29. Mai 1941
29. Mai 1941, Donnerstag, 12.00 Uhr:
Die
“Prinz
Eugen”
befand
sich
auf
der
Position:
38° 58' Nord, 38° 35' West.
29. Mai 1941, Donnerstag, 14.00 Uhr:
Die
”Prinz
Eugen“
traf
sich
mit
dem
Spähschiff
”Kota
Penang”
im
Marineplanquadrat
CD
26
und
übermittelte
Befehle
für
die
beiden
Spähschiffe
(”Kota
Penang“
und
”Gonzenheim”
).
Wegen
Maschinenstörun
gen
faßte
Kapitän
zur
See
Helmut
Brinkmann
den Entschluß, nach Brest zu laufen.
Maschinenschäden
an
der
”Prinz
Eugen“
zwangen
zum
Abbruch
des
Unternehmens
”Rhein
-
übung“.
Schäden
waren
unter
anderem:
1)
Die
Backbord
ma
schine
war
für
die
Höchstfahrt
nicht
mehr
auslastbar,
wegen
eines
undichten
Flansches.
Plötzlich fiel diese ganz aus.
2)
Nach
dem
Gefecht
in
der
Dänemarkstraße
war
wohl,
beim
Durchbrechen
durch
eine
Eisbar
-
riere,
ein
Flügel
der
Steuerbordschraube
beschä
-
digt
worden.
Die
Folge
war
ein
Poltern
und
Schlagen
der
Steuerbordwelle,
die
die
Horchanlage
störte und das Schiff in Schwingungen versetzte.
3)
Die
Hauptkühlwasserpumpe
Mitte
arbei
-
tete
seit
Tagen
nicht
richtig.
Ein
Ausfall
hätte
den
Ausfall der Mittelmaschine zur Folge.
29. Mai 1941, Donnerstag, 21.47 Uhr:
Das
Marinegruppenkommando
(MGK)
West
sendet
ein
FT
(Funktelegramm)
zur Feindlage an die ”Prinz Eugen“:
”Nach
Funkbetrieb
steht
Träger
’HMS
Victorious’
in
See,
wahrschein
-
lich
im
westlichen
Nordatlantik
zur
Suche
nach
der
'Prinz
Eugen'.
Mit
weiterem
Ansatz
der
’Royal
Sovereign’,
der
’Revenge’,
der
’Norfolk’,
einzel
-
ner
Zerstörer,
Flugzeugen
ist
von
der
Neufundlandstation
zu
rechnen.“
(Q
03)
Auszug aus dem Tagebuch von Joseph Goebbels vom 29. Mai 1941:
”...
Die
Debatte
um
Englands
Verluste
im
Mittelmeer
wird
nur
von
uns
weitergeführt.
Da
aber
auch
gleich
sehr
kräftig.
Wir
trumpfen
auf
und
lassen
uns
durch
den
Verlust
des
(!)
’Bis
-
marck’
nicht
beirren.
Näheres
über
seinen
Untergang
wissen
wir
noch
nicht.
Jedenfalls
geben
die
Engländer
zu,
daß
sie
fast
die
ganze
Hei
-
matflotte
aufgeboten
haben,
um
ihn
zu
stellen.
Ein
in
der
Nähe
befindli
-
ches
deutsches
Uboot
hat
am
Ende
der
Katastrophe
noch
ein
Artillerieduell
ver
-
nommen.
Leider
hat
unsere
gestrige
Meldung
mit
den
letzten
Telegram
-
men
von
Admiral
Lütjens
unseren
Schlüssel
verra
-
ten.
Wir
waren
da
etwas
voreilig
und
müssen
nun
dafür
büßen.
Unsere
ganze
Ubootarbeit
ist
dadurch
in
Mitleidenschaft
gezogen.
Eine
sehr
unange
-
nehme
Geschichte,
die
Dr.
Dietrich
(gemeint
ist
Dr.
rer.
pol.
Jacob
Otto
Diet
-
rich
,
1931
bis
1945
Reichspressechef
der
NSDAP
-
DHJ)
unterlaufen
ist.
