Unternehmen “Rheinübung“
22. bis 23. Mai 1941
22. Mai 1941
22. Mai 1941, Donnerstag, 00.00 Uhr:
Eine
britische
Kampfgruppe
unter
dem
Kommando
des
Chefs
des
Schlachtkreu
zer
geschwaders
Vizeadmiral
Lancelot
Ernest
Holland
lief
von
Scapa
Flow
ins
Seegebiet
südlich
Island
aus.
Zu
dieser
Kampfgruppe
gehörten
der
Schlachtkreuzer
“Hood”
(Kapitän
Ralph
Kerr
),
das
Schlachtschiff
“Prince
of
Wales”
(Kapitän
John
Catterall
Leach
)
und
sechs
Zerstörer
(“Achates”
,
“Antelope”
,
“Anthony”, “Echo”
,
“Electra”
und “Icarus”).
22. Mai 1941, Donnerstag, 00.30 Uhr:
Sechs
“Armstrong
Whitworth
Whitley”
und
sechs
“Lockheed
Hudson”
Bomber
flugzeuge,
mit
Bomben
und
Torpedos
an
Bord,
starteten
von
Nord-Schott
-
land
aus
in
Richtung
Bergen/Norwegen,
um
die
deutschen
Kriegsschiffe,
die
im
Grimstadfjord
und
in der Kalvanes-Bucht ankerten, auszuschalten.
22.
Mai
1941,
Donnerstag,
01.30
Uhr
bis
03.
00
Uhr:
Plötzlich
Flakfeuer
und
Suchscheinwerfer
am
Him
-
mel
über
den
Korsfjord
bei
Bergen.
Die
Ankerplätze
des
deutschen
Kampfverbandes
bei
Bergen
wurden
von
britischen
Flugzeugen
schwer
bombardiert.
Da
das
Wetter
sehr
schlecht
und
die
Sicht
gleich
Null
war
(Nebelfelder
und
tiefliegende
Wolken),
konnten
die
Briten
die
Ergebnisse
ihres
Angriffes
nicht
sich
-
ten
und
flogen
zu
ihrem
Stützpunkt
nach
Nord-
Schottland zurück.
22. Mai 1941, Donnerstag, 04.20 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
entließ
in
der
Höhe
Trondheims
die
drei
Zerstörer
”Z
10
Hans
Lody“
(mit
dem
Fregattenkapitän
Alfred
Schulze-Hin
-
richs
an
Bord),
”Z
16
Friedrich
Eckoldt“
und
”Z
23“
.
Diese
fuhren
direkt
nach
Trondheim,
um
aufzu
-
tanken
und
anschließend
wieder
in
die
Ostsee
zurückzukehren.
Der
deut
-
sche
Kampfverband
-
nunmehr
nur
noch
aus
dem
Schlachtschiff
”Bis
-
marck“
und
dem
schweren
Kreuzer
“Prinz
Eugen”
bestehend
-
fuhr
weiter
Richtung Norden, mit der ”Bismarck“ an der Spitze.
22. Mai 1941, Donnerstag, 09.34 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando (MGK) Nord an ”Bismarck“:
”B-Dienst
(Funkaufklärungsorganisation
der
Kriegsmarine
-
DHJ)
:
Im
Flugfunk
keine
Besonderheiten;
kein
Operationsfunkverkehr;
keine
Auswirkung
des
Auslaufens
der
Flotte
oder
des
engl.
Befehls
zum
Suchen
nach
den
Schlacht
schiffen
feststellbar.
Nur
verstärkte
Luftaufklärung
im
nord
-
östlichen Sektor.“
(Q 01)
Inhalt
22. Mai 1941
Seite 01
23. Mai 1941
Seite 05
“Z 10 Hans Lody“
Stapellauf am 14. Mai
1936 in Kiel, 1949
verkauft und ver-
schrottet.
“Z 16 Friedrich Eck-
holdt“
Stapellauf am 21.
März 1937 in Ham-
burg, am 31. Dezem-
ber 1942 versenkt.
“Z 23“
Stapellauf am 15.
Dezember 1939 in
Bremen, 1951 ver-
schrottet.
“Bismarck“
Stapellauf am 14.
