27. Mai 1941
27. Mai 1941, Dienstag, 00.00 Uhr:
Die
4.
Zerstörer-Flottille
erhellte
mit
Leuchtgranaten
den
Kampfschauplatz.
Die
Angriffe
auf
die
”Bis
-
marck“
werden
insgesamt
noch
4
Stunden
andau
-
ern und die Zerstörer greifen nach Gutdünken an.
Kapitänleutnant
Her
-
bert
Wohlfarth
(
U
556
)
dazu
in
seinem
KTB
(Kriegstagebuch):
”...
27.05.
Nord
-
west-Windstärke
5,
See
-
gang
5,
Regenböen,
mäßige
Sicht,
sehr
dunkle
Nacht.
-
Aufgetaucht.
Was
kann
ich
nur
für
die
'Bis
-
marck'
tun?
Ich
beobachte
LG-Schießen
(Leuchtgrana
-
ten-Schießen
-
DHJ)
und
Abwehrfeu
er
von
'Bismarck'.
Artillerie-Überfälle.
Es
ist
ein
schreckliches
Gefühl,
in
der
Nähe
zu
sein
und
nichts
tun
zu
können.
Ich
kann
jetzt
nur
noch
aufklären
und
Torpedo-Träger
heranfahren.
Ich
halte
an
der
Grenze
der
Sicht
Fühlung,
melde
Standort
und
sende
Peilzeichen,
um
die
anderen
Boote heranzuholen. …“
(Q 08)
27. Mai 1941, Dienstag, 00.14 Uhr:
Der
Ob.d.M.
(Oberbefehlhaber
der
Marine,
Großad
-
miral
Erich
Johann
Albert
Raeder
)
an
Admiral
Günther Lütjens
:
“Alle
unsere
Gedanken
sind
bei
Ihnen
und
Ihrem
Schiff.
Wir
wünschen
Ihnen
Erfolg
in
Ihrem
schweren Kampf.”
(Q 01)
27. Mai 1941, Dienstag, 01.21 Uhr:
Die
“Zulu”
der
4.
Zerstörer-Flottille
griff
die
”Bis
-
marck“
mit
4
Torpedos
an,
konnte
aber
keinen
Treffer landen.
27. Mai 1941, Dienstag, 01.28 Uhr:
Die
“Sikh”
der
4.
Zerstörer-Flottille
griff
die
”Bis
-
marck“
mit
4
Torpedos
an,
konnte
aber
keinen
Treffer landen.
27. Mai 1941, Dienstag, 01.37 Uhr:
Die
“Maori”
der
4.
Zerstörer-Flottille
griff
die
”Bis
-
marck“
mit
2
Torpedos
an,
konnte
dabei
einen
unerheblichen Treffer landen.
27. Mai 1941, Dienstag, 01.40 Uhr:
Die
“Cossack”
der
4.
Zerstörer-Flottille
griff
die
”Bismarck“
mit
3
Torpedos
an,
konnte dabei einen unerheblichen Treffer landen.
27. Mai 1941, Dienstag, 01.45 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando (MGK) West an
”Bismarck“
:
“Schlepper
werden
in
Marsch
gesetzt.
3
‘FW
200’
bei
Hellwerden
Nähe 'Bismarck'. 3 Kampfgruppen Start zwischen 05 und 06 Uhr.”
(Q 01)
27. Mai 1941, Dienstag, 01.46 Uhr:
Die
”Cossack“
der
4.
Zerstörer-Flottille
griff
die
”Bismarck“
an,
konnte
aber
keinen Treffer landen.
27. Mai 1941, Dienstag, 02.00 Uhr:
Das
Wetterbeobachtungsschiff
7
”WBS
Sachsenwald”
,
gerade
auf
dem
Rückmarsch
von
einer
50tägigen
Seereise
als
Aufklärer
im
Nordatlantik,
erhielt
ein
FS
(Funkspruch)
des
Marinegruppenkommandos
West
mit
dem
Befehl,
sofort
mit
höchster
Fahrt
nach
Quadrat
BE
6277
zu
fahren,
um
dort
für die ”Bismarck“ aufzuklären.
27. Mai 1941, Dienstag, 02.02 Uhr:
Meldung
vom
Marinegruppenkom
-
mando West an ”Bismarck“:
“'Ermland'
(gemeint
ist
das
Mari
-
netroßschiff
”MTS
Ermland”
-
DHJ)
aus
-
läuft
0500
Uhr
La
Pallice
zur
Hilfeleistung.”
(Q 01)
Unternehmen “Rheinübung“
27. bis 28. Mai 1941
Inhalt
27. Mai 1941
Seite 01
28. Mai 1941
Seite 06
“Bismarck“
Stapellauf am 14.
Februar 1939 in Ham-
burg, am 27. Mai
1941 selbst versenkt.
U 556
Stapellauf am 20.
Februar 1941 in Ham-
burg, am 27. Juni
1941 südwestlich von
Island selbst versenkt.
Wohlfarth, Herbert
1913 - 1982
Raeder, Erich Johann
Albert
1876 - 1960
Lütjens, Günther
1889 - 1941
(Bild:
Bundesarchiv,
Bild 146-
2003-0027).
Festland zur bewaffneten Aufklärung für die
”Bismarck“
.
27. Mai 1941, Dienstag, 03.35 Uhr:
Die
“Cossack”
der
4.
