Unternehmen “Rheinübung“
18. bis 21. Mai 1941
Karte 2
Unternehmen "Rheinübung"
vom 18. bis 21. Mai 1941
Karte 3
Der Korsfjord und die Fjorde bei Bergen
am 21. Mai 1941 (auf Seite 9)
Diese Karte (links) bei STEPMAP ansehen?
Bitte auf die farbigen Punkte und Kreuze auf der Karte klicken
stärkere gegnerische Schiffe.
Bei
dieser
Besprechung
wurden
noch
fol
-
gende Punkte erläutert:
“1)
Bei
geeigneter
Wetterlage
wird
nicht
in
den
Korsfjord
eingelaufen,
sondern
gleich
ins
Nord
-
meer
zu
Tanker
'Weissenburg'
gegangen
(gemeint
ist
das
Marinetroßschiff
”MTS
Weissenburg“
-
DHJ)
.
Luftwaffe
hat
Aufklärung
Scapa-Island
zugesagt.
Eisaufklä
-
rung.
2)
Flottenchef
beabsichtigt,
wenn
möglich,
Dänemarkpassage.
Ausnut
zung
des
Eisnebels.
Geschwindigkeit
ausnutzen,
auch
bei
Nebel,
nach
EM
2
fahren
(das
EM
2
war
das
neueste
Funkmeßgerät
[FMG,
FuMG,
auch
Entfer
nungs
meßgerät],
von
den
Briten
später
auch
”Radar“
genannt,
und
wurde
erst
kurz
vor
dem
Unternehmen eingebaut - DHJ)
.
3) Falls Hilfskreuzer und Kreuzer
(des Feindes -
DHJ)
im
Wege,
u.
U.
Annehmen
(bekämpfen
–
DHJ)
,
sonst Schiffe schonen zum langen Aushalten.
5)
Bekanntgabe
an
Besatzung
nur
'Marsch
ins
Nordmeer'.
Passieren
Dänemarkstraße
erst
auf
Befehl bekanntgeben.
6)
Spähdampfer
sind
Versorgungsschiffe
und
als solche zu bezeichnen.
7)
Tarnfarbanstrich
bleibt
b.
a.
w.
(bis
auf
weiteres
-
DHJ)
.
Befehl
folgt.
Für
evtl.
längeren
Aufenthalt
in
Norwegen
(Drontheim)
bunten
Tarnanstrich
bereithalten.
8) Bordflieger: Einsatz durch Flotte.
Klarer Befehl, schriftlich mitgeben.
Nicht
angreifen
bei
Aufklärungsflug,
sondern
melden.
Möglichst
selbst
nicht gesehen werden.
Meldung bei Rückkehr optisch
(also nicht über Funk - DHJ)
.
Navigation
nach
Fliegeratlan
-
tikkarte.
9)
Prisen,
erster
Linie
Tanker.
Inmarschgehen
und
Meldung
an
Gruppe durch Flotte.
10)
Munition
sparen.
Bei
Dampferversenken
leichte
Munition,
18. Mai 1941
18. Mai 1941, Sonntag, 10.00 Uhr:
In
Gotenhafen
begab
sich
Admiral
Günther
Lütjens
zur
Besichtigung
an
Bord
des
schweren
Kreuzers
“Prinz Eugen”
.
18. Mai 1941, Sonntag, 10.30 Uhr:
Der
Flottenchef
Admiral
Günther
Lütjens
kehrte
auf
seinem
Flaggschiff
”Bismarck“
zurück.
Das
Unter
-
nehmen
”Rheinübung“,
eine
Atlantikoperation
des
Schlachtschiffes
”Bismarck“
und
des
schweren
Kreuzers ”Prinz Eugen“, konnte beginnen.
Unverzüglich
befahl
er
eine
Kommandantenbe
-
sprechung,
bei
der
unter
anderem
der
Kapitän
der
”Bismarck“,
Kapitän
zur
See
Ernst
Lindemann
,
und
der
Kapitän
der
”Prinz
Eugen“,
Kapitän
zur
See
Helmuth
Brinkmann
,
geladen
waren.
Admiral
Lütjens
informier
te
die
Offiziere
über
das
Unter
-
nehmen:
Der
Kampfver
-
band
solle
durch
die
briti
-
sche
Blockade
brechen
und
in
den
Atlantik
fahren,
um
die
kriegstaktische
materielle
Zufuhr
nach
England
zu
unterbinden
(Zufuhrkrieg).