Februar 1939 in Ham-
burg, am 27. Mai
1941 selbst versenkt.
“Prinz Eugen“
Stapellauf am 22.
August 1938 in Kiel,
am 22. Dezember
1946 nahe des Kwa-
jalein-Atolls versenkt.
Leach, John Catterall
1894 - 1941
Holland, Lancelot
Ernest
1887 - 1941
Kerr, Ralph
1891 - 1941
22. Mai 1941, Donnerstag, 10.53 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando Nord an
”Bismarck“
:
”F.T.
Gruppe
(Funktelegramm
vom
Marinegruppenkommando
Nord
-
DHJ)
und
B-Dienstmeldung
lassen
scheinbar
erkennen,
daß
die
starke
feindliche
Flug
-
zeugaufklärung
in
Richtung
Norwegen
und
nördl.
Nordsee
zu
weit
südlich
eingesetzt
ist,
um
Kampfgruppe
‘Bismarck’
und
“Prinz
Eugen”
festzustellen.
Der
Liegeplatz
in
der
Kalvenes-Bucht
wurde
am
21.5.
abends
von
Bomben
-
fliegern
angegriffen
(ein
Irrtum,
da
Bombenangriff
am
22.
Mai
von
01.30
Uhr
bis
03.
00
Uhr
-
DHJ)
.
Den
sonst
eingehenden
Funksprüchen
nach,
scheint
der
Verband
vom Feinde unbemerkt den Vormarsch angetreten´zu haben.“
(Q 01)
22. Mai 1941, Donnerstag, 10.59 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando Nord an
”Bismarck“
:
”Luftlandung,
Besetzung
Kreta
20.5.
angelaufen;
bisheriger
Verlauf
planmäßig.
Nachschub
teils
über
See
gehend.
‘Force
H’
in
See,
vielleicht
Kreta
ansteuernd.
Weitere
Schlachtschiffe,
Kreuzer,
Zerstörer
aus
Ostmittel
-
meer im Raum um Kreta.“
(Q 01)
Die
”Force
H“
ist
das
G
i
b
r
a
l
t
a
r
-
G
e
s
c
h
w
a
d
e
r
(Vizead
miral
James
Fow
-
nes
Somerville
)
mit
dem
Schlacht
kreu
zer
“Renown”
(Kapitän
Rhoderick
Robert
McGrigor
),
dem
Flugzeug
trä
ger
“Ark
Royal”
(Kapitän
Loben
Edward
Harold
Maund
)
und
dem
leichten
Kreuzer
“Sheffield”
(Kapitän
Lar
-
com). Anscheinend war sie von Gibraltar aus in See gelaufen.
22. Mai 1941, Donnerstag, 11.41 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando (MGK) Nord an ”Bismarck“:
”B.d.U.op.
(Befehlhaber
der
Unterseeboot-Operation
-
DHJ)
,
nachr.
S.k.l.
(Seekriegsleitung
-
DHJ)
,
und
Gruppe
West
(Marinegruppenkommando
West
-
DHJ)
erhalten
Mitteilung,
das
auf
Grund
der
Wetterlage
die
Möglichkeit
des
Durch
-
bruchs
der
Flotte
bereits
in
der
Nacht
vom
22./23.5.
südlich
Island
oder
ab
Nacht
23.5/24.5.
durch
Dänemarkstraße
besteht.
Unterrichtung
der
Atlantik
-
boote
(U-Boote und Marinetroßschiffe - DHJ)
erbeten.“
(Q 01)
22. Mai 1941, Donnerstag, 12.00 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
befand
sich
auf
der
Position
65°
53'
Nord,
3°
38' Ost.
22. Mai 1941, Donnerstag, 12.15 Uhr:
Admiral
Günther
Lütjens
gab
für
den
Kampfver
-
band die Befehle für den 22./23. Mai 1941 bekannt:
“1)
Absicht:
ab
12.00
Uhr
Vormarsch
über
Quadrat
AF
1675
,
1155
AE
3313
,
2257
.
Bei
Ände
-
rung
derzeitig
günstiger
Wetterlage
Marsch
zu
‘Weissenburg’
(gemeint
ist
das
Marinetroßschiff
“MTS
Weissenburg”
,
das
auf
der
Position
70°
Nord,
1°
West
war
-
tete,
um
den
deutschen
Kampfverband
eventuell
zu
beölen
-
DHJ)
.
