Chronologie der
Bombardierung:
Einleitung - Vorab
Einleitung und Vorab zur Chronologie der Bombardierung der Städte des Deutschen
Reiches von 1939 bis 1945
In dieser Chronologie sind momentan aufgelistet:
1.331 bombardierte und angegriffene Ortschaften des Deutschen Reiches;
10.214 alliierte Bombardierungen und Angriffe auf deutsche Ortschaften (von
1.442.280 Bomber-Feindflügen und 2.686.799 Jagdeinsätzen).
Im
Jahre
1925
schrieb
Winston
Leonard
Spencer
Churchill
unter anderem in einem Zeitungsartikel:
“...
Alles,
was
in
den
vier
Jahren
des
Ersten
Weltkrieges
geschah,
war
nur
ein
Vorspiel
von
dem,
was
für
das
fünfte
Kriegsjahr
von
mir
vorbereitet
worden
war.
Die
nicht
geschlagene
Schlacht
des
Jahres
1919
hätte
ein
riesiges
Anwachsen
der
zer
-
störenden
Kräfte
gesehen.
Tausende
von
Flugzeu
-
gen
hätten
die
deutschen
Städte
einschließlich
Berlin
mit
Bomben
belegt.
Zu
dieser
Luftschlacht
von
1919
ist
es
nicht
gekommen,
aber
ihre
Ideen
leben
weiter.
Der
Tod
steht
in
Bereitschaft,
gehor
-
sam,
abwartend,
bereit,
die
Menschen
in
Massen
hinwegzumähen,
bereit,
wenn
man
ihn
ruft,
die
Zivilisation
ohne
Hoffnung
auf
Wiederaufbau
zu
zer
-
stampfen.
Er
wartet
nur
auf
den
Einsatzbefehl.
Vielleicht
wird
es
sich
das
nächste
Mal
darum
handeln,
Frauen
und
Kinder
oder
die
Zivilbevölkerung
überhaupt
zu
töten,
und
die
Siegesgöttin
wird
sich
zuletzt
voll
Entsetzen
jenem
vermählen,
der
dies
in
gewaltigstem
Ausmaße
zu
organisieren
ver
-
steht.
Zum
ersten
Mal
bietet
sich
einer
Gruppe
gesitteter
Menschen
die
Möglichkeit,
die
andere
Gruppe
zu
vollständiger
Hilflosigkeit
zu
verdammen.
...” (Q 27)
1944
schrieb
der
Staatssekretär
im
britischen
Luftfahrtministerium,
J.
M.
Spaight, in seinem Buch “Bombing Vindicated” unter anderem:
“...
Wir
begannen
Deutschlands
Städte
zu
bombardieren,
ehe
dies
die
Deutschen
in
England
taten.
Das
ist
eine
historische
Tatsache,
die
auch
öffentlich
zugegeben
ist.
Doch
weil
wir
im
Zweifel
waren
über
die
psycholo
-
gische
Wirkung
der
Verdrehung
der
Wahrheit,
daß
wir
es
waren,
die
die
strategische
Luftoffensive
starteten,
sind
wir
davor
zurückgeschreckt,
diesen
Entschluß
vom
Mai
1940
der
Öffentlichkeit,
die
ein
Recht
darauf
gehabt
hätte,
bekanntzugeben.
Das
hat
sich
nachträglich
als
schwerer
Fehler
erwiesen,
denn
es
war
ein
wahrhaft
großer,
ein
heroischer
Entschluß
ähnlich
dem
der
russischen
Politik
der
verbrannten
Erde.
…
Wir
wählten
damit
den
besseren,
aber
härteren
Weg.
Indem
wir
die
deutschen
Städte
zerschlugen,
verzichteten
wir
auf
das
Privileg,
unsere
Städte
intakt
zu
halten.
…
Es
ist
keine
absolute
Gewißheit,
aber
doch
sehr
wahrscheinlich,
daß
die
Deutschen
London
und
das
Industriegebiet
nicht
angegriffen
hätten,
wenn
wir
uns
ruhig
verhalten
hätten.
…
Diese
Art
der
Luftkriegführung
machte
sich
nicht für sie bezahlt. ...” (teilweise Q 32)
Allgemeinhin
wird
behauptet,
daß
die
Deutschen
im
Zweiten
Weltkrieg
mit
der
Terrorisierung
und
der
Bombardierung
von
Zivilisten
aus
der
Luft
durch
Flugzeuge
begonnen
hätten
und
daher
selbst
schuld
seien
an
den
daraus
folgenden
Zerstörungen
ganzer
Ortschaften,
Städte
und
Dörfer
des
Deutschen
Reiches
durch
die
angloamerikanischen
Bombenflugzeuge.