Zerstörer-Flottille
griff
die
”Bismarck“
mit
1
Torpedo
an,
konnte aber keinen Treffer landen.
27. Mai 1941, Dienstag, 03.52 Uhr:
Kapitänleutnant
Herbert
Wohlfarth
(
U
556
)
in
seinem
KTB
(Kriegstage
-
buch):
”...
Ich
ziehe
mich
an
der
Ostseite
nach
Süden,
um
in
der
Richtung
des
Treibens
zu
stehen.
Bald
ist
die
Grenze
dessen
erreicht,
was
ich
aus
Brennstoffgründen
noch
tun
kann.
Ich
komme
sonst
nicht
mehr
nach
Hause.
…“
(Q 08)
27. Mai 1941, Dienstag, 04.00 Uhr:
Bis
um
04.00
Uhr
griffen
die
Zerstörer
der
4.
Zerstörer-Flottille
das
deutsche
Kriegsschiff
an,
welches
alle
Angriffe
parieren
konnte
und
die
Zerstörer
zumeist
auf
Entfernung
halten
konnte.
Selbst
von
den
16
auf
die
”Bismarck“
verschossenen
Torpedos
konnten
nur
zwei
treffen,
wobei es einige unerhebliche Splittertreffer gab.
Kapitänleutnant
Herbert
Wohlfarth
(U
556)
in
seinem KTB (Kriegstagebuch):
”...
Die
See
wird
immer
höher.
'Bismarck'
kämpft
immer
noch.
Für
Luftwaffe
Wetter
gemeldet
und
um
0630
letzte
Fühlunghalter-Meldung
abgege
-
ben.
U
74
gesichtet,
optisch
an
'U
74'
Aufgabe
des
Fühlunghaltens
abgegeben.
Ich
kann
mich
mit
E-
Maschinen
kleine
Fahrt
noch
am
besten
auf
der
Stelle
halten.
Über
Wasser
brauche
ich
Brennstoff
und muß Rückmarsch laufen. …“ (Q 08)
27. Mai 1941, Dienstag, 04.06 Uhr:
Meldung
von
Ob.d.M.
(Oberbefehlhaber
der
Marine,
Großadmiral
Erich
Johann
Albert
Raeder
)
an
den
A(rtillerie)
O(ffizier)
Korvettenkapitän
Schnei
-
der auf der
”Bismarck“
:
”Der
Führer
hat
Ihnen
für
Versenkung
Schlachtkreuzer
’Hood’
Ritter
-
kreuz verliehen. Herzlichen Glückwunsch.“
(Q 01)
27. Mai 1941, Dienstag, 02.17 Uhr:
FT
(Funktelegramm)
von
Admiral
Günther
Lütjens
an
den
Ob.d.M.
(Oberbefehl
haber der Marine, Großadmiral
Erich Johann Albert Raeder
):
”Beantrage
Verleihung
Ritterkreuz
an
Korv.
Kapt.
(Korvettenkapitän
-
DHJ)
Schneider für Versenkung ’Hood’!“
27. Mai 1941, Dienstag, 02.23 Uhr:
Adolf
Hitler
antwortet
auf
den
Funkspruch
von
Admiral
Günther
Lütjens
vom
26.
Mai
1941,
23.58
Uhr mit den folgenden Worten:
”Ich
danke
Ihnen
im
Namen
des
ganzen
Deutschen
Volkes.
Adolf
Hitler.
-
An
Besatzung
Schlachtschiff
”Bismarck“
!
Ganz
Deutschland
ist
bei
Euch.
Was
noch
geschehen
kann
wird
getan.
Eure
Pflichterfüllung
wird
unser
Volk
im
Kampf
um
sein
Dasein stärken. Adolf Hitler.“
27. Mai 1941, Dienstag, 03.05
Uhr:
FS
(Funkspruch)
vom
Befehlhaber
der
”Force
H“,
Admiral
James
Fownes
Somerville
,
an
“Ark
Royal”:
”Wann
wird
Kampfverband
starten?
Mit
etwas
Glück
könnten
wir
sie
(gemeint
ist
die
”Bis
-
marck“
-
DHJ)
erledigen,
bevor
der
Chef
der
Home
Fleet
(gemeint
ist
der
C
in
C,
Commander
in
Chief,
Admiral
John Cronyn Tovey
- DHJ)
herankommt!”
(Q 03)
27. Mai 1941, Dienstag, 03.20 Uhr:
FS
von
der
”Ark
Royal“
an
den
Befehlhaber
der
”Force H“, Admiral James Fownes Somerville:
”Flugzeuge
jetzt
einsatzklar.
Meine
trotzdem,
daß
Angriff
erst
gestartet
werden
soll,
wenn
Freund
und
Feind
zu
unterscheiden,
also
kurz
nach
06.00
Uhr.“
(Q 03)
27. Mai 1941, Dienstag, 03.30 Uhr:
Noch
in
der
Dunkelheit
starteten
zwei
“
FW
200
Condor”
,
acht
“
Ju
88”
und
zehn
“
He
115”
des
Fliefü.
(Fliegerführer)
Atlantik
vom
französischen
Unternehmen “Rheinübung“
27. bis 28. Mai 1941
U 74
Stapellauf am 31.
August 1940 in Bre-
men, am 02. Mai
1942 östlich von Car-
tagena versenkt.