2)
Bereitschaftszustand
volle
Kriegswache.
Bei Änderung der Wetterlage folgt Befehl.
3)
Kriegsmarschzustand
2,
Dampf
auf
für
24
sm. Ab 23.5. 04.00 Uhr Kriegsmarschzustand 1, Dampf auf für 27 sm.
4) Morgen, 13.00 Uhr wird die Uhr 1 Stunde zurückgestellt.”
(Q 01)
22. Mai 1941, Donnerstag, 12.37 Uhr:
Plötzlich
Alarm!
Auf
der
”Bismarck“
erklangen
die
Warntöne
für
feindliche
U-
Boote
und
Flugzeuge;
ein
Periskop
war
an
Steuerbord
in
der
See
gesichtet
worden.
Der
Kampfverband,
der
nach
Westen
in
Richtung
des
nördlichen
Eingangs
zur
Dänemarkstraße
gedreht
hatte,
begann
bis
12.59
Uhr
einen
zickzackförmigen Kurs zu steuern.
22. Mai 1941, Donnerstag, 13.07 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
gab
Entwarnung
und
nahm
seinen
ursprünglich
en
Kurs
zum
nördlichen
Eingang
der
Dänemarkstraße
wieder
auf.
Zudem
gab
Admiral
Günther
Lütjens
den
Befehl,
die
Fliegersichtzeichen
auf
den
Türmen
und
die
Hoheitszeichen
auf
der
Back
und
der
Schanz
zu
übermalen.
22. Mai 1941, Donnerstag, 18.47 Uhr:
Die
drei
Zerstörer
”Z
10
Hans
Lody“
(mit
dem
Fregattenkapitän
Alfred
Schulze-Hinrichs
an
Bord),
”Z
16
Friedrich
Eckoldt“
und
”Z
23“
kamen
in
McGrigor, Robert
Rhoderick
1893 - 1959
Unternehmen “Rheinübung“
22. bis 23. Mai 1941
Lütjens, Günther
1889 - 1941
(Bild:
Bundesarchiv,
Bild 146-
2003-0027).
Somerville, James
Fownes
1882 - 1949
Seite
2
Trondheim
an.
Fregattenkapitän
Alfred
Schulze-Hinrichs
erhielt
unverzüglich
vom
Marinegruppenkommando
Nord
den
Befehl,
den
Ort
zu
melden,
an
dem
der Kampfverband verlassen worden war.
22. Mai 1941, Donnerstag, 20.00 Uhr:
Die
britische
Luftaufklärung
hatte
festgestellt,
daß
die
deutschen
Schiffe
aus
dem
Korsfjord
und
Grim
-
stadfjord
bei
Bergen/Norwegen
ausgelaufen
waren
und
das
die
Bombardierung
nichts
gebracht
hatte.
Auf
diese
Nachricht
hin
befahl
der
C
in
C
(Comman
-
der
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn
Tovey
nun
-
mehr folgendes:
1)
Die
“Suffolk”
wird,
nach
ihrer
Brennstoffer
-
gänzung
in
Hvalfjord/Island,
in
die
Dänemarkstraße
zurückfahren,
um
sich
unter
den
Befehl
des
auf
der
“Norfolk”
befindlichen
Konteradmirals
Williams
Frederic Wake-Walker
zu stellen.
2)
Die
“Arethusa”
geht
von
Hvalfjord
aus
in
See,
um
die
“Manchester”
und
die
“Birmingham”
(dazu
die
fünf
Trawler
und
einige
Flugboote)
in
der
Island-Färöer-Passage
zu
treffen
und
um
die
Bewa
-
chung
dieser
Enge
in
gleichgroßen
Arealen
zwi
-
schen
61°
Nord,
10°
30'
West
und
64°
Nord,
15°
West zu verstärken.