Aufgelistet
werden
bei
der
Argumentation
zu
dieser
falschen
Behauptung
zumeist
die
Bombardierungen
der
Städte
Guernica
in
Spanien,
Warschau
in
Polen,
Rotterdam
in
den
Niederlanden
und
Coventry
in
England
durch
die
Deutsche
Luftwaffe,
die
als
Rechtfertigung
für
den
Bombenterror
auf
deutsche
Zivilisten
dienten
und
heute
noch
dienen.
Durch
die
Verfälschung
von
Begebenheiten,
Hinzufügung
von
Unwahrheiten
oder
Weglassen,
Ver
-
drehen
oder
Verleugnen
von
Tatsachen
wurden
und
werden
diese
historischen
“Märchen”
heute
noch
kolportiert,
und
wer
etwas
anderes
verlauten
läßt
oder
gar
eine
vollkommen
andere
Meinung
ver
-
tritt,
der
gilt
sofort
als
Revisionist,
Relativierer
oder
wird
zumindest
als
fragwürdiges
Subjekt
verortet,
um
es
gelinde
auszudrücken.
Dabei
sind
diese
historischen
“Märchen”
Inhalt
Einleitung und Vorab
Seite 01
Guernica
Seite 02
Warschau
Seite 04
Rotterdam
Seite 09
Coventry
Seite 12
Churchill, Winston
Leonard Spencer
1874 - 1965
schon
lange
widerlegt
worden:
Bei
der
verteidigten
(nicht
offenen)
Stadt
Guernica
war
die
Bombardierung
mehr
ein
tragisches
Unglück
denn
ein
Ter
-
rorüberfall,
bei
den
verteidigten
(nicht
offenen)
Städten
Warschau
und
Rotterdam
richteten
sich
die
Bombardierungen
gegen
militärische
Ziele
und
bei
der
Stadt
Coventry
wurden
die
“Vergeltungs”-Angriffe
für
die
Bombardier
-
ung
von
München
auf
die
Rüstungsbetriebe
und
-werke
angesetzt
und
beschränkt.
Nachfolgend
werden
wir
die
Ereignisse
um
die
vier
Städte
Guernica,
Warschau,
Rotterdam
und
Coventry
eingehender
und
den
Tatsachen
ents
-
prechend
beleuchten.
Möge
sich
der
geneigte
Leser
und
Freund
der
deutschen
Geschichte
ein
eigenes
Bild
von
den
damaligen
Vorgängen
machen ...
Guernica
Am
13.
Juli
1936
wurde
in
Spanien
der
Führer
der
parlamentarischen
Rechten,
José
Calvo
Sotelo
,
ermordet.
Um
dem
Treiben
der
republikanischen
Regierung
-
der
”Volksfront“,
die
aus
Kommunisten,
Sozialisten
und
Anarchisten
bestand
welche
die
Diktatur
des
Proletariats
errichten
und
die
kapital
-
istischen
Klassen
unterdrücken
wollten
-
ein
Ende
zu
setzen,
erhob
sich
am
17./18.
Juli
1936
das
spanische
Militär
und
rief,
unter
General
Emilio
Mola
Vidal
,
zur
Nationalen
Erhebung
auf
-
der
Span
-
ische
Bürgerkrieg
begann.
Der
Putsch
gegen
die
republikanische
Regierung
verlief
jedoch
nicht
so
wie
es
sich
das
Militär
vorgestellt
hatte;
die
meisten
Großstädte
blieben
in
der
Hand
der
”Volksfront“
und
die
spanische
”Armee
von
Afrika“
saß
in
Spanisch-Marokko
fest.
Um
diese
Soldaten
auf
das
spanische
Festland
zu
bekommen
-
die
spanische
Marine
war
fest
in
der
Hand
der
”Volksfront“
-
wurde
am
25.
Juli
1936
die
Deutsche
Reichsregierung
von
General
Francisco
Franco
,
dem
Oberbefehlhaber
für
die
Kanaren
und
Spanisch-Marokko,
um
Hilfe
gebeten.
Da
die
span
-
ische
republikanische
Regierung
von
sowjet
-
ischen
Agenten
geleitet
und
vor
allem
militärisch
auch
von
französischen
Kommunisten
unterstützt
wurde,
nahm
der
Reichskanzler
Adolf
Hitler
dies
zum
Anlaß,
den
Versuch
der
Einkreisung
des
Deutschen
Reiches
durch
den
französisch-sowjet
-
ischen
Beistandspakt
vom
02.
Mai
1935
zu
unter
-
wandern.
