinz
Eugen“
-
DHJ)
.
'Bismarck'
staffelt
wieder
heran, da an Stb.
(Steuerbord - DHJ)
1 Kreuzer.“
(Q 01)
Da
die
“Suffolk”
zu
nahe
war,
konnte
die
”Prinz
Eugen“
nicht
aus
der
Radar
-
reichweite
entschwinden
-
das
Manöver
schlug
also
fehl
und
daher
drehte
die
”Bismarck“
auf
ihren
ursprünglichen
Kurs
zurück
und
folgte
der
”Prinz
Eugen“.
24. Mai 1941, Sonnabend, 16.44 Uhr:
FT vom Marinegruppenkommando West an ”Bismarck“:
”'Für
24.
Mai,
0800
Uhr
gekoppelte
Standorte
U-Boote:
U
111
AJ
2390
,
U
94
AJ
6590
,
U
93
AK
1570
,
U
43
AK
4480
,
U
557
AK
4530
,
U
66
AK
4620
,
U
46
AK
4790
,
U
73
AK
9920
.
Ferner
auf
Rückmarsch:
U
109
AJ
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
U 43
Stapellauf am 23.
Mai 1939 in Bremen,
am 30. Juli 1943 süd-
westlich der Azoren
versenkt.
Lüth, Wolfgang
1913 - 1945
Seite
8
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
U 46
Stapellauf am 10.
September 1938 in
Kiel, am 04. Mai
1945 bei Flensburg
selbst versenkt.
U 66
Stapellauf am 10.
Oktober 1940 in Bre-
men, am 06. Mai
1944 versenkt.
U 73
Stapellauf am 27. Juli
1940 in Bremen, am
16. Dezember 1943
im Mittelmeer bei
Oran selbst versenkt.
U 74
Stapellauf am 31.
August 1940 in Bre-
men, am 02. Mai
1942 östlich von Car-
tagena versenkt.
U 93
Stapellauf am 08.
Juni 1940 in Kiel, am
15. Januar 1942 bei
Madeira versenkt (U
93 ganz rechts).
U 94
Stapellauf am 12.
Juni 1940 in Kiel, am
28. August 1942 in
der Karibik versenkt.
Bild: Bundesarchiv, Bild 101II
-MW-3491-06/Buchheim.
U 109
Stapellauf am 14.
September 1940 in
Bremen, am 04. Mai
1943 südlich von
Irland versenkt.
U 556
Stapellauf am 20.
Februar 1941 in Ham-
burg, am 27. Juni
1941 südwestlich von
Island selbst versenkt.
U 557
Stapellauf am 22.
Dezember 1940 in
Hamburg, am 16.
Dezember 1941 west-
lich der Insel Kreta
versenkt.
Endraß, Engelbert
1911 - 1941
(Bild: U-776.de).
Kentrat, Eitel-Friedrich
1906 - 1974
(Bild: U 776.de).
Fischer, Hans-Georg
1908 - ?
Zapp, Richard
1904 - 1964
Korth, Claus
1911 - 1988
(Bild: U-776.de).
Wohlfarth, Herbert
1913 - 1982
Rosenbaum, Helmut
1913 - 1944
(Bild: U 776.de).
Kuppisch, Herbert
Otto
1909 - 1943
(Bild: Bundesarchiv, Bild 101II-
MW-3495-04/Buchheim).
Seite
9
”USA-Aufklärungsstaffel
Nr.
52
'Catalinas'
von
Argentia,
Neufundland,
haben
Auftrag,
das
Seegebiet
500
sm
südöstlich
von
Cape
Farewell
abzusu
-
chen.“
(Q 03)
Die
Unterstützung
der
Briten
durch
aktive
Suchaktionen
war
ein
weiterer
Neutralitätsbruch der USA.
24. Mai 1941, Sonnabend, 20.42 Uhr:
FT vom Marinegruppenkommando West an ”Bismarck“:
”1)
5
U-Boote
0600
Uhr
Vorpostenstreifen
AJ
6815
,
AJ
6895
.
Tiefe
10
sm.
Ein
Boot
AJ
6550
,
ein
Boot
AJ
6950
.
Angriff
nur
gegen
feindliche
Kriegs
-
schiffe.
2)
Bilderkennung
Scapa
heute
3
Schlachtschiffe.
Zusatz
Gruppe:
Scheinanlage möglich
(womit Schlachtschiffattrappen gemeint sind - DHJ)
.“
(Q 01)
24. Mai 1941, Sonnabend, 20.56 Uhr:
Die
”Bismarck“
hatte
zu
wenig
Treiböl.