Tovey, John Cronyn
1885 - 1971
Hitler, Adolf
1889 - 1945
Somerville, James
Fownes
1882 - 1949
Seite
2
27. Mai 1941, Dienstag, 07.57 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando West an ”Bismarck“:
”51
Kampfflugzeuge
0520
Uhr
bis
0645
Uhr
gestartet,
eintreffen
ab
0900 Uhr.“
(Q 01)
27. Mai 1941, Dienstag, 08.00 Uhr:
Alarm
auf
der
”Bismarck“,
die
von
zwei
britischen
Schlachtschiffen,
der
“King
George
V.”
-
Flaggschiff
von
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn
Tovey
-
und
der
“Rodney”
plus
zwei
Kreuzern,
der
“Dorsetshire”
(Kapitän
Benjamin
Charles
Stanley
Martin
)
und
“Norfolk”
umgeben
war.
Wetter: Nordwestwind (320 Grad) 6-7. Meer: 4-5. Sichtweite 10 Seemeilen.
27. Mai 1941, Dienstag, 08.15 Uhr:
Die ”Bismarck“ wurde durch die ”Norfolk“ gesichtet.
27. Mai 1941, Dienstag, 08.23 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando West an ”Bismarck“:
“
U
556
abholt
Kriegstagebuch,
in
BF
4335
englisches
Flugboot
durch
eigene Luftaufklärung abgeschoßen.“
(Q 01)
27. Mai 1941, Dienstag, 08.43 Uhr:
Die ”Bismarck“ wurde durch die ”King George V.“ und die ”Rodney“ gesichtet.
27. Mai 1941, Dienstag, 08.47 Uhr:
Die
letzte
Schlacht
begann.
”Rodney“
eröffnete
aus
einer
Entfernung
von
220
hm (22.000 m) das Feuer.
27. Mai 1941, Dienstag, 08.48 Uhr:
Feuereröffnung der ”King George V.“
27. Mai 1941, Dienstag, 08.49 Uhr:
Die
”Bismarck“
eröffnete
das
Feuer
auf
die
”Rodney“
mit
ihren
Türmen
A
(Anton)
und
B
(Bruno).
Die
Türme
C
(Caesar)
und
D
(Dora)
konnten
in
den
Kampf
noch
nicht
eingreifen.
So
kämpften
anfänglich
4
Geschützrohre
der
”Bismarck“
gegen
15
Geschützrohre
der
”King
George
V.“
und
”Rodney“
(6
der ”King George V.“ und 9 der “Rodney“).
27. Mai 1941, Dienstag, 08.54 Uhr:
Die ”Norfolk“ eröffnete ebenfalls das Feuer auf die
”Bismarck“
.
27. Mai 1941, Dienstag, 04.06 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando (MGK) West an
”Bismarck“
:
”Für
Kampfflugzeuge
Peilzeichen
senden
um
15
und
45
Minuten
jeder
Stunde jeweils für 5 Minuten auf 443 KHZ. Erstmalig 0615 Uhr.“
(Q 01)
27. Mai 1941, Dienstag, 05.00 Uhr bis 06.00 Uhr:
Die
”Bismarck“
machte
nur
wenig
Fahrt.
Eines
der
“
Arado
Ar
196-A”
Bord
-
flugzeuge
wurde
über
Bord
gespült
und
trieb
auf
offener
See
mit
den
Schwimmern
nach
oben.
Zwei
Versuche,
das
übrig
gebliebene
“Arado
Ar
196-A”
Bordflugzeug
zu
starten,
um
das
KTB
(Kriegstagebuch)
des
Schiffes
und
die
PK-Filmberichte
zu
retten,
scheiterten
infolge
des
starken
Schlingern
des Schiffes und eines Defektes in der Katapultanlage.
27. Mai 1941, Dienstag, 06.08 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando West an ”Bismarck“:
”2
‘FW
200’
gestartet
0330
Uhr.
Aufklärung
0445
bis
0515
Uhr.
3
Kampfgruppen 0530 Uhr.“
(Q 01)
27. Mai 1941, Dienstag, 06.37 Uhr:
FS
(Funkspruch)
von
der
“Ark
Royal”
an
den
Befehlhaber
der
”Force
H“,
Admiral
James Fownes Somerville
:
”Bei
diesem
Wetter
würden
unsere
Torpedoflugzeuge
die
eigenen
Schiffe gefährden. Bitte, Flugzeugeinsatz abzusetzen.“
(Q 03)
27. Mai 1941, Dienstag, 06.56 Uhr:
Die
“Maori”
der
4.
Zerstörer-Flottille
griff
die
”Bismarck“
mit
2
Torpedos
an,
konnte aber keinen Treffer landen.