Adolf
Hitler
entschloß
sich
zum
Seite
2
Chronologie der
Bombardierung:
Guernica
Franco y Bahamonde
Salgado Pardo ...
1892 - 1975
Hitler, Adolf
1889 - 1945
Sotelo, José Calvo
1893 - 1936
Vidal, Emilio Mola
1887 - 1937
Eingreifen:
”...
Die
Straße
von
Gibraltar
darf
nicht
rot
werden.
Eine
iberische
Hal
-
binsel
unter
sowjetischer
Macht
würde
bestimmt
auch
Volksfront-Frankreich
mit
hineinziehen
und
zu
einer
Deutschland
gefährdenden
kommunistischen
Blockbildung im Westen Europas führen. ...“
(Q 32)
Schlußendlich
half
die
Deutsche
Reichsregierung
den
spanischen
Auf
-
ständischen
mit
der
ersten
Luftbrücke
der
Weltgeschichte
(Unternehmen
”Feuerzauber“
),
um
die
spanische
”Armee
von
Afrika“
vom
10.
August
1936
bis
zum
11.
Oktober
1936
von
Spanisch-Marokko
zum
spanischen
Festland
zu
verbringen.
Nach
den
Wünschen
des
Generals
Francisco
Franco
lieferte
das
Deutsche
Reich
11
Transportflugzeuge
Ju
52
,
9
Bomber
Ju
52,
6
Jagd
-
flugzeuge
He
51
,
20
Flakgeschütze,
Maschinengewehre
nebst
Munition,
Bomben bis zu 500 kg sowie Boden- und Ausbildungspersonal.
Durch
die
stetig
verbissener
geführte
Auseinandersetzung
-
auch
weil
die
Sowjetunion
der
republikanischen
Regierung
umfangreiche
militärische
Hilfe
lieferte
-
wurde
das
Deutsche
Reich
immer
tiefer
in
den
Bürgerkrieg
ver
-
wickelt,
wonach
es
am
13.
August
1936
zu
einem
ersten
Kampfeinsatz
deutscher
Flieger
kam.
Ab
dem
07.
November
1936
wurde
das
reine
Trans
-
portunternehmen
(Unternehmen
”Feuerzauber“)
ausgeweitet
auf
eine
ständige
Intervention
des
Deutschen
Reiches
im
Spanischen
Bürgerkrieg.
Bis
zum
29.
November
1936
wurden,
unter
dem
Decknamen
Unternehmen
”Rügen“
,
Truppen,
Personal,
Gerätschaften,
Waffen
und
Munition
zu
Luft
und zur See nach Spanien transportiert.
Infolge
des
Operationsplanes
der
nationalen
Aufständischen
zur
Ein
-
nahme
von
Bilbao,
kam
es
am
26.
April
1937
zur
taktischen
Bombardierung
der
Brücke
von
Guernica,
um
den
republikanischen
Truppen
den
Rückweg
abzuschneiden
und
die
eigenen
Bodentruppen
zu
Unterstützen.
Der
italienis
-
che Einsatzbefehl Nr. 48 vom 26. April 1937 besagte:
“...
Bombardierung
der
Brücke
von
Guernica.
Der
Feind
zieht
sich
in
Richtung
Bilbao
durch
das
Dorf
Guernica
zurück,
auf
das
verschiedene,
aus
östlicher
Richtung
kommende
Straßen
zulaufen,
die
unmittelbar
rechts
des
Dorfes
an
der
Brücke
von
Guernica
zusammenkommen.
Das
Dorf
darf
aus
offensichtlichen
politischen
Gründen
nicht
bombardiert
werden.
Ziel:
Die
Straße
und
Brücke
ostwärts
von
Guernica
müssen
so
bombardiert
werden,
daß
der
Rückzug
des
Feindes
behindert
wird.
Typ
des
auszuführenden
Ein
-
satzes:
Überraschungsangriff
vom
Meer
aus.
Typ
und
Anzahl
der
Bomben:
12 50-kg-Bomben pro Flugzeug. Höhe des Angriffs: 3.800m. ...”
(Q 31)
Es
wurden
drei
Angriffswellen
in
3.500
m
Höhe
auf
die
Straßengabel,
die
Vorstadt
von
Renteria
und
auf
die
dortige
Brücke
geflogen,
wobei
von
deutschen
Flugzeugen
(2
He
111
,
1
Do
17
E
und
18
Ju
52
)
sowie
von
itali
-
enischen
Flugzeugen
(3
SM-79)
etwa
26
Tonnen
Spreng-
und
Brandbomben
abgeworfen
wurden.