Hof
-
fentlich
kommt
dabei
der
(!)
“Prinz
Eugen”
nicht
zu
schaden
(!).
...“
(Q
06)
Welche
Auswirkungen
das
Unter
-
nehmen
“Rheinübung”,
der
Kampf
und
der
Untergang
des
Schlacht
-
Unternehmen “Rheinübung“
29. Mai bis 01. Juni 1941
Inhalt
29. Mai 1941
Seite 01
30. Mai 1941
Seite 03
31. Mai 1941
Seite 03
01. Juni 1941
Seite 03
Nachtrag
Seite 04
Schiffe beider Seiten
Seite 06
Gedenkstätte
Seite 07
“Prinz Eugen“
Stapellauf am 22.
August 1938 in Kiel,
am 22. Dezember
1946 nahe des Kwa-
jalein-Atolls versenkt.
“Bismarck“
Stapellauf am 14.
Februar 1939 in Ham-
burg, am 27. Mai
1941 selbst versenkt.
Goebbels, Paul
Joseph
1897 - 1945
Lütjens, Günther
1889 - 1941
(Bild:
Bundesarchiv,
Bild 146-
2003-0027).
Brinkmann, Helmuth
1895 - 1983
Dietrich, Jacob Otto
1897 - 1952
(Innsbruck).
Sehr
abfällig
habe
man
sich
vielfach
über
den
17-Uhr-Nachrich
-
tendienst
vom
27.
5.
geäußert,
der
statt
der
bereits
in
der
Presse
genannten
Meldung
von
gleichgültigen
Dingen
gehandelt
habe.
Die
Begründung,
daß
die
Politische
Zeitungs-
und
Rundfunkschau
wegen
Erkrankung
von
Hans
Fritsch
ausfiel,
wurde
zum
Teil
ungläubig
aufgenommen.
Die
Nachmittags
-
presse
und
die
Aushänge
der
Zeitungen
seien
nur
einem
kleinen
Teil
der
Volksgenossen
zugänglich
gewesen.
Verschiedentlich
wird
berichtet,
daß
sich
die
Menschen
vor
den
Kiosken
und
Aushängen
stauten
und
die
Zeitun
-
gen
im
Handumdrehen
vergriffen
waren
(z.
B.
Posen).
Auch
die
Abendmel
-
dung
ist
insofern
sehr
ungünstig
besprochen
worden,
als
man
bei
der
Versenkung
des
'Hood'
sofort
über
alle
Einzelheiten
unterrichtet
worden
sei,
während
'man
uns
noch
nicht
einmal
sagt,
ob
von
der
'Bismarck'
überhaupt
jemand
gerettet
wurde'
(z.
B.
Hamburg,
Dortmund,
Danzig,
Dresden,
Königs
-
berg,
Liegnitz,
Prag,
Berlin,
Leipzig,
Schwerin,
Innsbruck,
Braunschweig,
Frankfurt/M.,
Koblenz,
Linz,
Chemnitz,
Kattowitz
usw.).
Von
der
Bevölkerung
wurden
die
verschiedensten
Fragen
gestellt.
Man
sei
verwundert,
daß
es
den
Engländern
so
rasch
und
gründlich
habe
gelingen
können,
für
den
Ver
-
lust
des
'Hood'
Rache
zu
nehmen.
Man
sei
sich
nicht
klar
darüber,
ob
der
'Bismarck'
allein
operierte
und
was,
falls
er
von
anderen
Einheiten
begleitet
war,
aus
diesen
geworden
ist
(Leipzig,
Innsbruck,
Chemnitz,
Koblenz,
usw.).
England
müsse
noch
immer
stark
sein,
wenn
es
in
kürzester
Frist
einen
Flot
-
tenverband
mit
3
Schlachtschiffen,
Flugzeugträger
usw.
einsetzen
könne.
Die
Bevölkerung
ist
überrascht
von
der
Wirkung
der
englischen
Torpedoflug
-
zeuge.