27. Mai 1941, Dienstag, 07.07 Uhr:
FS
vom
Befehlhaber
der
”Force
H“,
Admiral
James
Fownes
Somerville,
an
die ”Ark Royal“:
”Ja.“
(Q 03)
27. Mai 1941, Dienstag, 07.10 Uhr:
Letzte
Meldung
von
der
”Bismarck“
(Admiral
Günther
Lütjens
)
an
Marinegruppen
kommando (MGK) West:
”U-Boot schicken zum Wahrnehmen Kriegstagebuch!“
(Q 01)
Unternehmen “Rheinübung“
27. bis 28. Mai 1941
Seite
3
Meldung vom Marinegruppenkommando West an
”Bismarck“
:
“Heute
etwa
1100
Uhr
auslaufen
El
Ferrol
(gemeint
ist
die
spanische
Hafen
-
stadt,
die
von
1938
bis
1982
”El
Ferrol
del
Caudillo“,
zu
Ehren
Francisco
Francos,
der
dort
geboren
wurde,
genannt
wurde
-
DHJ)
vorsorglich
zur
Hilfeleistung
nach
BE
6153
spanischer Kreuzer ’Canarias’ und 2 Zerstörer. Fahrt 20 bis 22 sm.“
(Q 01)
27. Mai 1941, Dienstag, 09.02 Uhr:
Die
”Bismarck“
wurde
zum
ersten
Mal
getroffen
und
begann,
Treffer
von
allen
Seiten
zu
empfangen.
Treffer
auf
das
Vorderdeck
und
in
den
vorderen
Mast
beschädigten den Fockmars-Entfernungs
messer.
27. Mai 1941, Dienstag, 09.04 Uhr:
Die
Türme
A
und
B
der
”Bismarck“
erhielten
Treffer
von
der
”Rodney“;
bei
Turm B wurden sogar Teile abgesprengt.
27. Mai 1941, Dienstag, 09.12 Uhr:
Ausfall
des
vorderen
Entfernungsmeßgerätes
des
Artillerie-Feuerleitstandes
auf
der
”Bismarck“.
Die
Feuerleitkontrolle
wurde
daher
zum
achteren
Artille
-
rie-Feuerleitstand umgeleitet.
27. Mai 1941, Dienstag, 09.15 Uhr:
Die
“Rodney”
lies
sechs
Torpedos
gegen
die
”Bismarck“
zu
Wasser,
jedoch
verfehlten alle Torpedos ihr Ziel.
27. Mai 1941, Dienstag, 09.18 Uhr:
Ausfall
des
achteren
Entfernungsmeßgerätes
des
Artillerie-Feuerleitstandes
auf der ”Bismarck“.
27. Mai 1941, Dienstag, 09.21 Uhr:
Der
Turm
D
(Dora)
der
”Bismarck“
feuerte
nicht
mehr;
er
war
durch
schwere
Treffer
arg
lädiert
und
das
rechte
Rohr
durch
einen
Rohrkrepierer
auf
halber
Länge weggerissen worden.
27. Mai 1941, Dienstag, 09.26 Uhr:
Da
sich
die
“Bismarck”
nicht
mehr
effektiv
wehren
konnte
(durch
den
Ausfall
der
Artillerie-Feuerleitstände
-
die
Türme
konnten
dennoch
feuern)
und
sie
auch
nicht
dem
Gegner
in
die
Hände
fallen
sollte,
beschloßen
Admiral
Gün
-
ther
Lütjens
und
der
Kommandant,
Kapitän
zur
See
Ernst
Lindemann
,
das
Schiff
zu
versenken.
Der
I.
Offizier
(IO),
Fregattenkapitän
Hans
Oels
(starb
beim
verlassen
des
Schiffes
durch
eine
Granatex
-
plosion),
gab
zwischen
09.20
Uhr
und
09.30
Uhr
den
Befehl
zur
Selbstversenkung
und
damit
den
Befehl
zur
Vorbereitung
der
”Maßnahme
V“.
Durch
die
”Maßnahme
V“
wurde
das
Öffnen
der
Flutventile
und
die
Sprengung
des
Kühlwassereintrittes
befehlsgemäß
vorbereitet.
Mittlerweile
war
das
Oberdeck
voll
von
Toten
und
Verwundeten,
die
oft
-
mals von der See über Bord gewaschen wurden.
Die
“Ark
Royal”
startete
zwölf
“Fairey-Sword
-
fish-Torpedoflugzeuge”,
um
die
”Bismarck“
anzu
-
greifen.
27. Mai 1941, Dienstag, 09.27 Uhr:
Die
Türme
A
(Anton)
und
B
(Bruno)
der
”Bismarck“
feuerten
überraschend
eine letzte Salve.
27. Mai 1941, Dienstag, 09.31 Uhr:
Der
Turm
C
(Cäsar)
der
”Bismarck“
feuerte
seine
letzte
Salve
ab.
Jetzt
konn
-
ten
auf
der
”Bismarck“
nur
noch
die
sekundären
Geschütze
feuern.
Ein
Volltreffer
in
den
achteren
”Adolf
Hitler
Platz“
genannten
Gefechtsverband
-
platz
(Verwundetensammelstelle
im
Achterschiff
hinter
dem
Turm
Dora,
von
den
Marinesoldaten
scherzhaft
Adolf
Hitler
Platz
genannt)
tötete
dort
hun
-
derte
Verwundete
und
den
Großteil
des
ärztlichen
Personals
auf
der
Stelle.
Wer sich nicht retten konnte, verbrannte oder erstickte.
27. Mai 1941, Dienstag, 09.40 Uhr:
Die
“Dorsetshire”
eröffnete
das
Feuer
auf
die
”Bismarck“
.
Der
Turm
B
(Bruno)
der
”Bismarck“
bekam
einen
Treffer
in
die
hintere
Wand
und
fing
sofort
zu
brennen an.
27. Mai 1941, Dienstag, 09.45 Uhr:
Eine
“
FW
200
Condor”
,
die
um
03.07
Uhr
zu
einer
bewaffneten
Aufklärung
für
die
”Bismarck“
gestartet
war,
sichtete
Schiffe
der
”Force
H“
auf
Position
48°
20'
Nord,
17°
05'
West.