Oberste
Priorität
sei
also
die
Beein
-
trächtigung
der
Nach
-
schublinien
für
England
durch
Versenkung
oder
Prisennahme
von
Handelsschiffen
und
des
Vermei
-
dens
von
Gefechten
gegen
gleichstarke
oder
18. 05. 1941
Film-Dokument:
Admiral Günther
Lütjens bei der Be-
sichtigung der "Prinz
Eugen" (ohne Ton).
xx. xx. 1815
Ton-Dokument:
Lied der Marine -
“Präsentiermarsch der
Marine ...” (Holländi-
scher Ehrenmarsch).
Unternehmen “Rheinübung“
18. bis 21. Mai 1941
Inhalt
18. Mai 1941
Seite 02
19. Mai 1941
Seite 03
20. Mai 1941
Seite 04
21. Mai 1941
Seite 05
“Bismarck“
Stapellauf am 14.
Februar 1939 in Ham-
burg, am 27. Mai
1941 selbst versenkt.
“Prinz Eugen“
Stapellauf am 22.
August 1938 in Kiel,
am 22. Dezember
1946 nahe des Kwa-
jalein-Atolls versenkt.
Lindemann, Ernst
1894 - 1941
(Bild:
Bundesarchiv,
Bild
101II-MN-1361-
21A/Winkelmann).
Lütjens, Günther
1889 - 1941
(Bild:
Bundesarchiv,
Bild 146-
2003-0027).
Brinkmann, Helmuth
1895 - 1983
Seite
2
18. Mai 1941, Sonntag, 21.18 Uhr:
Der
schwere
Kreuzer
”Prinz
Eugen“
lichtete
die
Anker,
verließ
die
Reede
Gotenhafens
und
fuhr
Richtung
Westen
auf
Punkt
Grün
03
(nördlich
von
Kap
Arkona
auf
Rügen)
zu.
Er
sollte
die
Strecke
nördlich
Bornholm
durch
die
Hammeren-Enge nehmen.
19. Mai 1941
19. Mai 1941, Montag, 00.00 Uhr:
Meldung
vom
Marinegruppenkommando
(MGK)
Nord
(Sitz
in
Wilhelmsha
-
ven) an
”Bismarck“
:
“Fliegerführer
Nord
meldet:
Belegung
Scapa-Flow
am
18.5.
19.55
Uhr
1
Schlachtschiff,
1
Kreuzer.
Weitere
Schiffe
nicht
erkannt.
Auswertung
der
Luftbilder
folgt.
Hiernach
können
im
Laufe
des
Tages
1
Schlachtschiff,
1
Flugzeugträger und wahrscheinlich 2 Kreuzer in See gegangen sein.“
(Q 01)
Das
Marinegruppenkommando
Nord
stand
zu
die
-
ser
Zeit
unter
dem
Befehl
von
Generaladmiral
Rolf
Hans
Wilhelm
Karl
Carls
mit
Sitz
in
Wilhelmsha
-
ven.
Es
hatte
sämtliche
Unternehmungen
zur
See
in
seinem
Bereich
zu
leiten
und
war
operative
Füh
-
rungsstelle
für
die
Deutsche
Bucht,
Dänemark,
Norwegen,
Ostseeraum,
Nordseeraum,
Nordatlantik
usw.
19. Mai 1941, Montag, 02.00 Uhr:
Das
Schlachtschiff
”Bismarck“
lichtete
die
Anker,
verließ
die
Reede
Gotenha
fens
und
fuhr
ebenfalls
Richtung
Westen
auf
Punkt
Grün
03
(nördlich
von
Kap
Arkona
auf
Rügen)
zu. Die ”Bismarck“ sollte die Strecke südlich Born
holm nehmen.
19. Mai 1941, Montag, 11.00 Uhr:
Das
Schlachtschiff
”Bismarck“
und
der
schwere
Kreuzer
“Prinz
Eugen”
trafen
sich
bei
Punkt
Grün
03
(nördlich
von
Kap
Arkona
auf
Rügen).
Zu
diesen
Schiffen
gesellten
sich
noch
die
Sicherungsstreitkräfte
des
Marinegrup
pen
-
komman
dos
Nord,
und
zwar
die
Zerstörer
”Z
16
Friedrich
Eckoldt“
(Kommandant
Fregattenkapitän
Alfred
Schemmel
)
und
”Z
23“
(Komman
-
dan
tFregattenkapitän
Friedrich
Böhme
)
als
Geleitschutz,
die
den
Zeitzünder oder Aufschlagzünder.
11) U-Bootsgefahr bei Dampfer anhalten.
12)
Bekanntgabe
neuester
Verfügung
über
Waffengebrauch
gegen
Neutrale (USA?)
13)
Nachrichten,
daß
Kriegsschiffgeleit
bei
Tag
mitten
im
Geleitzug,
nachts sich absetzt.
14) Wachstropp
(auch Wachstrop, Wachzeit - DHJ)
so leicht wie möglich.
15) Bei Ölübernahme auch Wasserübernahme üben.