Einhellig
ist
die
Enttäuschung
darüber,
daß
die
deutsche
Luftwaffe
erst
in
einem
Stadium
eingriff,
als
der
'Bismarck'
verloren
war
(Leipzig,
Posen,
Innsbruck,
Bayreuth,
Linz,
Koblenz,
Frankfurt/M.,
usw.).
Der
gemel
-
dete
Einsatz
der
Luftwaffe
gegen
den
englischen
Verband
nach
dem
Untergang
des
‘Bismarck‘
wird,
nachdem
Erfolgsmeldungen
nicht
gekommen
sind,
als
ergebnislos
betrachtet
(Posen,
Braun
-
schweig,
Kattowitz,
Koblenz
usw.).
Die
Trauer
ist
umso
stärker,
als
der
Verlust
des
'Bismarck'
für
ungleich
schwerer
gehalten
wird,
als
die
Vernich
-
tung
der
'Hood'
für
die
englische
Flotte
(Dresden,
Posen,
Linz,
Aachen
usw.).
Unter
den
zahllosen
Fragen
wird
auch
die
erhoben,
ob
es
sich
lohne,
unsere
wenigen
schweren
Einheiten
außerhalb
des
Schutzes
der
Luftwaffe
aufs
Spiel
zu
setzen.
Häufig
wird
nach
dem
Verbleib
der
'Scharnhorst'
und
'Gneisenau'
gefragt. ...” (Q 11)
schiffes
”Bismarck“
in
der
Presse
beim
deutschen
Volk
zeitigte,
wurde
in
den
“Meldungen
aus
dem
Reich
(Nr.
190)”
vom
29.
Mai
1941
durch
die
“Gehei
-
men Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS” erläutert:
“... II. Kulturelle Gebiete
Aufnahme und Auswirkung der allgemeinen Propaganda-, Presse- und
Rundfunklenkung in der Zeit vom 26. Mai bis 28. Mai 1941
1.
Übereinstimmend
wird
in
sämtlichen
Berichten
aus
den
Gauen
her
-
vorgehoben,
daß
die
erste
Meldung
über
die
Versenkung
des
Schlachtschif
-
fes
'Hood'
durch
den
'Bismarck'
alle
Volksgenossen
mit
größter
Freude
und
tiefem
Stolz
erfüllt
hatte.
Die
ausführlichen
Berichte
der
Presse
und
des
Rundfunks,
die
den
Erfolg
des
'Bismarck'
und
die
Bedeutung
des
'Hood'
für
die
englische
Flotte
und
ihr
Ansehen
in
der
Welt
nachdrücklich
herausstellten
und
durch
nähere
Angaben
über
beide
Schiffe
erläuterten,
seien
geradezu
verschlungen
worden.
Man
habe
daraus
weitgehende
Folgerungen
in
Bezug
auf
die
Schlagkraft
und
das
Prestige
der
englischen
Flotte
gezogen
und
ent
-
sprechende
Rückwirkungen
auch
in
der
Öffentlichkeit
der
Vereinigten
Staaten
für
sicher
gehalten
(z.
B.
In
Karlsruhe,
Danzig,
Liegnitz,
Dessau,
Posen,
Neustadt
a.
d.
W.).
Keineswegs
allgemein
habe
man
einer
englischen
Verfolgung
des
'Bismarck'
eine
Bedeutung
beigemessen,
die
mit
der
ersten
Erfolgsmeldung
eine
gewisse
Besorgnis
um
das
eigene
Schicksal
des
küh
-
nen Schiffes verband.
So
groß
die
Freude
über
die
Vernichtung
des
'Hood'
und
der
Stolz
auf
den
Angriffsgeist
und
die
technische
Vollkommenheit
des
deutschen
Schiffes
war,
so
bedrückend
sei
die
Meldung
im
Frühnachrichtendienst
vom
27.
5.
gewesen.
In
der
Kenntnis
der
deutschen
Nachrichtengebung
habe
man
diese
Meldung
bereits
als
'schonende
Todesanzeige'
aufgefaßt
(Hamburg,
Königsberg,
Liegnitz,
Prag,
Berlin,
Dresden).
Insofern
habe
die
eigentliche
Verlustmeldung
der
Nachmittagspresse
und
des
20-Uhr-Nachrichtendienstes
kaum
noch
überraschend
gewirkt.