Sofort
wurde
die
Beobachtung
an
das
Marine
-
gruppenkommando
West
weitergegeben,
die
diese
Information
an
die
”Bismarck“
weitergab.
Unternehmen “Rheinübung“
27. bis 28. Mai 1941
Lindemann, Ernst
1894 - 1941
(Bild:
Bundesarchiv,
Bild
101II-MN-1361-
21A/Winkelmann).
Seite
4
27. Mai 1941, Dienstag, 10.40 Uhr:
Infolge
der
Selbstversenkung
(das
Öffnen
der
Flutventile
und
die
Sprengung
des
Kühlwassereintrittes)
krängte
(Neigung
des
Schiffes)
die
”Bismarck“
nach
Backbord,
und
zwar
so
schwer,
das
die
sekundären
Geschütze
an
Backbord
fast
unter
Wasser
getaucht
wurden.
Dann
kenterte
und
sank
die
”Bismarck“
-
nach
fast
2stündigem
vergeblichen
Kampf
-
mit
wehender
Flagge
auf
der
Position
48°
10’
Nord,
16°
12’
West.
Auch
hier
gibt
es
unter
-
schiedliche
Zeitangaben,
die
von
10.36
Uhr,
über
10.40
Uhr
bis
11.01
Uhr
reichen.
Da
die
”Dorsetshire“
aus
geringer
Entfernung
um
10.36
Uhr
ihr
Tor
-
pedo
auf
die
Backbordseite
der
”Bismarck“
abgeschoßen
hatte
und
die
Briten
vermuteten,
daß
dadurch
die
”Bismarck“
zum
sinken
gebracht
wurde
(wir
wissen
jedoch,
daß
es
durch
Selbstversenkung
geschah),
ist
die
Uhrzeit
10.40
Uhr
vermutlich
die
wahrscheinlichste.
Die
Besatzung
der
”Bismarck“
bestand
stan
-
dardmäßig
aus
103
Offizieren,
1.962
Unteroffizieren
und
Mannschaften;
zum
Unternehmen
”Rhein
-
übung“
wurden
noch
zusätzliche
Personen
mitge
-
nommen:
75
vom
Flottenstab,
81
Mann
des
Prisenkommandos
(mit
einem
Offizier)
und
zudem
Beobachter,
Journalisten
und
Kameramänner
des
Propagandaministe
riums
(für
Zeitungen
und
für
die
”Deutsche
Wochenschau“)
-
also
insgesamt
rund
2.250 Mann.
27. Mai 1941, Dienstag, 10.56 Uhr:
Die
”Dorsetshire“
und
die
“Maori”
laufen
auf
den
Ort
der
versunkenen
”Bis
-
marck“
zu,
um
den
Versuch
zu
unternehmen,
mehrere
Hunderte
Überleben
-
de
aus
den
Fluten
zu
bergen.
Der
Kapitän
der
“Dorsetshire”,
Benjamin
Charles
Stanley
Martin
,
berichtete
dem
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admi
-
ral
John Cronyn Tovey
per FT von der momentanen Lage:
“10.56
Uhr:
nehme
Überlebende
auf.
Zu
stürmisch,
um
Beiboote
zu
verwenden.
Hunderte
von
Männern
im
Wasser.”
(Q
0
3)
27. Mai 1941, Dienstag, 11.19 Uhr:
FS
(Funkspruch)
vom
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn
Tovey
an
die
Home
Fleet,
an
die
”Force
H“
und
an
die
Admiralität
in
London,
in dem er ritterlich vorschlug:
”Ich
möchte
meine
höchste
Anerkennung
für
den
überaus
tapferen
27. Mai 1941, Dienstag, 10.00 Uhr:
Befehl
zum
Verlassen
des
Schlachtschiffes
durch
”Schiff
wird
gesprengt.
Alle
Mann
an
Deck.
Schiff
verlassen.“
wurde
gegeben.
Alle
Waffen
auf
der
”Bis
-
marck“
schwiegen.
Die
Flutventile
wurden
geöffnet
und
die
Sprengladungen
der
vorbereiteten
”Maßnahme
V“
explodierten
im
Turbinenraum
auf
der
”Bis
-
marck“
, wobei es eine ungeheure Erschütterung gab.
Die
“King
George
V.”
und
die
”Rodney“
feuerten
nunmehr
auf
ein
sich
nicht
mehr
wehrendes,
aber
noch
immer
schwimmendes,
Wrack.
Die
“Nor
-
folk” ließ 4 Torpedos gegen die Steuerbordseite der ”Bismarck“ zu Wasser.
27. Mai 1941, Dienstag, 10.15 Uhr:
Die
zwölf
“Fairey-Swordfish-Torpedoflugzeuge”,
die
um
09.26
Uhr
von
der
”Ark
Royal“
gestartet
waren,
um
die
”Bismarck“
anzugreifen,
kamen
auf
dem
Kampfschauplatz
an,
griffen
aber
nicht
mehr
ein.
Die
”King
George
V.“
hatte
indessen
das
Flakfeuer
auf
die
zwölf
“Fairey-Swordfish-Torpedoflugzeuge”
eröffnet,
da
sie
sie
irrtümlich
für
deutsche
Flugzeuge
hielt;
es
wurde
jedoch
kein Swordfish beschädigt.