In
Bergen
nicht
aufgetankt,
das
Marine
troßschiff
“MTS
Weis
-
senburg”
nicht
angefahren,
einen
Treffer
bekom
-
men,
wonach
Treiböl
auslief
-
das
alles
hatte
den
Bestand
des
Treiböls
auf
der
”Bismarck“
auf
weni
-
ger
als
3.000
t
reduziert.
Zudem
konnten
die
Fühlung
haltenden
britischen
Schiffe
von
der
”Bis
-
marck“ nicht abgeschüttelt werden.
Admiral
Günther
Lütjens
traf
daher
den
Ent
-
schluß,
das
Unternehmen
”Rheinübung”
für
die
”Bismarck“
nunmehr
endgültig
abzubrechen
und
direkt
den
Hafen
von
St.
Nazaire
anzulaufen
(diese
Absicht
war
schon
um
08.01
Uhr
dem
Marinegrup
-
penkommando
Nord
per
Funkspruch
mitgeteilt
worden).
Der
ursprüngliche
Plan,
die
verfolgenden
britischen
Schiffe
über
das
Marineplanquadrat
AJ
68
(südlich
der
Südspitze
Grönlands)
zu
führen,
wo
die
”Westgruppe“
der
deutschen
U-Boote
wartete,
konnte
daher
nicht
mehr
ausgeführt
werden.
Infolge
dieser
Änderung
wurden
die
U-Boote
U
48
(Kapi
-
tänleutnant
Herbert
Schultze
),
U
73
(Kapitänleut
-
nant
Helmut
Rosenbaum
),
U
74
(Kapitänleutnant
Eitel-Friedrich
Kentrat
,
hatte
seine
Torpedos
schon
verschossen
und
war
zudem
durch
Wasser
-
24. Mai 1941, Sonnabend, 18.14 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
befand
sich
in
einer
Nebelbank.
Die
”Bis
-
marck“
signalisierte
per
Winkspruch
(
Flaggen-Signal-Sytem
)
der
“Prinz
Eugen”
:
”An 'Prinz Eugen'. ’Hood’.“
Danach
machte
die
”Bismarck“
plötzlich
eine
180°
Wende
und
jagte
mit
27
Knoten
auf
ihre
Verfolger
zu,
um
sie
in
ein
Gefecht
zu
verwickeln.
Die
”Prinz
Eugen“
setzte
derweile
ihre
Fahrt
auf
südlichen
Kurs
fort,
und
war
bald
außer Radarreichweite der Briten.
24. Mai 1941, Sonnabend, 18.30 Uhr:
Die
”Bismarck“
fuhr
aus
der
Nebelbank
auf
die
britischen
Schiffe
zu
und
eröffnete
das
Feuer
auf
die
“Suffolk”,
um
damit
die
aus
der
Radarreichweite
fahrende
”Prinz
Eugen“
zu
decken.
Die
”Suffolk“,
ein
Gefecht
vermeidend,
wandte
sich
unter
künstlichem
Nebel
ab.
Auch
die
“Norfolk”
und
die
schwer
angeschlagene
“Prince
of
Wales”
brachen
ihre
Verfolgung
ab
und
zerstreu
-
ten sich, um dem schweren Geschützfeuer zu entkommen.
24. Mai 1941, Sonnabend, 18.40 Uhr bis 18.56 Uhr:
Die
”Bismarck“
und
die
”Prince
of
Wales“
beschoßen
sich
gegenseitig
ohne
Treffer
zu
landen.
Schlußendlich
stellten
beide
Seiten
das
Feuer
ein
und
die
”Bismarck“ drehte wieder auf ihren ehemaligen südlichen Kurs ein.
Dieser
Ablenkungs-Angriff
der
”Bismarck“
war
ein
voller
Erfolg,
da
die
”Prinz
Eugen“
aus
dem
Radar
der
britischen
Schiffe
gelangen
konnte,
um
selbständig
den
Zufuhrkrieg
(Handelskrieg
gegen
die
alliierten
Geleitzug-
Konvois) fortzusetzen.
24. Mai 1941, Sonnabend, 19.50 Uhr:
FT
(Funktelegramm)
vom
Marinegruppenkommando
(MGK)
West
an
”Bis
-
marck“:
”'1)
Herzlichen
Glückwunsch
(zur
Versenkung
der
”Hood“
-
DHJ)
.
2)
Vorbe
-
reitungen
St.
Nazaire
und
Brest
werden
getroffen.