Das
Schicksal
des
Schiffes
sei
seit
der
ersten
Meldung
am
Morgen
das
Tagesgespräch
aller
Volksgenossen
gewe
-
sen.
Man
habe
den
ganzen
Tag
gewartet,
daß
die
fast
unerträgliche
Spannung
durch
eine
abschließende
Meldung
gelöst
wurde,
und
die
Bevöl
-
kerung
äußere
sich
bitter
darüber,
daß
dies
erst
am
Abend
erfolgt
sei.
Man
verstehe
nicht,
daß
der
Rundfunk
solange
geschwiegen
habe,
obwohl
der
'Bismarck'
bereits
am
Vormittag
des
27.
5.
der
feindlichen
Übermacht
zu
Opfer
gefallen
sei.
Zu
einem
Zeitpunkt,
in
dem
der
'Bismarck'
bereits
schwer
getroffen
war,
sei
in
den
'Erläuterungen
zur
politischen
Lage'
ohne
Andeu
-
tung
dieser
Art
noch
immer
der
Erfolg
vom
24.
5.
'ausgeschlachtet'
worden
Unternehmen “Rheinübung“
29. Mai bis 01. Juni 1941
“Scharnhorst“
Stapellauf am 03.
Oktober 1936 in Wil-
helmshaven, am 26.
Dezember 1943 im
Nordmeer versenkt.
Seite
2
01. Juni 1941
01. Juni 1941, Sonntag, 06.00 Uhr:
Die
”Prinz
Eugen“
steuerte
Zickzackkurs
und
erhielt
eine
Luftsicherung
durch
drei
“He 115” (Heinkel He 115)
und eine Seesicherung durch zwei Zerstörer.
01. Juni 1941, Sonntag, 15.25 Uhr:
Die
zwei
Zerstörer,
die
die
”Prinz
Eugen“
auf
den
Weg
nach
Brest
geleitet
hatten,
wurden
entlassen.
Ein
Sperrbrecher
(Schiff,
das
beim
Durchfahren
eines
Minenfeldes
diese
zur
Detonation
bringt)
geleitete
nunmehr
den
schweren Kreuzer nach Brest.
01. Juni 1941, Sonntag, 19.30:
Die
”Prinz
Eugen“
erreichte
den
Hafen
von
Brest,
lief
ein
und
dockte
an.
Damit war das Unternehmen ”Rheinübung“ offiziell beendet.
30. Mai 1941
30. Mai 1941, Freitag, 12.00 Uhr:
Die
“Prinz Eugen”
befand sich auf der Position: 43° Nord, 32° 30' West.
30. Mai 1941, Freitag:
Die
“Dorsetshire”
lief
in
Newcastle
ein,
um
die
Überlebenden
der
”Bis
-
marck“
an
Land
zu
setzen.
Die
“Maori”
lief
in
der
Basis
auf
dem
Clyde-Fluß
ein,
um
ebenfalls
ihre
Überlebenden
der
”Bismarck“
an
Land
zu
setzen.
Von
dort
wurden
die
Überlebenden
der
”Bismarck“
nach
London
zum
Verhör
gebracht, wonach sie dann in ein Kriegsgefangenenlager interniert wurden.
31. Mai 1941
31. Mai 1941, Sonnabend, 08. 10 Uhr:
FT von ”Prinz Eugen“ an Marinegruppenkommando West:
”Kann
nur
noch
laufen
28
sm.
Beabsichtige
Rückmarsch
nach
franz.
Hafen in Biscaya. Mein Standort ist
BE 88
.“
(Q 02)
31. Mai 1941, Sonnabend, 12.00 Uhr:
Die ”Prinz Eugen“ befand sich auf der Position: 43° 46' Nord, 15° 40' West.
Unternehmen “Rheinübung“
29. Mai bis 01. Juni 1941
“Gneisenau“
Stapellauf am 08.
Dezember 1936 in
Kiel, im September
1951 verschrottet.
Seite
3
Nachtrag
Nach
der
Versenkung
der
”Bismarck“
jagte
die
britische
Marine
die
“Prinz
Eugen”
.
