25. Mai 1941 25. Mai 1941, Sonntag, 00.00 Uhr: Auf   der   ”Bismarck“    wurde   durch   die   Lautsprecher - anlage folgende Ansage getätigt: ”Die    Besatzung    gratuliert    dem    Flottenchef zum Geburtstag!“ Gemeint   ist   Admiral   Günther   Lütjens ,   der    am    25. Mai 1941 52 Jahre alt wurde. Außerdem   ist   der   Besatzung   mitgeteilt   wor - den,    daß    von    den    27    Flugzeugen,    die    die    ”Bis - marck“    angegriffen    hatten,    nur    eines    auf    dem Flugzeugträger   zurückgekehrt   sei.   Hier   gab   es   also verschiedene   Aussagen:   die   ”Bismarck“   sprach   von 26    abgeschossenen    Flugzeugen,    die    “Victorious” von   keinem   abgeschossenen   Flugzeug   (außer   den 2    verschollenen    Jagdflug zeugen)    und    die   Augen - zeugen    der    ”Bismarck“    von    5    Flugzeugen,    die abgeschossen    worden    waren.    Die    Wahrheit    liegt wohl, wie meist, irgendwo dazwischen. (Q 01) 25. Mai 1941, Sonntag, 00.28 Uhr: FT   (Funktelegramm)   von   ”Bismarck“   an   das   Marine - gruppenkommando (MGK) West: ”Angriff   von   Trägerflugzeugen.   Torpedotreffer Stb. (Steuerbord - DHJ) .“ (Q 01) 25. Mai 1941, Sonntag, 00.38 Uhr: FT vom Marinegruppenkommando West an ”Bismarck“: ”Gonzenheim   sofort   CD   23 ,   Kota   Penang   CD   26    gehen   (Spähschiffe ”Gonzenheim”    und   ”Kota   Penang”    zu   den   angegebenen   Marineplanquadraten   -   DHJ) .“ (Q 01) 25. Mai 1941, Sonntag, 01.31 Uhr: Da   die   ”Bismarck“   ihre   Geschwindigkeit   gedrosselt   hatte,   waren   die   sie   ver - folgenden   Schiffe   (“Suffolk”,   “Norfolk”   und   “Prince   of   Wales”)   nähergekom - men.   Die   ”Prince   of   Wales“   feuerte   sofort   zwei   Salven   auf   die   ”Bismarck“   ab, die   mit   ebenfalls   zwei   Salven   antwortete.   Niemand   traf,   keiner   kam   zu   Scha -
den   und   da   die   Sicht   ziemlich   schlecht   war,   stellten   beide   das   Feuer   wieder ein. Die britischen Schiffe vergrößerten wieder den Abstand zur ”Bismarck“. 25. Mai 1941, Sonntag, 02.11 Uhr: Das     Marinegruppenkommando     West     funkt     der “Prinz    Eugen” ,    daß    das    Marinetroßschiff    ”MTS Spichern”    am   25.   05.   um   14.00   Uhr   und   das   Mari - netroßschiff   ”MTS   Esso   Hamburg”    am   26.   05.   um 12.00   Uhr   am   vereinbarten Treffpunkt   zur Aufnahme von   Brennstoff   für   die   ”Prinz   Eugen“   bereit   stehen würde. 25. Mai 1941, Sonntag, 02.35 Uhr: Die    “Fairey-Swordfish-Torpedoflugzeuge”    (die    die ”Bismarck“    angegriffen    hatten),    begleitet    von    den drei    “Fairey-Fulmar-Jagdflugzeugen”,    kehrten    zum Flugzeugträger ”Victorious“ zurück. 25. Mai 1941, Sonntag, 03.06 Uhr: Die   britischen   Schiffe   begannen   im   Zickzackkurs   zu fahren,    da    sie    die    Befürchtung    hatten,    von    deut - schen    U-Booten    angegriffen    zu    werden.    Admiral Günther   Lütjens   erkannte,   daß   sich   die   britischen Schiffe,   infolge   ihrer   Manöver,   kurzzeitig   aus   ihrer eigenen    Radarreichweite    fuhren.    Da    zudem    die Sicht   sehr   schlecht   war,   schien   eine   Flucht   möglich; er    Befahl    der    ”Bismarck“    die    Geschwindigkeit    zu erhöhen   und   eine   unverzügliche   Kursände rung   nach Steuerbord   in   Richtung   Westen.   Die   ”Bismarck“   solle   ein   Kreis   fahren   und dann   ihren   ursprünglichen   Kurs   nach   Südosten   in   Richtung   St.   Nazaire   wie - der   aufnehmen,   in   der   Hoffnung,   daß   die   britischen   Schiffe   die   Fühlung   zur ”Bismarck“ verlieren würden. 25. Mai 1941, Sonntag, 03.09 Uhr: FT    vom    Marinegruppenkommando West an ”Bismarck“ : ”Admiralität        gab        Verlust ’Hood’   bekannt,   an   Bord   Vizeadmiral Holland .“ (Q 01)
Unternehmen “Rheinübung“ 25. bis 26. Mai 1941
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Unternehmen “Rheinübung”
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“MTS Spichern“ Stapellauf am ?, im Februar 1964 ver- schrottet.
"MTS Spichern" - Stapellauf am ?, im Februar 1964 verschrottet.
“Bismarck“ Stapellauf am 14. Februar 1939 in Ham- burg, am 27. Mai 1941 selbst versenkt.
"Bismarck" - Stapellauf am 14. Februar 1939 in Hamburg, am 27. Mai 1941 selbst versenkt.
“Prinz Eugen“ Stapellauf am 22. August 1938 in Kiel, am 22. Dezember 1946 nahe des Kwa- jalein-Atolls versenkt.
"Prinz Eugen" - Stapellauf am 22. August 1938 in Kiel, am 22. Dezember 1946 nahe des Kwajalein-Atolls versenkt.
Lütjens, Günther 1889 - 1941 (Bild: Bundesarchiv, Bild 146- 2003-0027).
Lütjens, Günther (* 25. Mai 1889 in Wiesbaden † 27. Mai 1941 im Nordatlantik). (Bild: Bundesarchiv, Bild 146-2003-0027).
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