3)
Die
britische
Kampfgruppe
unter
dem
Kommando
des
Chefs
des
Schlachtkreuzerge
-
schwaders
Vizeadmiral
Lancelot
Ernest
Holland
(“Hood”,
“Prince
of
Wales”
und
die
sechs
Zerstörer
“Achates”
,
“Antelope”
,
“Anthony”,
“Echo”
,
“Electra”
und
“Icarus”)
wird,
wie
schon
befohlen,
nach
Hvalfjord
weiterfahren,
um
dort
Brennstoff
zu
ergänzen
und
um
anschließend
den
Überwachungsdienst
von
der
Dänemarkstraße
bis
zur
Island-Färöer-Enge
nördlich
des
Breitengrades
62° Nord aufzunehmen.
4)
Die
britische
Home
Fleet
wird
nach
22.00
Uhr
von
Scapa
Flow
aus
nach
Nordwest
in
See
gehen
und
den
Überwachungsdienst
von
der
Däne
-
markstraße
bis
zur
Island-Färöer-Enge
südlich
des
Breitengrades
62°
Nord
aufnehmen.
Zur
Home
Fleet
gehörten
das
Flaggschiff
des
C
in
C
(Comman
-
der
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn
Tovey
“King
George
V.”
(Kapitän
Wilfrid
Rupert
Patterson
),
der
Flugzeugträger
“Victorious”
(Kapitän
Henry
Cecil
Bovell),
die
leichten
Kreuzer
“Galatea”
(als
Flagg
-
schiff
des
2.
Kreuzergeschwaders
unter
Konterad
-
miral
Alban
Thomas
Buckley
Curteis
),
“Aurora”,
“Hermione”,
“Kenya”
und
“Neptune”
,
sowie
die
sie
-
ben
Zerstörer
“Active”,
“Inglefield”,
“Intrepid”,
“Inglefield”,
“Lance”,
“Nestor”,
“Punjabi”
und
“Wind
-
sor”.
Der
Schlachtkreuzer
“Repulse”
(Kapitän
William
George
"Bill"
Tennant
),
der
aus
dem
Firth
of
Clyde
kam,
wird
am
23.
Mai
um
07.00
Uhr
auf
gleicher
Höhe
von
Butt
of
Lewis
(nördlichster
Punkt
der
Isle
of
Lewis)
stehen,
um
sich
mit
der
Home
Fleet zu vereinen.
5)
Die
Luftaufklärung
wird
alle
Passagen
zwischen
Grönland,
den
Orkneys
(Archipel
im
Norden
Schottlands
mit
Scapa
Flow)
und
der
norwegi
-
schen Küste aufklären.
22. Mai 1941, Donnerstag, 20.15 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando (MGK) Nord an
”Bismarck“
:
”Fliefü.
Nord
meldet:
Belegung
Scapa
Flow
lt.
Augenerkundung
v.
22.5.
dieselbe
wie
durch
Luftbilderkundung
am
20.5.
erfaßt:
4
Schlacht
-
schiffe,
hiervon
evtl.
1
Flugzeugträger,
anscheinend
6
leichte
Kreuzer,
mehrere
Zerstörer.
Luftbilderkennung
heute
wegen
Wetterlage
nicht
möglich.
Zusatz
Gr.
Nord:
Damit
keine
Veränderung
gegenüber
21.5.
und
Marsch
durch Norwegenenge unbemerkt.“
(Q 01)
22. Mai 1941, Donnerstag, 21.16 Uhr:
Die
Sicht
nahm
bis
auf
300
Meter
und
darunter
ab.
Da
die
“Prinz
Eugen”
die
”Bismarck“
nicht
mehr
sehen
konnte,
folgte
sie
dem
Kielwasser
des
Schlachtschiffes.
Ab
und
an
leuchteten
sich
die
Schiffe
gegenseitig
mit
Var
-
talampen
und
kleinen
Suchscheinwerfern
an,
damit
die
”Prinz
Eugen“
in
Kiellinie blieb.
22. Mai 1941, Donnerstag, 21.34 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando Nord an ”Bismarck“:
”Fliefü. Nord meldet: Je eine Do 18
(Flugboot “
Dornier Do 18”
- DHJ)
zur
Aufklärung
nach
Westen
und
Nordwesten
von
Drontheim
16.00
Uhr
gestartet. Lichtbilderkundung Scapa 23.5. beabsichtigt.“
(Q 01)
Unternehmen “Rheinübung“
22. bis 23. Mai 1941
Tovey, John Cronyn
1885 - 1971
Wake-Walker, William
Frederic
1888 - 1945
Tennant, William
George ”Bill“
1890 - 196
Seite
3
22. Mai 1941, Donnerstag, 22.34 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando Nord an
”Bismarck“
:
”Meldung
von
U
111
(Kapitänleutnant
Wilhelm
Kleinschmidt
-
DHJ)
:
Feindli
-
cher Geleitzug Qu.