Nachdem
sie
sie
nicht
stellen
hatten
können,
machten
sie
sich
daran
die
Versorgungsschiffe
der
Deutschen
zu
finden,
um
die
Versorgung
der
deutschen
Oberflächenschiffe
(und
auch
U-Boote)
zu
bekämpfen
und
damit
aus
dem
maritimen
Spiel
zu
nehmen.
Die
Marinetroßschiffe
”MTS
Heide”
und
“MTS
Weis
-
senburg”
im
Nordmeer
wurden
schon
kurz
nach
ihrem
Gebrauch
wieder
in
die
Heimat
beordert,
wo
sie
unbeschadet
ankamen.
Ebenso
das
Marinetroß
-
schiff
”MTS
Wollin“
,
das
in
Bergen
gelegen
hatte.
Das
Marinetroßschiff
”MTS
Spichern”
lief,
nach
Erledigung
weiterer
Aufgaben,
am
07.
Juni
1941
ebenso
unbeschadet
in
den
Hafen
St.
Nazaire
ein.
Genauso
konnte
am
10.
Juni
1941
das
Spähschiff
”Kota
Penang”
in
St.
Nazaire
einlaufen.
Alle
ande
-
ren
Versorgungsschiffe
wurden
von
der
britischen
Marine gestellt:
Das
Marinetroßschiff
”MTS
Belchen”
wurde
am
03.
Juni
1941,
während
einer
Versorgung
des
U-Bootes
U
93
im
Marineplanquadrat
AJ
2162
,
von
den
beiden
britischen
Kreuzern
“Kenya”
und
“Aurora”
überrascht
und
ver
-
senkt. U 93 konnte noch 49 Überlebende retten.
Die
Mannschaft
des
Marinetroßschiffes
”MTS
Gedania”
gab
am
04.
Juni
1941
auf
Position
43°
38'
N,
29°
15'
W
ihr
Schiff
auf,
als
das
britische
Hilfs
-
schiff
“Marsdale”
in
Sicht
kam.
Da
eine
Selbstversenkung
nie
in
Betracht
gezogen
wurde,
konnte
ein
kleines
Prisenkommando
auf
das
Schiff
gelan
-
gen.
Dann
wurde
es
nach
Greenock
in
Schottland
verbracht.
Dort
konnten
die
Briten
geheimste
Papiere
sicherstellen,
die
ihnen
vom
Kapitän
(H.
Para
-
deis)
überreicht
wurden.
Unter
anderem
Unterlagen
über
die
Feindlage,
den
Operationsgebieten
der
deutschen
U-Boote
im
Nordatlantik,
die
Einsatzbe
-
fehle
für
das
Unternehmen
”Rheinübung“,
Standorte
von
einigen
Schiffen
und
die
Einlaufwege
in
die
Biskaya,
sowie
die
minenfreie
Ansteuerung
der
Biskayahäfen.
Durch
diesen
Verrat
verloren
viele
deutsche
Seemänner
ihr
Leben.
Das
Marinetroßschiff
”MTS
Esso
Hamburg”
wurde
am
04.
Juni
1941
auf
Position
07°
35'
N,
31°
25'
W
von
dem
britischen
schweren
Kreuzer
“London”
und
dem
Zerstörer
“Brilliant”
gestellt.
Den
Anweisungen
folgend,
versenkte
die Mannschaft der ”MTS Esso Hamburg“ ihr Schiff selbst.
Das
Spähschiff
”Gonzenheim”
wurde
am
04.
Juni
1941
durch
ein
Flugzeug
des
britisch
en
Flugzeugträgers
“Victorious”
und
dem
Hilfskreuzer
“Esperance
Bay”
gesichtet
und
versenkte
sich,
bei
der
Annäherung
des
Schlachtschiffes
“Nelson”,
des
Schlachtkreuzers
“Renown”
und
des
Kreuzers
“Neptune”
im
Marineplanquadrat
BE
7780
selbst.
Die
”Neptune“
konnte
es
nicht
unterlas
-
sen, das brennen
de Wrack noch zu torpedieren.