Mit
Absicht
'Prinz
Eugen'
einverstanden.
Falls
Absetzen
gelingt,
erscheint
längeres
Abwarten
in
abge
-
legenen
Seeraum
für
'Bismarck'
zweckmäßig.
Annahme
Höchstfahrt
'Bismarck' 28 sm. Meldung erforderlich, wenn Tiefgang übernormal.“
(Q 01)
24. Mai 1941, Sonnabend, 20.12 Uhr:
FS
(Funkspruch)
von
der
britischen
Admiralität
an
alle
Schiffe,
die
auf
die
”Bismarck“ angesetzt wurden:
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
U 48
Stapellauf am 08.
März 1938 in Kiel,
am 03. Mai 1945 bei
Neustadt selbst ver-
senkt.
Schultze, Herbert
1909 - 1987
(Bild: Bundesarchiv, Bild
101II-MW-3520E-
26A/Buchheim).
Seite
10
24. Mai 1941, Sonnabend, 22.10 Uhr:
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn
Tovey
hatte
dem
Flug
-
zeugträger
”Victorious“
befohlen,
die
”Bismarck“
mit
ihren
“Fairey-Swordfish-
Torpedoflugzeugen”
anzugreifen.
Um
22.10
starteten
drei
Flugzeu
gstaffeln
(insgesamt
27)
dieser
Torpedoflugzeuge
von
der
”Victorious“
mit
Ziel
”Bis
-
marck“.
24. Mai 1941, Sonnabend, 23.00 Uhr:
Die
drei
Staffeln
Fairey-Swordfish-Torpedoflugzeuge
sichteten
die
”Bismarck“
und
griffen
an.
Sie
stießen
vom
Himmel
und
stellten
in
letzter
Sekunde
fest,
daß
sie
auf
den
amerikanischen
Küstenwachkreuzer
”Modoc”
zuflogen,
der
in
unmittelbarer
Nähe
der
”Bismarck“
fuhr.
Nach
einer
kleinen
Schleife
setz
-
ten
sie
neu
an
und
griffen
nun
die
”Bismarck“
von
allen
Seiten
an,
die
sich
mit
schwerem
Flakfeuer
aus
allen
Rohren
wehrte.
Dieser
Angriffsversuch
miß
-
lang,
worauf
die
27
Torpedoflugzeuge
nochmals
die
”Bismarck“
angriffen.
Die
”Bismarck“
wehrte
sich
mit
allen
Mitteln,
selbst
mit
ihrer
SA
(schweren
Artille
-
rie)
und
fuhr
Zickzackkurse
und
versuchte
mit
wilden
Manövern
den
Torpedos auszuweichen, die von allen Seiten auf sie zukamen.
Nachdem
es
der
”Bismarck“
gelungen
war,
sechs
Torpedos
auszuwei
-
chen,
schlug
ein
Torpedo
(18
Zoll
MK
XII)
auf
der
Steuerbordseite
mittschiffs
in
Höhe
der
Abteilung
VIII
bis
X
ein.
Der
Schaden
war
gering
und
uner
-
heblich,
jedoch
kostete
dieser
Treffer
einem
Besatzungsmitglied
das
Leben
(Oberbootsmann
Kurt
Kirchberg),
fünf
weitere
wurden
verletzt.
Insgesamt
sollen
18
Torpedos
im
Wasser
gewesen
sein;
nur
dem
Glück
und
dem
unkonventionellen
Handeln
des
Gefechtsrudergängers
MatrosenHaupt
-
gefreiter
Hans
Hansen
ist
es
zu
verdanken,
daß
nur
ein
Torpedo
sein
Ziel
erreicht hatte.
24. Mai 1941, Sonnabend, 23.03 Uhr:
Von
der
”Victorious“
starteten
drei
“Fairey-Fulmar-Jagdflugzeuge”
als
Beobach
ter
und
Fühlungshalter
mit
Ziel
”Bismarck“.
Diese
griffen
jedoch
in
den Kampf mit ein, obwohl ihre Bordwaffen wenig ausrichten konnten.
24. Mai 1941, Sonnabend, 23.40 Uhr:
Infolge
der
Brennstoffknappheit
mußten
die
“Fairey-Swordfish-Torpedoflug
-
zeuge”,
begleitet
von
den
drei
Fairey-Fulmar-Jagdflugzeugen,
zum
Flugzeug
träger
”Victorious“
zurückkehren
(Landung
auf
dem
Träger
um
02.35
Uhr).