27. Mai 1941, Dienstag, bis 10.16 Uhr:
Die
”Bismarck“
hatte
mehrere
Treffer
aus
Entfernungen
von
2.500
bis
4.000
Metern
erhalten,
schwamm
aber
immer
noch.
Die
“King
George
V.”
und
die
“Rodney” stellten das Feuer ein.
27. Mai 1941, Dienstag, 10.20 Uhr:
Da
die
”King
George
V.“
und
die
”Rodney“
wegen
ihres
geringen
Brennstoff
-
vorrates
den
Kampf
abbrechen
mußten,
hatte
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn
Tovey
der
“Dorsetshire”
befohlen,
die
wehrlose
”Bis
-
marck“
durch
Torpedos
zu
versenken.
Die
”Bismarck“
wurde
auf
der
Steuerbordseite
durch
zwei
Torpedos
(21
Zoll
MK
VII
-
1.409
kg
schwer,
Gefechtskopf
von
336
kg)
getroffen,
die
von
der
”Dorsetshire“
aus
31
hm
(3.100
m)
abgefeuert
worden
waren.
Es
konnte
jedoch
keine
Wirkung
beob
-
achtet werden.
27. Mai 1941, Dienstag, 10.36 Uhr:
Da
die
zwei
Torpedos
der
”Dorsetshire“
anscheinend
keine
Wirkung
hatten,
lief
sie
um
die
”Bismarck“
herum
und
feuerte
einen
dritten
Torpedo
auf
die
Backbordseite
der
”Bismarck“
aus
22
hm
(2.200
m)
ab,
der
aber
genausowe
-
nig Erfolg zeitigte.
---
Ton-Dokument:
Lied -
“Ich hatt’ einen Kame-
raden ...”
Unternehmen “Rheinübung“
27. bis 28. Mai 1941
Seite
5
27. Mai 1941, Dienstag, 13.40 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando (MGK) West an ”Bismarck“:
“Für
Ansatz
weiterer
Kampfverbände
melden,
welche
Feindstreitkräfte
in Sicht sind.“
(Q 01)
27. Mai 1941, Dienstag, 13.40 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando West an ”Bismarck“:
“Reuter meldet: 'Bismarck' versenkt, sofort Lage melden.“
(Q 01)
Da
keine
Lagemeldung
der
”Bismarck“
erfolgte,
wurde
an
der
Richtigkeit
der
Reuter-Meldung nicht mehr gezweifelt.
27. Mai 1941, Dienstag, 14.10 Uhr:
Das
Wetterbeobachtungsschiff
7
”WBS
Sachsenwald”
,
das
zum
Marineplan
quadrat
BE
6277
unterwegs
war,
um
dort
für
die
”Bismarck“
auf
-
zuklären,
erhielt
einen
weiteren
FS
(Funkspruch)
des
Marinegruppenkom
man
dos
West
mit
dem
Befehl,
sofort
mit
höchster
Fahrt
nach
Quadrat
BE
6150
zu
fahren.
Diesmal,
um
Überlebende
der
”Bis
-
marck“ aufzunehmen.
27. Mai 1941, Dienstag, 19.30 Uhr:
Weit
von
der
gesunkenen
”Bismarck“
entfernt,
im
Marineplanquadrat
BF
5330
,
wurden
drei
weitere
Überlebende
in
einem
Schlauchboot
entdeckt.
U
74
(Leutnant
Eitel-Friedrich
Kentrat
)
konnte
Herbert
Manthey,
Otto
Höntzsch
und
Georg
Herzog
wohlbe
-
halten bergen.
28. Mai 1941
28. Mai 1941, Mittwoch, 00.00 Uhr:
Die
“Prinz
Eugen”
übernahm
Treiböl
aus
dem
Tanker
”MTS
Esso
Ham
-
burg”
(MTS
=
Marinetroßschiff).
Übernommen
wurden
680
m³
und
10
t
Wasser; dem Tanker wurde mit frischer Backhefe ausgeholfen.
28. Mai 1941, Mittwoch, 08.25 Uhr:
Die
britischen
Zerstörer
“Mashona”
und
“Tartar”
wurden
von
deutschen
Bom
-
Kampf der
”Bismarck“
in aussichts
loser Lage aussprechen.“
(Q 03)
Dies
wurde
ihm
etwas
später
-
um
16.10
Uhr
-
aber
von
Winston
Leonard
Spencer
Churchill
unter
-
sagt, wobei er politische Gründe anführte.
27. Mai 1941, Dienstag, 11.23 Uhr:
Meldung
vom
Marinegruppenkommando
(MGK)
West an ”Bismarck“:
“
BE
2979
durch
Luft
gesichtet
1
Träger,
1
Kreuzer,
2
Zerstörer,
30
Grad,
hohe
Fahrt.
Versuch
Kampfverband heranzuführen.“
(Q 01)
27. Mai 1941, Dienstag, 11.56 Uhr:
Die
”Dorsetshire“
und
die
”Maori“
retteten
von
den
ehemals
2.250
Mann
auf
der
”Bismarck“
noch
110
Überlebende
(”Dorsetshire“
85,
”Maori“
25),
darun
-
ter
2
Offiziere
aus
der
9°
kalten
See;
beide
Schiffe
brachen
jedoch
die
Rettungsaktion
sofort
wegen
angeblicher
feindlicher
(also
deutscher)
U-Boote
ab,
obwohl
noch
etwa
300-400
Mann
im
Wasser
trie
-
ben.