Das
Marinetroßschiff
”MTS
Egerland”
wurde
am
05.
Juni
1941
von
dem
bri
-
tischen
schweren
Kreuzer
”London“
und
dem
britischen
Zerstörer
”Brilliant“
gestellt.
Auch
hier
folgte
die
Mannschaft
den
Anweisungen
und
versenkte
ihr
Schiff selbst.
Das
Marinetroßschiff
”MTS
Friedrich
Brehme”
lief
auf
Heimatkurs,
als
es
am
12.
Juni
1941
im
Marineplanquadrat
BE
74
von
dem
britischen
leichten
Kreuzer
“Sheffield”
gestellt
wurde.
Bei
der
Annäherung
der
”Sheffield“
funkte
die
”MTS
Friedrich
Brehme“
um
20.32
Uhr
an
das
Marinegruppen
kom
man
do
(MGK) West:
”Standort
BE 74
, muß Schiff versenken.“
Die
Besatzung
versenkte
das
Schiff
selbst
auf
Position:
44°
48'
Nord,
24° 00' W.
Das
Marinetroßschiff
”MTS
Lothringen”
wurde
am
15.
Juni
1941
von
Flug
-
zeugen
des
britischen
Flugzeugträgers
“Eagle”
und
des
britischen
leichten
Kreuzers
“Dunedin”
gestellt
und
von
einem
Prisenkommando
auf
Position
19°
49'
Nord,
25°
31'
W
gekapert.
Das
Schiff
wurde
als
Prise
zu
den
Bermu
-
das
verbracht,
dabei
fielen
die
Ladung
und,
wichtiger
noch,
die
Geheimbe
-
fehle in die Hand des Feindes.
Am
21.
Juni
1941
wurde
das
Versorgungsschiff/Blockadebrecher
”Babi
-
tonga“
,
das
sich
auf
dem
Rückmarsch
von
Brasilien
befand,
von
dem
britischen
schweren
Kreuzer
”London“
entdeckt;
die
Besatzung
versenkte
das Schiff bei der Position 02° 05' N, 27° 42' W selbst.
Am
22.
Juni
1941
wurde
das
Versorgungsschiff/Blockadebrecher
”Alstertor“
,
das
sich
auf
dem
Rückmarsch
vom
Indischen
Ozean
befand,
von
einem
britischen
Aufklärungsflugzeug
gesichtet.
Unverzüglich
fuhren
das
Unternehmen “Rheinübung“
Nachtrag
“MTS Spichern“
Stapellauf am ?, im
Februar 1964 ver-
schrottet.
Seite
4
britische
Hilfsschiff
”Marsdale“
und
die
britischen
Zerstörer
”Faulknor“,
”Fearless“,
”Forester“,
”Foxhound“
und
”Fury“
auf
die
angegebene
Position.
Als
die
britischen
Schiffe
am
23.
Juni
1941
in
Sicht
kamen,
versenkte
die
Besatzung
ihr
Versorgungsschiff/Blockadebrecher
”Alstertor“
vor
Kap
Finis
-
terre selbst.
Während
dieser
britischen
Jagd
gingen
ebenso
die
beiden
Wetterbeobachtungsschiffe
WBS
8
”WBS
August
Wriedt”
(am
29.
Mai
1941)
und
WBS
3
”WBS Lauenburg”
(am 28. Juni 1941) verloren.
Insgesamt
war
diese
Aktion
für
die
deutsche
Kriegs
-
marine
ein
schwerer
Schlag,
von
der
sie
sich
nie
wieder
ganz
erholte.
Die
Versorgung
der
Überwas
-
serschiffe
auf
See
durch
Versorgungsschiffe
(Mari
-
netroßschiffe,
Tanker
etc.)
war
damit
praktisch
zum
erliegen gekommen. (Q 3, Q5, Q 10)
Im
Endkampf
um
die
”Bismarck“
wurden
insgesamt
2.876
Granaten
allen
Kalibers auf sie abgeschossen:
Von
der
“Rodney”
-
380
Granaten
der
40,6
cm
Geschütze
und
716
Granaten der 15,2 cm Geschütze;
von
der
“King
George
V.”