AK 1245
, Kurs Nord, geringe Fahrt.“
Anscheinend
möchte
dieser
feindliche
Geleitzug
durch
die
Dänemark
-
straße fahren. (Q 01)
22. Mai 1941, Donnerstag, 23.04 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando (MGK) Nord an ”Bismarck“:
”1)
Bisher
kein
operativer
Einsatz
feindlicher
Seestreitkräfte.
2)
In
letz
-
ten
Tagen
starke
U-Bootserfolge
südlich
Grönland.
3)
Kreta
Landung
weiter
planmäßig.
4)
Nach
heutiger
Versenkung
4
Britenkreuzer
vor
Kreta
und
wei
-
teren
Beschädigungen
verspricht
baldiges
Auftreten
Flotte
auf
Atlantikwegen
erneut schwere Beeinträchtigung Britischer stellung.“
(Q 01)
22. Mai 1941, Donnerstag, 23.07 Uhr:
Die
Home
Fleet
unter
dem
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn Tovey
lief aus Scapa Flow aus.
22. Mai 1941, Donnerstag, 23.09 Uhr:
Meldung vom Marinegruppenkommando Nord an ”Bismarck“:
”Feindnachrichten:
1)
Ergebnis
Eisaufklärung
bis
20°
West
normal.
Weiter
westlich
wegen
Unsichtigkeit
ergebnislos.
Wiederholung
ist
beantragt.
2)
Am
18.5.
im
Hafen
Plymouth
1
Schlachtschiff,
4
schw.
Kreuzer.
Bestätigt
erneut
Annahme,
daß
Durchbruch
vom
Feind
bisher
noch
unbe
merkt
bleibt.“
(Q 01)
22. Mai 1941, Donnerstag, 23.30 Uhr:
Winston
Leonard
Spencer
Churchill
funkte
an
den
amerikanischen
Präsidenten
Franklin
Delano
Roosevelt
:
”Gestern,
am
21.
Mai,
sind
Bismarck,
Prinz
Eugen
und
acht
Handels
schiffe
in
Bergen
festge
-
stellt
worden.
Tiefhängende
Wolken
verhinder
ten
einen
Luftangriff.
Heute
Abend,
wie
wir
entdeckten,
sind
sie
ausgelau
fen.
Wir
haben
Grund
zur
Annahme,
daß
ein
gewaltiger
Vorstoß
in
den
Atlan
-
tik
bevorsteht.
Falls
wir
sie
vor
dem
Ausbruch
nicht
mehr
fassen
sollten,
sollte
Ihre
Marine
in
der
Lage
sein,
uns
ihren
Standort
anzugeben.
King
George
V.,
Prince
of
Wales,
Hood,
Repulse
und
der
Flug
-
zeugträger
nebst
Hilfsschiffen
werden
sie
verfolgen.
Geben
Sie
uns
die
Information,
und
wir
werden
die
Arbeit zu Ende führen.“
Winston
Churchills
Bitte
an
Franklin
D.
Roosevelt
ist
eine
Aufforderung
zum
Neutralitätsbruch
der
USA. (Q 03)
22. Mai 1941, Donnerstag:
Auf
dem
Berghof
trafen
sich
zu
einer
Besprechung
die
Seekriegsleitung
(in
Person
des
Oberbefehlha
-
bers
der
Marine,
Großad
-
miral
Erich
Johann
Albert
Raeder
),
der
Führer
Adolf
Hitler
,
der
Marineadjutant
des
Führers
Kapitän
zu
See
Karl-Jesco
Otto
Robert
von
Puttkammer
,
der
Chef
des
Oberkom
-
mandos
der
Wehrmacht
(OKW)
General
Alfred
Josef
Ferdinand
Jodl
,
und
Reichsaußenminister
(RAM)
Ullrich
Friedrich
Willy
Joachim
von
Rib
-
bentrop
.