16)
Befehl.
Einzeln
Marsch
zu
Punkt
grün
3
(gemeint
ist
nördlich
von
Kap
Arkona auf Rügen - DHJ)
. Treffpunkt 19.5. 11.00 Uhr.“
(Q 01)
18. Mai 1941, Sonntag, 11.00 Uhr:
Die
”Bismarck“
und die
“Prinz Eugen”
machten sich seeklar.
18. Mai 1941, Sonntag, 11.12 Uhr:
Auf
der
“Prinz
Eugen”
wurde
die
letzte
Trosse
am
Liegeplatz
gelöst.
Ein
Schlepper
half
dem
schweren
Kreuzer
beim
Auslaufen.
Wenig
später
folgte
das
Schlachtschiff
”Bismarck“
unter
den
Klängen
von
”
Muß'i
denn,
muß'i
denn
zum
Städtele
hinaus
“
des
eigenen
Bordmusikzuges
(das
Lied
wurde
bekann
-
termaßen
nur
dann
gespielt,
wenn
eine
große
Reise
angedacht
war).
Beide
Schiffe
verließen
den
Hafen
von
Gotenhafen,
um
auf
der
Reede
(Anker-
oder
Liegeplatz
vor
einem
Hafen)
zu
ankern,
Bedarfsgü
-
ter
aufzunehmen
und
sich
mit
Brennstoff
zu
versor
-
gen.
18. Mai 1941, Sonntag, 16.40 Uhr:
Das
Schlachtschiff
”Bismarck“
und
der
schwere
Kreuzer
”Prinz
Eugen“
lichte
-
ten
die
Anker,
verließen
die
Reede
und
begannen
mit
Meß-Überläufen
(damit
wurde
der
Magnetische
Eigenschutz
von
Schiffen
gegen
E-Minen
kontrolliert)
vor
Gotenhafen.
Geübt
wurden
weiterhin
Wendungen
und
Fahrt
-
veränderungen sowie die Peilung zu halten.
18. Mai 1941, Sonntag, 19.20 Uhr:
Beide
Schiffe
ankerten
wieder
auf
der
Reede
von
Gotenhafen,
um
Brennstoff
zu ergänzen. Bestand nach der Beölung der ”Prinz Eugen“: 3.232 m³ Heizöl.
---
Ton-Dokument:
Lied der Marine -
“Muß’ i denn, muß’ i
denn zum Städtele
hinaus ...”
Unternehmen “Rheinübung“
18. bis 21. Mai 1941
Carls, Rolf Hans
Wilhelm Karl
1885 - 1945
Seite
3
05.
Dort
schloß
sich
der
Zerstörer
”Z
10
Hans
Lody“
(Kommandant
Fregattenkapi
tän
Werner
Pfeiffer;
mit
an
Bord
der
Kommandant
der
6.
Zerstö
-
rerflotte,
Fregattenkapitän
Alfred
Schulze-Hin
-
richs
),
aus
Kiel
kommend,
an,
um
gemeinsam
durch
den
Großen
Belt
zu
fahren.
Fregattenkapitän
Alfred
Schulze-Hinrichs
übergab
die
letzten
Befehle
des
Marinegruppenkommandos
Nord
an
Admiral
Günther Lütjens
.
20. Mai 1941
20. Mai 1941, Dienstag, 00.00 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
(Schlachtsc
hiff
”Bismarck“,
schwere
Kreuzer
“Prinz
Eugen”,
”Z
10
Hans
Lody“,
”Z
16
Friedrich
Eckoldt“
und
”Z
23“)
erreichte den südlichen Eingang des G
roßen Belt.
20. Mai 1941, Dienstag, 01.20 Uhr:
Die
deutsche
Kampfgruppe
erreichte
den
Punkt
Rot
20.
Gemäß
des
Operations
befehls
scheren
die
Geleitfahrzeuge
aus.
Weiterfahrt
durch
den
Großen Belt, das Kattegat und das Skagerrak.
20. Mai 1941, Dienstag, 02.00 Uhr:
Die
deutsche
Kampfgruppe
passierte
den
Großen
Belt
und
lief
in
das
Katte
-
gat ein.
20. Mai 1941, Dienstag, 04.24 Uhr:
FT-Meldung
(Funktelegramm)
vom
Marinegruppenkommando
(MGK)
Nord
an ”Bismarck“:
”Heutige Scapa-Aufklärung wegen Bedeckung ergebnislos.“
20. Mai 1941, Dienstag, 09.36 Uhr:
Die
deutsche
Kampfgruppe
erreichte
den
Punkt
Schwarz
10,
die
dänische
Insel Anholt.