-
339
Granaten
der
35,6
cm
Geschütze
und
660 Granaten der 13,3 cm Geschütze;
von der “Norfolk” - 527 Granaten der 20,3 cm Geschütze;
von der “Dorsetshire” - 254 Granaten der 20,3 cm Geschütze.
Wieviele
Granaten
letztendlich
auf
dem
deutschen
Schlachtschiff
einschlu
-
gen,
wird
wohl
für
immer
ein
Geheimnis
bleiben.
Da
eine
große
Zahl
der
Granaten
aber
in
der
Endphase
des
Kampfes
auf
kurzer
Entfernung
abge
-
schossen
wurden,
kann
man
davon
ausgehen,
daß
die
meisten
auch
ihr
Ziel
trafen.
Zudem
wurden
auf
die
”Bismarck“
im
Endkampf
23
Torpedos
zu
Was
-
ser
gelassen
(12
von
der
”Rodney“,
8
von
der
”Norfolk“
und
3
von
der
”Dorsetshire“);
davon
trafen
3
(1
von
der
”Rodney“
und
2
von
der
”Dorsets
-
hire“),
2
weitere
trafen
vermutlich
(1
von
der
”Norfolk“
und
1
von
der
”Dorsetshire“).
Unternehmen “Rheinübung“
Nachtrag
“WBS 3 Lauenburg“
Stapellauf 1938 in
Bremen, am 28. Juni
1941 versenkt.
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5
Unternehmen “Rheinübung“
Schiffe beider Seiten
Beim Unternehmen ”Rheinübung“ standen sich folgende Schiffe gegenüber
(ohne die U-Boote und Wetterbeobachtungsschiffe, es sei denn sie halfen bei der Rettung von Schiffbrüchigen):
Auf deutscher Seite
Schlachtschiffe:
“Bismarck”.
Schwere Kreuzer:
“Prinz Eugen”.
Zerstörer:
“Z 10 Hans Lody”, “Z 16 Friedrich Eckoldt”, “Z 23”.
Marinetroßschiffe:
“Belchen”,
“Ermland”,
“Esso
Hamburg”,
“Friedrich
Brehme”,
“Gedania”,
“Heide”,
“Lothringen”,
“Spichern”,
“Weissenburg”,
“Wol
-
lin”.
Spähschiffe:
“Gonzenheim”, “Kota Penang”.
Wetterbeobachtungsschiffe:
“Sachsenwald”.
U-Boote:
U 74, U 93.
Insgesamt: 20 Einheiten.
Auf britischer Seite
Schlachtschiffe:
“King
George
V.”,
“Nelson”,
“Prince
of
Wales”,
“Ramillies”,
“Revenge”, “Rodney”, “Royal Sovereign”.
Schlachtkreuzer:
“Hood”, “Renown”, “Repulse”.
Flugzeugträger:
“Ark Royal”, “Eagle”, “Victorious”.
Schwerer Kreuzer:
“Dorsetshire”, “London”, “Norfolk”, “Suffolk”.
Leichter
Kreuzer:
“Arethusa”,
“Aurora”,
“Birmingham”,
“Dunedin”,
“Edin
-
burgh”, “Galatea”, “Hermione”, “Kenya”, “Manchester”, “Neptune”, “Sheffield”.
Hilfskreuzer:
“Esperance Bay”.
Zerstörer:
“Achates”,
“Active”,
“Antelope”,
“Anthony”,
“Brilliant”,
“Cossack”,
“Echo”,
“Electra”,
“Eskimo”,
“Icarus”,
“Inglefield”,
“Intrepid”,
“Lance”,
“Maori”,
“Mashona”,
“Nestor”,
“Piorun”,
“Punjabi”,
“Sikh”,
“Somali”,
“Tartar”,
“Windsor”,
“Zulu”.
Hilfsschiffe:
“Marsdale”.
Truppentransporter:
“Britannic”.
Insgesamt: 54 Einheiten.
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Unternehmen “Rheinübung“
Gedenkstätte
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