In
Punkt
5
dieser
Bespre
-
chung
wurde
”das
gegen
-
wärtige
Problem
der
Seekriegführung
im
Atlan
-
tik
im
Hinblick
auf
die
Hal
-
tung
der
USA“
diskutiert.
Dazu folgende Anlage 1:
Unternehmen “Rheinübung“
22. bis 23. Mai 1941
Churchill, Winston
Leonard Spencer
1874 - 1965
Hitler, Adolf
1889 - 1945
Jodl, Alfred Josef
Ferdinand
1890 - 1946
Raeder, Erich Johann
Albert
1876 - 1960
Ribbentrop, Ullrich
Friedrich Willy …
1893 - 1946
Roosevelt, Franklin
Delano
1882 - 1945
Seite
4
23. Mai 1941
23. Mai 1941, Freitag, 07.00 Uhr:
Der
Schlachtkreuzer
“Repulse”,
der
aus
dem
Firth
of
Clyde
kam,
vereinte
sich
mit
der
Home
Fleet
auf
der
Höhe
von
Butt
of
Lewis
(nördlichster
Punkt
der Isle of Lewis).
23. Mai 1941, Freitag, 12.00 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
befand
sich
kurz
vor
dem
nördlichen
Eingang
zur Dänemarkstraße. Position: 67° 28' Nord, 19° 28' West.
23. Mai 1941, Freitag, 12.50 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
erreichte
die
Eis
-
grenze.
Bis
12.58
Uhr
wurden
Ausweichmanöver
gefahren (vorwiegend wegen des Treibeises).
23. Mai 1941, Freitag, 13.00 Uhr:
Admiral
Günther
Lütjens
befahl,
die
Schiffsuhren
um
1
Stunde
auf
MEZ
(Mitteleuropäische
Zeit)
zurückzustellen.
23. Mai 1941, Freitag, 14.22 Uhr:
Meldung
vom
Marinegruppenkommando
Nord
an
”Bismarck“
:
”Fliefü.
Atlantik
teilt
mit,
daß
Eisaufklärung
in
der
Dänemarkstraße
wegen
Wetterlage
erneut
abgebrochen
wurde.
Bei
Anhalten
jetziger
Wetterla
ge
sei
Durchführung
auch
in
den
nächsten
Tagen
nicht
möglich.“
(Q
01)
23. Mai 1941, Freitag, 15.00 Uhr:
Wechselnde
Sicht
bis
zu
40-50
hm
(1
hm
[hektometer]
=
100
m;
40-50
hm
=
4.000-5.000
m).
Die
völlige
Unsichtigkeit
brach
ab.
Es
folgte
wechselnde
Sicht und Schneeschauer.
23. Mai 1941, Freitag, 17.30 Uhr:
Admiral
Günther
Lütjens
befahl,
wegen
akuter
Minengefahr,
der
”Bismarck“
und
der
“Prinz
Eugen”
das
Einschalten
der
MES
(Magnetischer
Eigen
-
schutz von Schiffen für E-Minen).
23. Mai 1941, Freitag, 18.11 Uhr:
Alarm auf der ”Bismarck“, Fahrzeuge wurden an Steuerbord gesichtet.
23. Mai 1941, Freitag, 18.22 Uhr:
Der
Alarm
auf
der
”Bismarck“
wurde
wieder
beendet,
da
die
gesichteten
Fahrzeuge als Eisberge erkannt worden waren.
23. Mai 1941, Freitag, 18.46 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
stand
an
der
Festeisgrenze
und
wich
mit
schar
-
fen Zickzack-Kursen den großen Eisschollen aus.
23. Mai 1941, Freitag, 19.00 Uhr:
Klare
Sicht.
An
Steuerbord
heller
Horizont,
an
Backbord
in
weiter
Entfernung
Dunst.
23. Mai 1941, Freitag, 19.22 Uhr:
Die
”Bismarck“
machte
durch
Horchgerät
und
Funkmeßortung
an
Backbord
ein
Schatten
in
einer
Entfernung
von
130
hm
(13
km)
aus.
Sofort
wurden
die
Gefechtsstationen
besetzt,
aber
das
Feuer
nicht
eröffnet.