20. Mai 1941, Dienstag, 13.00 Uhr:
Die
deutsche
Kampfgruppe
erhielt
Luftsicherung
durch
sechs
Kampfverband
vor
U-Boot-Angriffen
schützen
soll
-
ten.
19. Mai 1941, Montag, 11.25 Uhr:
Nach
einer
kurzen
Pause
-
in
der
die
Mannschaften
der
”Bismarck“
und
“Prinz
Eugen”
über
das
Unternehmen
”Rheinübung“
informiert
wurden
-
fuh
-
ren
sie
an
schlie
ßend
mit
den
Zerstörern
”Z
16
Friedrich
Eckoldt“
und
”Z
23“
und
Sperrbrechern
(Schiffe,
die
beim
Durchfahren
eines
Minenfeldes
diese
zur
Detonation
bringen)
auf
den
Großen
Belt
zu.
19. Mai 1941, Montag, 12.00 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
befand
sich
bei
der
Position: 54° 45' Nord, 13° 20' Ost.
19. Mai 1941, Montag, 17.54 Uhr:
Meldung
vom
Marinegruppenkommando
Nord
an
”Bismarck“:
”Die
durch
Fliefü.
Atlantik
in
der
Dänemark
-
straße
durchgeführte
Eisauf
klä
rung
ergibt
bis
20°
West
normale
Eisgrenze,
westl.
davon
kein
ausrei
-
chen
des
Ergebnis
wegen
Blindfluges.
Atlantik
wird
daher
um
baldige
erneu
te
Aufklärung
gebeten,
besonders
nördlich
und
nord
-
westlich von Kap Horn.“
(Q 01)
Der
Fliefü.
(Fliegerführer)
Atlantik
(also
der
Oberbe
-
fehlhaber
der
Flieger
für
die
Marine
im
Bereich
Atlantik)
war
zu
dieser
Zeit
Oberstleutnant
i.
G.
(im
Generalstab)
Martin
Harlinghausen
mit
Sitz
in
Lorient/Frankreich.
Er
hatte
die
Geleit-,
Aufklärungs-
und
Angriffsflüge
zur
See
in
seinem
Bereich
zu
lei
-
ten.
19. Mai 1941, Montag, 22.34 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
(Schlachtschiff
”Bis
-
marck“,
schwe
re
Kreuzer
“Prinz
Eugen”,
”Z
16
Friedrich
Eckoldt“,
”Z
23“)
erreichte
den
Punkt
Rot
Unternehmen “Rheinübung“
18. bis 21. Mai 1941
“Z 10 Hans Lody“
Stapellauf am 14. Mai
1936 in Kiel, 1949
verkauft und ver-
schrottet.
“Z 16 Friedrich Eck-
holdt“
Stapellauf am 21.
März 1937 in Ham-
burg, am 31. Dezem-
ber 1942 versenkt.
“Z 23“
Stapellauf am 15.
Dezember 1939 in
Bremen, 1951 ver-
schrottet.
Harlinghausen,
Martin
1902 - 1986
Seite
4
20. Mai 1941, Dienstag, 18.20 Uhr:
Admiral
Günther
Lütjens
befahl
der
”Bismarck“
entgegen
dem
Operations
-
befehl,
morgen
um
02.45
Uhr
Klar-Schiff
zu
machen
(den
Gefechtszustand
herstellen).
Derselbe
Befehl
wurde
der
“Prinz
Eugen”
mittels
Flaggen-
Signal-System
(Semaphore-Signal-System) übermittelt.
20. Mai 1941, Dienstag, 20.58 Uhr:
Die
schwedische
Nachrichtendienststelle
hatte
am
Abend
die
britische
Bot
-
schaft
in
Stockholm
über
die
Sichtung
des
deutschen
Kampfverbandes
in
for
-
miert.
Der
britische
Botschafter
in
Stockholm,
Henry
M.
Denham,
sandte
die
Nachricht
über
die
Sichtung
des
deutschen
Kampfverbandes
nach
ein
ge
hen
-
der Prüfung sofort nach London:
“Kattegat
20.5.
a)
heute
vormittag
passierten
elf
deutsche
Handels
-
schiffe
Lenker
Nord;
b)
15.00
Uhr
passierten
zwei
große
Kriegsschiffe
ne
ben
drei
Zerstörern,
fünf
Begleitschiffen
und
zehn
bis
zwölf
Flugzeugen
Marstrand mit Kurs Nordwest 20.58/20.“
(Q 03)
20. Mai 1941, Dienstag, 21.11 Uhr bis 22.00 Uhr:
Die
deutsche
Kampfgruppe
passierte
die
Sperrlücke
Kristiansand-Nord
und
verließ das Skagerrak in Höhe der norwegischen Stadt Kristiansand.