Die
”Bismarck“
hatte
fünf
Fairey-Swordfish-Torpedoflugzeuge
abschießen
können
(nach
britischen
Angaben
wurde
kein
Flugzeug
verloren,
bomben
ange
schlagen
und
kampfunfähig),
U
97
(Kapitänleutnant
Udo
Heilmann
),
U
98
(Kapitän
-
leutnant
Robert
Karl
Friedrich
Gysae
),
U
556
(Kapitänleutnant
Herbert
Wohlfarth
,
hatte
seine
Torpedos
ebenfalls
schon
verschossen
und
mußte
als
”Auge“
herhalten)
und
”Barbarigo“
vorsorglich
zur
Aufnahme
der
”Bismarck“
in
der
westlichen
Biskaya
in
den
Marine
-
planquadraten
BE
6420
bis BE 6620
aufgestellt.
Gleichzeitig
wurde
auf
der
”Bismarck“
ein
Scheintrichter
gebaut
(ein
Schornstein),
um
damit
eventuelle
Entdecker
über
die
Schiffsklasse
zu
täu
-
schen;
ebenso
wurden
zur
Täuschung
englische
Signale vorbereitet.
24. Mai 1941, Sonnabend, 21.11 Uhr:
Die
“Prinz
Eugen”
sendete
ein
FT
(Funktele
-
gramm)
an
das
Marinegruppen
kom
man
do
(MGK)
West,
in
dem
sie
ihre
Versorgungslage
als
dringend
bezeichnete
und
die
Absicht
zu
erkennen
gab,
im
Süden
bei
den
Marine
troß
-
schiffen
”MTS
Spichern”
oder
”MTS
Esso
Hamburg”
tanken
zu
wollen.
(Q
02)
24. Mai 1941, Sonnabend, 21.40 Uhr:
FT
vom
Ob.d.M.
(Oberbefehlhaber
der
Marine,
Großadmiral
Erich
Johann Albert Raeder
):
”Herzliche
Glückwünsche
für
vorzügliche
Waffenerfolge Ihnen und Ihren Streitkräften.“
(Q 01)
24. Mai 1941, Sonnabend, 22.00 Uhr:
Die
”Bismarck“
befand
sich
auf
der
Position:
57°
09'
N,
36°
44'
W
und
die
“Victorious”
auf
der
Position:
58° 19' N, 33° 17' W.
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
U 97
Stapellauf am 15.
August 1940 in Kiel,
am 16. Juni 1943 im
Mittelmeer versenkt.
(Bild: Bundesarchiv, Bild
101II-MW-3488-03/Kraupa,
Tuskany, Duskamp).
Gysae, Robert Karl
Friedrich
1911 - 1989
Heilmann, Udo
- mit weißer Mütze -
1913 - 1970
(Bild: Bundesarchiv, Bild
101II-MW-3488-03/Kraupa,
Tuskany, Duskamp).
Raeder, Erich Johann
Albert
1876 - 1960
Seite
11
außer
2
Fairey-Fulmar-Jagdflugzeugen,
die
verschollen
waren).
Nach
die
-
sem
Überfall
verringerte
die
”Bismarck“
ihre
Geschwindigkeit,
um
einige
Reparaturen
vorzunehmen.
Denn
wegen
des
Zickzackkurses
und
der
Aus
-
weichmanöver
hatten
sich
die
Abdichtungen
am
Vorschiff
gelockert,
die
wegen
der
Treffer
der
“Prince
of
Wales”
dort
angebracht
worden
waren.
Diese
mußten
wieder
repariert
werden,
um
einen
weiteren
Wassereinbruch
zu
verhindern.
Trotzdem
war
der
Kesselraum
Backbord
2
nicht
mehr
zu
ret
-
ten, er mußte aufgegeben werden.
Von
der
”Victorious“
starteten
zwei
weitere
Fairey-Fulmar-Jagdflug
-
zeuge mit dem Ziel, Kurs und Geschwindigkeit der ”Bismarck“ zu ermitteln.
Unternehmen “Rheinübung“
24. Mai 1941
Seite
12
Film: 24. Mai 1941, Sonnabend, 05.57 Uhr:
Gefechtsszenen zwischen der “Bismarck” und der “Hood” (ohne Ton).
Einen Augenblick Geduld bitte, der Film wird geladen ...
Dies kann einige Minuten dauern
.
Lied: 24. Mai 1941, Sonnabend, 06.10 Uhr:
Das muß den ersten Seelord doch erschüttern ...
Einen Augenblick Geduld bitte, der Film wird geladen ...
Dies kann einige Minuten dauern
.