Der
Angriff
deutscher
U-Boote
auf
diese
Schiffe
war
und
blieb
eine
unbegründete
Annahme,
denn:
hätte
es
für
die
deutschen
U-Boote
Sinn
gemacht,
britische
Schiffe
anzugreifen,
die
deut
-
sche
Seeleute
vor
dem
Ertrinken
retteten?
Das
höchste
ungeschriebene
Gesetz
der
Seefahrt,
auch
im
Kriege,
ist,
niemanden
anzugreifen,
der
in
einer
Rettungsaktion
verwickelt
ist.
Das
sich
deutsche
Seeleute
stets
an
solche
Gesetze
der
Anständigkeit
hielten
(außer
bei
repressalischen
Maßnahmen),
ist
eine
unumstößliche
Tat
-
sache. Umgekehrt war das nicht immer so.
Der
Kapitän
der
“Dorsetshire”,
Benjamin
Charles
Stanley
Martin
,
berichtete
dem
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn
Tovey
per FT über die momentane Lage:
“11.56
Uhr:
während
der
Aufnahme
Überlebender
wurde
ein
ver
-
dächtiges
Objekt
gesichtet.
Es
hätte
ein
getauchtes
U-Boot
sein
können,
daher schloß ich mich mit der
’Maori’
ihnen wieder an.”
(Q 03)
Überlebende der “Bis-
marck“ werden von
der “Dorsetshire” ge-
rettet.
Unternehmen “Rheinübung“
27. bis 28. Mai 1941
Churchill, Winston
Leonard Spencer
1874 - 1965
Kentrat, Eitel-Friedrich
1906 - 1974
(Bild: U 776.de).
Seite
6
Nachtglas
erkennen,
daß
es
ein
Floß
mit
zwei
Mann
war.
Nachdem
wir
in
Rufweite
kamen,
war
die
erste
Frage,
seid
ihr
Deutsche.
Auf
die
Antwort
ja
riefen
beide,
soweit
es
ihre
Kräfte
erlaubten,
hurra.
Um
22.45
Uhr
hatten
wir
das
Floß
längsseits.
Die
beiden
Männer
waren
stark
erschöpft.
Sie
wurden
auf
zwei
ausgebrachten
Jakobsleitern
(Strickleitern
-
DHJ)
von
meiner
Mann
-
schaft
an
Bord
gehoben.
(Zwei
von
meinen
Männern
hatten
sich
bis
zur
Wasserlinie
auf
die
Jakobsleiter
gestellt.)
An
Bord
wurden
die
Überlebenden
mit
trockener,
warmer
Kleidung
versehen,
das
Salzwasser
aus
dem
Gesicht
gewaschen und in eine Koje gelegt.“
(Q 04)
Die
”WBS
Sachsenwald“
suchte
noch
bis
zum
30.
Mai
um
00.45
Uhr
weiter
nach
Überlebenden
der
”Bismarck“,
fand
aber
keine
mehr
und
machte
sich
auf
dem
Rückweg.
Die
letzten
beiden
Überlebenden
der
”Bismarck“,
die
Matrosengefreiten
Otto
Maus
und
Walter
Lorenzen,
konnten
den
kalten
Flu
-
ten
entrissen
werden.
Von
den
rund
2.250
Mann
an
Bord
der
”Bismarck“
verblieben 2.035 in der See.
Auszug aus dem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom
28. Mai 1941:
...
Wie
schon
gestern
bekanntgegeben,
wurde
das
Schlachtschiff
”Bismarck“
nach
seinem
siegreichen
Gefecht
bei
Island
am
26.
Mai
abends
durch
den
Torpedotreffer
eines
feindlichen
Flugzeuges
manövrierun
fähig.
Getreu
dem
letzten
Funkspruch
des
Flottenchefs,
Admiral
Lütjens
ist
das
Schlachtschiff
mit
seinem
Kommandanten,
Kapitän
zur
See
Lindemann
,
und
seiner
tapfe
-
ren
Besatzung
am
27.
Mai
vormittags
der
vielfachen
feindlichen
Übermacht
erlegen und mit wehender Flagge gesun
ken. ...
Auszug aus dem Tagebuch von Joseph Goebbels vom 28. Mai 1941:
”Gestern:
ein
schwarzer
Tag:
die
”Bismarck“
gerät
in
starke
Übermacht,
wehrt
sich
verzweifelt,
wird
von
ein
paar
Lufttorpedos
getroffen
und
sinkt
dann.
Ein
furchtbarer
Schlag,
der
auch
vom
ganzen
Volk
so
empfunden
wird.
London
triumphiert
und
gibt
dabei
gleich
auch
eine
Reihe
der
schweren
eng
-
lischen
Verluste
bei
Kreta
zu:
wenigstens
2
Kreuzer
und
4
Zerstörer
…
günstig
für
Churchill
.
Wir
werden
diesen
Schlag
überwinden,
aber
er
bern
angegriffen.
Die
”Mashona“
wurde
durch
eine
Bombe
auf
ihrer
Backbordseite
getroffen
und
sank
vor
der
Küste
von
Galway
(westlich
von
Irland)
auf
Position
52°
58'
N,
11°
36
W,
wobei
46
Seeleute
ihr
Leben
ließen.