21. Mai 1941
21. Mai 1941, Mittwoch, 00.58 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando (MGK) Nord an
”Bismarck“
:
”F.d.L
(Führer
der
Luftstreitkräfte)
meldet
Ergebnis
der
Bildaufklärung
v.
20.5.
12.50
Uhr:
1
Flugzeugträger,
3
Schlachtschiffe
(davon
1
wahrschein
-
lich
'Hood'),
6
leichte
Kreuzer,
2
U-Boote,
4
Zerstörer,
6
Frachter,
2
Tanker,
33 kleinere Fahrzeuge.“
(Q 01)
21. Mai 1941, Mittwoch, 01.00 Uhr:
Die
britische
Admiralität
in
London
erhielt
die
Nachricht
des
britischen
Bot
-
schafters
in
Stockholm,
Henry
M.
Denham,
das
zwei
große
Kriegsschiffe
im
Kattegat
gesichtet
worden
waren.
Schnellstens
wurden
alle
Flugzeuge
beauftragt,
diese
Schiffe,
bei
den
es
sich
nur
um
die
”Bismarck“
und
die
“Prinz Eugen”
handeln konnte, zu finden.
Zerstörerflugzeu
ge
“
Me
110”
(Messerschmitt
Bf
110)
und
zwei
Aufklärungs
-
flugzeuge “
He 115” (Heinkel He 115)
.
Der
Verband
wurde
durch
den
schwedischen
Kreuzer
(Flugzeug-
und
Minenkreuzer)
“Gotland”
(Kapitän
Ägren),
der
dicht
unter
der
schwedischen
Küste
auf
einer
Übungsfahrt
war
und
mit
dem
deutschen
Verband
mitlief,
im
Kattegat
gesichtet.
Die
Sichtung
wurde
sofort
nach
Stockholm
gemeldet.
Da
Admiral
Günther
Lütjens
vermutete,
daß
die
”Gotland“
ihre
Entdeckung
mel
-
dete,
wurde
durch
FT
(Funktelegramm)
eine
Meldung
an
das
Marinegrup
-
pen
kom
man
do Nord gesendet.
20. Mai 1941, Dienstag, 13.30 Uhr:
Der
deutschen
Kampfgruppe
schloß
sich
die
5.
Minensuchflottille
(Korvetten
-
kapitän
Rudolf
Lell)
als
Sicherungsdienst
an.
Sie
hatte
die
Aufgabe,
den
Kampfverband
durch
die
deutschen
Minen
fel
der
zu
führen,
die
das
Skager
-
rak für den Feind versperrten.
20. Mai 1941, Dienstag, 14.10 Uhr:
Der
Befehlhaber
des
Marinegruppenkommandos
Nord,
Generaladmiral
Rolf
Hans
Wilhelm
Karl
Carls
,
antwortet
auf
das
FT
der
”Bismarck“
von
13.00
Uhr:
”Ich
halte
die
Kompromittierung
durch
das
schwedische
Kriegsschiff
bei
der
strikt
neutralen
Haltung
Schwedens
auch
nicht
für
größer,
als
die
durch
die
ohnehin
vorhandene
planmäßige
feindliche
Überwachungstätigkeit
in den Ostsee-Eingängen.“
(Q 03)
20. Mai 1941, Dienstag, 14.32 Uhr:
Meldung
vom
Marinegruppenkommando
(MGK)
Nord an ”Bismarck“:
”Fliefü.
Nord
meldet:
20.5.41
um
12.50
Uhr
Augenerkundung
Scapa
Flow:
1
Flugzeugträger,
3
Schlachtschiffe,
4
Kreuzer.“
(Q
0
1)
Der
Fliefü.
(Fliegerführer)
Nord
(also
der
Oberbe
-
fehlhaber
der
Flieger
für
die
Marine
im
Bereich
Nordatlantik
und
Nordsee)
war
zu
dieser
Zeit
Oberst
Alexander
Holle
mit
Sitz
in
Stavanger/Norwegen.
Er
hatte
die
Aufklärungs,
Geleit-
und
Angriffsflüge
zur
See
in
seinem
Bereich
zu leiten.
Unternehmen “Rheinübung“
18. bis 21. Mai 1941
Holle, Alexander
1898 - 1978
(Bild:
Bundesarchiv,
Bild 146-
2008-0285).
Seite
5
21. Mai 1941, Mittwoch, 02.45 Uhr:
Da
der
deutsche
Kampfverband
mittlerweile
in
Seegebiete
fuhr,
die
feindli
-
chen
U-Booten
gute
Angriffsmöglichkeiten
boten,
wurde
Klar-Schiff
(den
Gefechtszustand
herstellen)
-
wie
gestern
um
18.20
Uhr
von
Admiral
Gün
-
ther Lütjens
angeordnet - befohlen.