Das
Ziel,
anschei
-
nend
ein
britischer
AMC
(Armed
Merchant
Cruiser
-
Hilfskreuzer),
ver
-
schwand
achteraus
im
Dunst.
Durch
EM
2-Ortung
(Funkmeßgerät
[FMG,
FuMG,
auch
Entfernungsmeßgerät])
wurde
ersichtlich,
daß
es
sich
um
einen
schweren
Kreuzer
handelte,
der
27-28
sm
mit
Kurs
195°
lief.
Der
deutsche
Kampfverband
hatte
den
schweren
Kreuzer
“Suffolk”
gesichtet.
Die
”Suffolk“
hatte
die
”Bismarck“
und
die
“Prinz
Eugen”
ebenfalls
gesichtet
(66°
59'
Nord,
24°
51'
West)
und
blieb
ein
wenig
zurück,
um
sich
im
Nebel
zu
verbergen.
Da
23. 05. 1941
Film-Dokument:
Die “Bismarck” und
die “Prinz Eugen” er-
reichen die Eisgrenze
(ohne Ton).
22. 05. 1941
PDF-Dokument:
”Das gegenwärtige
Problem der See-
kriegführung im Atlan-
tik im Hinblick auf die
Haltung der USA -
Anlage 1.“
Unternehmen “Rheinübung“
22. bis 23. Mai 1941
Seite
5
die
“Norfolk”
und
die
”Suffolk“
den
Befehl
erhalten
hatten,
die
deutschen
Schiffe
nur
zu
beobachten,
Fühlung
zu
ihnen
zu
halten
und
deren
Kurs
und
Geschwindigkeit
an
die
Admiralität
weiterzuleiten,
sollten
sie
sich
einem
Kampf
entziehen,
den
sie
sicherlich
auch
verloren
hätten.
Nach
der
Sichtung
des
deutschen
Kampfverbandes
sandte
die
”Suffolk“
an
die
Admiralität
einen
Bericht:
”One
battleship,
one
cruiser
in
sight
at
20º.
Distance
seven
miles,
course 240º.“
Die
britische
Admiralität
gab
diesen
Bericht
sofort
an
die
Home-Fleet
unter
C
in
C
(Commander
in
Chief)
Admiral
John
Cronyn
Tovey
weiter,
der
west
-
lich
von
Schottland
südlich
des
Breitengrades
62°
Patrouille
durch
die
See
fuhr.
Admiral
John
Cronyn
Tovey
befahl
daraufhin
dem
Kampfverband
unter
dem
Kommando
des
Chefs
des
Schlachtkreuzergeschwaders
Vizeadmiral
Lancelot
Ernest
Holland
(“Hood”,
“Prince
of
Wales”
und
die
sechs
Zerstö
-
rer
“Achates”
,
“Antelope”
,
“Anthony”,
“Echo”
,
“Electra”
und
“Icarus”)
-
der
sich
südlich
von
Reykjavik
nördlich
des
Breitengrades
62°
aufhielt
-,
zum
südli
-
chen
Ausgang
der
Dänemarkstraße
zu
laufen
und
auf
Abfangkurs
zu
den
deutschen Schiffen zu gehen.
23. Mai 1941, Freitag, 20.15 Uhr:
Admiral
Günther
Lütjens
sendete
ein
FT
(Funktelegramm)
an
das
Marine
-
gruppenkommando
(MGK)
Nord,
gab
seine
momentane
Position
bekannt
und daß ein schwerer Kreuzer der Briten folgte:
”Standort, AD 29, schwerer Kreuzer.“
23. Mai 1941, Freitag, 20.20 Uhr:
Die ”Suffolk“ hielt achteraus des deutschen Kampfverbandes Fühlung.
23. Mai 1941, Freitag, 20.28 Uhr:
In
etwa
10
km
Entfernung
sichteten
die
deutschen
Schiffe
den
britischen
schweren
Kreuzer
”Norfolk“,
der
infolge
der
Entdeckung
des
deutschen
Kampfverbandes nach Nordwest gelaufen war, um Fühlung zu ihm zu halten.
23. Mai 1941, Freitag, 20.31 Uhr:
Die
”Bismarck“
eröffnete
diesmal
sofort
das
Feuer.