Die
”Tatar“
konnte
170
Männer
-
ein
-
schließlich des Kapitäns Williams H. Selby - retten.
28. Mai 1941, Mittwoch, 12.00 Uhr:
Die
“Prinz
Eugen”
befand
sich
auf
der
Position:
42° 5' Nord, 39° 3' West.
28. Mai 1941, Mittwoch, 13.00 Uhr:
Das
Wetterbeobachtungsschiff
7
”WBS
Sachsenwald”
,
das
zum
Marineplan
quadrat
BE
61750
beordert
worden
war,
sichtete
einen
dünnen
Ölstreifen,
dem
nachgefahren
wurde.
Da
wurde
plötzlich
die
Blechhülse
einer
deutschen
Gasmaske
gesichtet.
Wenig
später
wurden
zahlreiche
Leichen
mit
Schwimmwesten,
Wrackteile
und
leere
Schwimmwesten
entdeckt.
Die
”WBS
Sachsenwald“
fuhr
durch
das
Trümmerfeld
hin
und
her,
konnte
aber
keine
Überlebenden ausmachen.
28. Mai 1941, Mittwoch, 13.19 Uhr:
Alarm
auf
der
”Prinz
Eugen“,
Rauchwolken
waren
in
der
Kimm
(nautischer
Ausdruck
für
den
sichtbaren
Horizont)
entdeckt
worden.
Die
Öl-
und
Wasser
-
übernahme
wurde
abgebrochen
und
die
”Prinz
Eugen“
lief
außer
Sichtweite
der Rauchwolken.
28. Mai 1941, Mittwoch, 19.15 Uhr:
FT (Funktelegramm) vom Marinegruppenkommando West an “Prinz Eugen”:
”Sobald
Operieren
im
Norden
vom
Feinde
erkannt,
Operationsgebiet
verlegen
nach
DS,
DT,
EH,
EJ,
Tanker
selbst
verschieben
oder
Wünsche
äußern,
sich
nicht
an
Spähschiffe
gebunden
fühlen,
gegebenenfalls
nach
französischer Westküste entlassen.“
(Q 03)
28. Mai 1941, Mittwoch, 22.35 Uhr:
Das
Wetterbeobachtungsschiff
7
”WBS
Sachsenwald”,
das
zur
Rettung
der
Überlebenden
der
”Bismarck“
beordert
worden
war,
sichtete
an
Backbord
plötzlich
drei
rote
Leuchtsterne.
Lassen
wir
den
Kapitän,
Leutnant
Ernst
Heinrich Wilhelm Schütte, weiter berichten:
”...
wir
drehten
sofort
auf
die
Stelle
zu,
ich
konnte
jetzt
durch
ein
Unternehmen “Rheinübung“
27. bis 28. Mai 1941
“Prinz Eugen“
Stapellauf am 22.
August 1938 in Kiel,
am 22. Dezember
1946 nahe des Kwa-
jalein-Atolls versenkt.
Seite
7
schmerzt
doch
sehr.
Und
wie
mir,
so
wird
es
heute
jedem
Deutschen
ergehen.
Dagegen
steht
es
wie
-
der
gut
um
Kreta.
Wir
hatten
dort
einige
Schlappen
zu
verzeichnen,
aber
die
sind
wieder
ausgebügelt.
Das
Kriegsglück
ist
uns
in
den
letzten
Wochen
nicht
besonders
günstig
gewesen,
aber
das
ändert
sich
auch
wieder.
Und
im
Unglück
erst
härtet
sich
der
Mann.
…
Ich
stoppe
rechtzeitig
die
ganze
Pro
-
paganda
um
”Bismarck“
und
“Hood”
ab
und
lenke
die
ganze
Nachrichtenpolitik
auf
das
Mittelmeer
um.
…
Churchill
redet.
Nicht
einmal
mit
Triumph.
Die
britischen
Flottenverluste
um
Kreta,
die
er
bei
der
günstigen
Gelegenheit
der
Versenkung
der
”Bismarck“
mit
be
kannt
gibt,
trüben
sehr
stark
die
englische
Freude.
Dazu
kommt,
daß
sich
die
Lage
in
Kreta
für
die
Engländer
sehr
ernst
zu
gestalten
beginnt.
Sie
geben
jetzt
schon
Rückzugsoperationen
zu
und
erklären,
daß
sie
mit
ihrer
Flotte
nicht
mehr
viel
machen
können.
Also
besteht
kein
Grund
zur
übermäßigen
Freude.
Das
Flottengrab
im
Mittelmeer
drückt
auf
die
englische
Stimmung.
Man
marschiert
mit
gedämpftem
Trommelklang.
Ich
arbeite
abends
spät
noch
an
einem
neuen
Buch,
einer
Sammlung
meiner
Reden
und
Aufsätze
von
1939/41,
die
zu
Weihnachten
herauskommen
soll.
...
Spät,
müde
und
ganz traurig zu Bett.“
(Q 06)
Unternehmen “Rheinübung“
27. bis 28. Mai 1941
Goebbels, Paul
Joseph
1897 - 1945
Seite
8
Lied: 27. Mai 1941, Dienstag, 10.40 Uhr:
Ich hatt einen Kameraden ...
Einen Augenblick Geduld bitte, der Film wird geladen ...
Dies kann einige Minuten dauern
.