21. Mai 1941, Mittwoch, 04.45 Uhr:
Der deutsche Kampfverband beendete Klar-Schiff.
21. Mai 1941, Mittwoch, 09.00 Uhr:
Die
deutsche
Kampfgruppe
lief
in
den
Korsfjord
bei
Bergen
(Norwegen)
ein,
um
Öl
(Treiböl,
Treibstoff)
aufzunehmen.
Der
Verband
wollte
auf
die
schüt
-
zende Nacht warten, bevor er weiterfuhr.
21. Mai 1941, Mittwoch, 09.14 Uhr:
Der
”Sonderführer“
Leutnant
Lühring
kam
als
Lotse
an
Bord
der
“Prinz
Eugen”
.
Er
sollte
den
schweren
Kreuzer
durch
die
Engen
des
Korsfjord
zur
Kalva
-
nes-Bucht lotsen.
21. Mai 1941, Mittwoch, 11.00 Uhr:
Zwei
britische
Aufklärungsflugzeuge
(”Supermarine
Spitfire“)
des
britischen
Coastal
Command
(Küsten
-
wache,
zur
Royal
Air
Force
-
RAF
-
gehörend)
waren
vom
nordschottischen
Wick-Airfield
aus
gest
-
artet, um nach den deutschen Schiffen zu suchen.
21. Mai 1941, Mittwoch, 11.15 Uhr:
Admiral
Günther
Lütjens
gab
den
Verbandsbefehl
für
den
21.
bis
22.
Mai
1941
der
”Bismarck“
bekannt:
”1)
Absicht:
Heute
Abend
Marsch
nach
Nor
-
den fortsetzen.
2) ”Bismarck 2000 Uhr mit ”Prinz Eugen“ südlich Kalvanes stehen.
3)
Bereitschaft:
Durchgehende
Kriegswache
der
Flak
ab
22.00
Uhr,
dazu
M.
A.
(mittlere
Artillerie
-
DHJ),
ab
23.00
Uhr
auch
S.
A.
(schwere
Artillerie
-
DHJ)
. Morgen je nach Lage.
4)
Kriegsmarschzustand
bis
22.00
Uhr.
2
anschließend
1.
Bis
22.00
Uhr Dampf auf für 20 sm, anschließend für 27 sm.
Von
Flotte
(gemeint
ist
Admiral
Lütjens
-
DHJ)
:
Während
des
Einlaufens
und
Liegens
im
Korsfjord
gesamte
Tarnbemalung
mit
Außenbordsgrau
überma
-
len.“
(Q 01)
Anschließend
wurde
der
”Prinz
Eugen“
der
Verbandsbefehl
durch
Wink
-
spruch (
Flaggen-Signal-Sytem
) übermittelt.
21. Mai 1941, Mittwoch, 11.45 Uhr:
Da
die
”Bismarck“
kein
Treiböl
aufnehmen
wollte,
trennte
sie
sich
von
der
“Prinz
Eugen”
und
fuhr
-
anstatt
zur
Kalvanes-Bucht
-
in
den
Grimstadfjord
ein,
um
dort
zu
ankern.
Sie
wurde
von
drei
Handelsschiffen
begleitet,
die
sich
als
Torpedoschutz
entsprechend
vor
die
”Bismarck“
legten.
Derweile
fuhr
die
”Prinz
Eugen”
und
die
drei
Zerstörer
”Z
10
Hans
Lody“
,
”Z
16
Friedrich
Eckoldt“
und
”Z
23“
zur
Kalvanes-Bucht
weiter.
Sofort
wurde
damit
begon
-
nen, die gesamte Tarnbemalung mit Außenbordgrau zu übermalen.
21. Mai 1941, Mittwoch, 12.17 Uhr:
Die
“Prinz
Eugen”
und
die
drei
Zerstörer
”Z
10
Hans
Lody“
,
”Z
16
Friedrich
Eckoldt“
und
”Z
23“
kamen
in
der
Kalvanes-
Bucht
an
und
ankerten,
um
Treiböl
vom
Tanker
”MTS
Wollin“
aufzunehmen.
Als
Schutz
vor
Torpedos
ankerten
auf
jeder
Seite
längsseits
der
“Prinz
Eugen”
ein
Dampfer.
Auch
der
schwere
Kreuzer
wurde
mit
Außen
-
bordgrau übermalt.
21. Mai 1941, Mittwoch, 13.15 Uhr:
Zwei
britische
Aufklärungsflugzeuge
(”Super
-
marine
Spitfire“)
des
britischen
Coastal
Command
(Küstenwache,
zur
Royal
Air
Force
-
RAF
-
gehörend)
waren
um
11.00
Uhr
von
Nordschottland
aus
entsandt
wor
-
den,
um
nach
den
deutschen
Schiffen
zu
suchen.