Von
den
fünf
Geschütz
-
salven
der
”Bismarck“
traf
keine.
Die
ersten
drei
Salven
lagen
deckend;
die
vierte
kam
dem
Heck
der
“Norfolk”
gefährlich
nahe,
landete
im
Kielwasser
und
warf
einige
Granatsplitter
über
das
Deck;
die
fünfte
Salve
verfehlte
eben
-
falls
ihr
Ziel,
da
sich
die
”Norfolk“
hinter
einer
künstlich
erzeugten
Nebelwand
zurückgezogen
hatte.
Der
deutsche
Kampfverband
nahm
danach
seinen
Kurs
wieder
auf.
Die
”Norfolk“
hielt,
trotz
der
Kursänderung
in
der
Nebelwand
und
der
anschließend
Rückkehr
zum
alten
Kurs,
immer
noch
Fühlung
und
folgte dem deutschen Kampfverband achtern Backbord.
23. Mai 1941, Freitag, 20.44 Uhr:
Auf
der
”Bismarck“
arbeitete
das
vordere
Funkmeßortungsgerät
(FuMO
23)
infolge
der
Druckwellen
der
fünften
Geschützsalven
nicht
mehr
ordnungsge
-
mäß.
Daraufhin
setzte
die
”Bismarck“
die
Flaggensignale
”Nanni“
(Nord
pol)
und
”Willi“
(Wilhelm),
um
der
“Prinz
Eugen”
zu
signalisieren,
daß
sie
sich
vor
die
”Bismarck“
setzen
solle.
Kurz
danach
nahm
die
“Prinz
Eugen”,
deren
vorderes
Funkmeßortungsgerät
noch
intakt
war,
die
Führungsposition
ein.
Während
dieses
Manövers
hatte
die
”Bismarck“
einen
Ruderversager
ihrer
Steuerbord-Ruderanlage,
so
daß
beide
Schiffe
beinahe
kollidiert
wären.
Nur
durch
eine
40°
Hartlage
konnte
sich
die
“Prinz
Eugen”
einer
weiteren
Annä
-
herung entziehen.
(Hartlage
=
Die
äußerste
Lage
des
Ruderblattes
nach
Back
-
oder
Steuerbord,
wobei
das
Ruder
in
dieser
Lage
gewöhnlich
die
größte
Wirkung
hat.
Mit
Hartlage
wird
im
allgemeinen
nur
in
Notfällen
gesteuert,
um
beispielsweise
eine
Kollision
zu
verhüten,
um
sich
dem
gegnerischen
Angriff
schnellstmöglich
zu
entziehen
oder
um
in
engen
Gewässern
oder Hafenbecken zu steuern - DHJ).
23. Mai 1941, Freitag, 22.00 Uhr:
Auf
der
“Suffolk”
beobachtete
man,
wie
die
”Bismarck“
ihren
Kurs
in
eine
Regenwolke
drehte
und
verschwand.
Nach
wenigen
Minuten
weiterer
Beob
-
achtung
tauchte
die
”Bismarck“
plötzlich
wie
aus
dem
Nichts
auf
und
lief
genau
auf
die
”Suffolk“
zu,
um
kurz
danach
wieder
in
einer
Regenwolke
zu
verschwinden.
Die
”Suffolk“,
die
ja
die
Order
hatte,
keine
Kampfhandlungen
einzugehen,
drehte
sofort
auf
Gegenkurs,
um
den
Abstand
zur
”Bismarck“
zu
wahren.
Es
stellte
sich
jedoch
heraus,
daß
Luftspiegelungen
die
Besatzung
der
”Suffolk”
genarrt
hatten
und
so
nahm
die
”Suffolk“
ihre
Position
zur
Füh
-
lungshaltung wieder ein.
23. Mai 1941, Freitag, 23.50 Uhr:
Der
deutsche
Kampfverband
begann
sich
einzunebeln,
um
der
Fühlungshal
-
tung der ”Suffolk“ und der ”Norfolk“ zu entgehen.
Unternehmen “Rheinübung“
22. bis 23. Mai 1941
Seite
6
Film: 23. Mai 1941, Freitag, 12.50 Uhr:
Die “Bismarck” und die “Prinz Eugen” erreichen die Eisgrenze (ohne Ton).
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