Die
Aufklärungsflugzeuge
flogen
in
einer
Höhe
von
8.000
Metern
das
Gebiet
um
Bergen
nach
möglichen
Ankerplätzen
ab
und
fotografierten,
nachdem
sie
den
deutschen
Kampfverband
entdeckt
hatten,
die
Schiffe
21. 05. 1941
Film-Dokument:
Das Einlaufen der
“Bismarck” und der
“Prinz Eugen” in den
Korsfjord bei Ber-
gen/Norwegen (ohne
Ton).
Aufklärungsfoto der briti-
schen Coastal Command
vom 21. Mai 1941, 13.15 Uhr
- Die ”Bismarck“ (rechts)
ankerte im Grimstadfjord. Mit
ihr ankerten drei Handels-
schiffe, die als Torpedo-
Schilde im Falle eines
feindlichen Angriffes dienen
sollten. Im Gegensatz zu den
meisten Veröffentlichungen
dieses Bildes, wird es hier in
seiner richtigen Orientierung
nach Norden gezeigt.
Das deutsche
Schlachtschiff Bis-
marck im Korsfjord
am 21. Mai 1941 um
09.00 Uhr morgens.
Unternehmen “Rheinübung“
18. bis 21. Mai 1941
Seite
6
auf
ihren
Liegeplätzen,
ohne
von
den
Deutschen
bemerkt
worden
zu
sein.
Danach flogen sie nach Nord-Schottland zurück.
21. Mai 1941, Mittwoch, 13.45 Uhr:
Die
“Prinz
Eugen”
begann
die
Treiböl-Übernahme
vom
Tanker
”MTS
Wol
-
lin“
.
21. Mai 1941, Mittwoch, 13.51 Uhr:
Meldung
von
Admiral
Günther
Lütjens
an
das
Marinegruppenkommando
(MGK) Nord:
”An
Gr.
Nord:
Einlaufen
Korsfjord
09.00
Uhr,
Weitermarsch
um
23.00
Uhr.“
(Q 01)
21. Mai 1941, Mittwoch, 14.15 Uhr:
Die
zwei
britischen
Aufklärungsflugzeuge
(”Supermarine
Spitfire”)
des
briti
-
schen
Coastal
Command
(Küstenwache,
zur
Royal
Air
Force
-
RAF
-
gehörend)
landeten
in
Nord-Schottland
auf
dem
Wick-Airfield.
Sofort
melde
-
ten
die
Piloten
ihre
Entdeckung
und
gaben
die
Filme
zur
Entwicklung.
Auf
den
Fotos
waren
ein
Schlachtschiff
der
Bismarck-Klasse
und
ein
schwerer
Kreuzer der Admiral-Hipper-Klasse ankernd zu sehen.
21. Mai 1941, Mittwoch, 17.00 Uhr:
Die
“Prinz
Eugen”
,
in
der
Kalvanes-Bucht
vor
Anker
liegend,
hatte
ihre
Betan
-
kung (764 m³) beendet.
21. Mai 1941, Mittwoch, 18.00 Uhr:
Die
Aufklärungsfotos
der
Supermarine
Spitfire
des
britischen
Coastal
Com
-
mand
waren
endlich
bei
der
Admiralität
eingetroffen.
Daraus
ergab
sich
eindeutig,
daß
es
die
”Bismarck“
und
die
”Prinz
Eugen“ waren, die bei Bergen ankerten.
Daraufhin
befahl
der
C
in
C
(Commander
in
Chief
-
Oberbefehlshaber
der
britischen
Home-
Fleet),
Admiral
John
Cronyn
Tovey
,
den
beiden
schweren
Kreuzern
”Norfolk“
(Kapitän
Alfred
Jerome
Lucian
Philllips)
und
”Suffolk“
(Kapitän
Robert
Meyric
Ellis
)
-
beide
unter
dem
Befehl
des
Konteradmirals
Williams
Frederic
Wake-Walker
-
die
Bewachung
der
Dänemarkstraße
weiterzufüh
-
ren;
denn
beide
Schiffe
befanden
sich
schon
dort
und
fuhren
Patrouille
(die
”Norfolk“
schon
ab
dem
19. Mai 1941).
Der
leichte
Kreuzer
”Arethusa“
solle
weiterhin
in
Hvalfjord/Island
auf
Abruf
für
die
”Norfolk“
und
”Suf
-
folk“
zur
Verfügung
ste
-
hen.
Die
leichten
Kreuzer
”Birmingham“
und
”Man
-
chester“,
dazu
fünf
Trawler
und
einige
Flugboote,
wür
-
den
die
Island-Färöer-
Enge weiterhin bewachen.
Zudem
solle
die
bri
-
tische
Kampfgruppe
unter
dem
Kommando
des
Chefs
des
Schlachtkreuzergeschwaders
Vizeadmiral
Lan
-
celot
Ernest
Holland
um
Mitternacht
von
Scapoa
Flow
aus
in
See
gehen.
Die
Kampfgruppe
werde
nach
Hvalfjord/Island
fahren,
um
dort
Brennstoff
zu
ergänzen.
Anschließend
solle
sie
den
Überwa
-
chungsdienst
von
der
Dänemarkstraße
bis
zur
Island-Färöer-Enge
nördlich
des
Breitengrades
62°
Nord
aufnehmen.
Zu
dieser
Kampfgruppe
gehörten
der
Schlachtkreuzer
”Hood“
(Kapitän
Ralph
Kerr
),
das
Schlachtschiff
”Prince
of
Wales“
(Kapitän
John
Catterall
Leach
)
und
sechs
Zerstörer
(“Achates”,
“Antelope”,
“Anthony”,
“Echo”,
”Electra”
und
“Ica
-
rus”).
Und
noch
eine
weitere
Maßnahme
leitete
der
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn
Tovey
ein
-
er
ließ
Bom
-
ber
in
Richtung
Bergen
entsenden,
um
die
vor
Anker
liegenden
deutschen
Kriegsschiffe anzugreifen.
Unternehmen “Rheinübung“
18. bis 21. Mai 1941
Tovey, John Cronyn
1885 - 1971
Wake-Walker, William
Frederic
1888 - 1945
Leach, John Catterall
1894 - 1941
Holland, Lancelot
Ernest
1887 - 1941
Kerr, Ralph
1891 - 1941
Ellis, Robert Meyric
1901 - 1981
Seite
7
21. Mai 1941, Mittwoch, 19.30 Uhr:
Die
”Bismarck“
holte
ihre
Anker
ein
und
begab
sich
nördlich
in
die
Kalva
-
nes-Bucht,
um
sich
der
“Prinz
Eugen”
und
den
drei
Zerstörern
(
”Z
10
Hans
Lody“
,
”Z
16
Friedrich
Eckoldt“
und
”Z
23“
)
anzuschließen.
Da
die
deut
-
schen
Schiffe
vermutlich
durch
ein
britisches
Aufklärungsflugzeug
entdeckt
worden
waren,
befürchtete
Admiral
Günther
Lütjens
,
daß
die
Briten
sie
mit
Flugzeugen
angreifen
könnten
und
noch
ehe
dies
geschah,
sollte
der
Kampf
-
verband die Fjorde verlassen haben.
21. Mai 1941, Mittwoch, 22.17 Uhr:
Der
”Bismarck“,
der
”Prinz
Eugen“
und
den
drei
Zerstörern
”Z
10
Hans
Lody“,
”Z
16
Friedrich
Eckoldt“
und
”Z
23“
gelang
ein
unbemerktes
Auslaufen
aus
dem
Hjeltefjord
(Ausgang
Fedjeosen)
bei
Bergen.
Das
Wetter
hatte
sich
ver
-
schlechtert.
Unternehmen “Rheinübung“
18. bis 21. Mai 1941
Seite
8
Karte 2
Unternehmen "Rheinübung"
vom 18. bis 21. Mai 1941
Karte 3
Der Korsfjord und die Fjorde bei Bergen
am 21. Mai 1941 (auf Seite 9)
Diese Karte (links) bei STEPMAP ansehen?
Bitte auf die farbigen Punkte und Kreuze auf der Karte klicken
Unternehmen “Rheinübung“
18. bis 21. Mai 1941
Seite
9
Film: 18. Mai 1941, Sonntag, 10.00 Uhr:
Admiral Günther Lütjens bei der Besichtigung der "Prinz Eugen" (ohne Ton).
Einen Augenblick Geduld bitte, der Film wird geladen ...
Dies kann einige Minuten dauern
.
Lied: 18. Mai 1941, Sonntag, 10.00 Uhr:
Präsentiermarsch der Marine ...
Einen Augenblick Geduld bitte, der Film wird geladen ...
Dies kann einige Minuten dauern
.
Film: 21. Mai 1941, Mittwoch, 09.00 Uhr:
Das Einlaufen der “Bismarck” und der “Prinz Eugen” in den Korsfjord bei Bergen/Norwegen (ohne Ton).
Einen Augenblick Geduld bitte, der Film wird geladen ...
Dies kann einige Minuten dauern
.
Lied: 18. Mai 1941, Sonntag, 11.12 Uhr:
Muß’ i denn, muß’ i denn zum Städtele hinaus ...
Einen Augenblick Geduld bitte, der Film wird geladen ...
Dies kann einige Minuten dauern
.