Unter
ungünstigen
Sichtverhältnissen
und
starken
Winden
leidend,
und
durch
damalige
primitive
Zielgeräte
im
genauen
Bombenabwurf
behindert,
verfehlte
die
erste
Welle
ihre
Ziele,
sie
hatte
ihre
Bomben
zum
größten
Teil
zu
kurz
(noch
vor
die
Brücke)
in
das
freie
Feld
geworfen,
manche
fielen
-
infolge
der
Nähe
des
Zieles
-
unbeabsichtigt
in
das
Stadtzentrum,
das
sofort
zu
brennen
begann.
Die
beiden
folgenden
Wel
-
len
konnten
durch
die
enorme
Rauchentwicklung
ihre
Ziele
nicht
mehr
genau
erkennen
und
warfen
ihre
Bomben
ebenfalls
mit
der
Absicht
die
Brücke
zu
treffen
in
das
Stadtzentrum.
Nachdem
der
Rauch
sich
verzogen
hatte,
mußte
man
feststellen,
daß
die
Brücke unversehrt geblieben war.
Von
den
4.200
Einwohnern
waren
die
meisten
schon
vor
der
Bombardierung
aus
der
Stadt
geflohen.
Da
sie
als
von
den
republikanischen
Truppen
verteidigte
Frontstadt
galt,
griff
der
Artikel
25
der
Haager
Landkriegsordnung
(HLKO)
nicht
und
die
Stadt
hätte
sogar
bewußt
bombardiert
wer
-
den
können.
Insgesamt
kamen
etwa
120
Menschen
bei
diesem
Bombardement
ums
Leben,
von
denen
jedoch
nur
20
einwandfrei
identifiziert
werden
kon
-
nten.
Am
30.
April
1937
notierte
der
Stabschef
der
“Legion
Condor”,
Oberstleutnant
Wolfram
Freiherr
von Richthofen
, in seinem Tagebuch:
“...
Als
die
1.
Jus
(gemeint
sind
die
Ju
52
-
DHJ)
kamen,
war
überall
schon
Qualm
(von
VB,
die
mit
3
Flugzeugen
angriffen),
keiner
konnte
mehr
Straßen-
,
Brücken
und
Vorstadtziel
erkennen
und
warf
nun
mitten
hinein.
Die
250er
warfen
eine
Anzahl
Häuser
um
und
zerstörten
die
Wasserleitung.
Die
Brand
-
bomben
hatten
nun
Zeit
sich
zu
entfalten
und
zu
wirken.
Die
Bauart
der
Häuser:
Ziegeldächer,
Holzgallerie
und
Holzfachwerkhäuser,
führte
zur
völ
-
18. 10. 1907
PDF-Dokument:
“Abkommen über die
Gesetze und Gebräu-
che des Landkriegs” -
“Haager Landkriegs-
ordnung (HLKO).”
Seite
3
Chronologie der
Bombardierung:
Guernica
Richthofen, Wolfram
Freiherr von
1895 - 1945
ligen
Vernichtung.
-
Einwohner
waren
größtenteils
eines
Festes
wegen
außerhalb,
Masse
des
Restes
verließ
die
Stadt
gleich
zu
Beginn.
Ein
kleiner
Teil
kam
in
getroffenen
Unterständen
um.
-
Bombenlöcher
auf
Straßen
noch
zu
sehen,
einfach
toll.
-
Stadt
war
völlig
gesperrt
für
mindestens
24
Stunden,
es
war
die
geschaffene
Voraussetzung
für
einen
großen
Erfolg,
wenn
die
Truppen
nur
nachgerückt
wären.
So
nur
ein
voller
technischer
Erfolg
unserer
250er. ...” (Teilweise Q 31)
Soweit die tatsächlichen Begebenheiten!
Was
der
Gegner
aus
diesem
unglücklich
verlaufenden
Bombardement
später
machte,
ist
reinste
Propaganda.
Dieser
”grundlose
Terror-Angriff
auf
die
unverteidigte
Stadt
Guernica“
wurde
zum
”geplanten
Massenmord“
aus
der
Luft
stilisiert,
bei
dem
1.600
Personen
-
auch
durch
Tieffliegerangriffe
-
bestialisch
getötet
worden
seien.
Späterhin
mußte
die
Bombardierung
von
Guernica
als
Generalprobe
für
die
”barbarischen“
deutschen
Luftangriffe
von
Warschau, Rotterdam und Coventry herhalten.
Die
spanische
Volksfrontregierung
hatte
Monate
vor
dem
Angriff
auf
Guernica
ein
Antikriegsbild
bei
dem
Maler
Pablo
Ruiz
Picasso
als
spanischen
Beitrag
für
die
Weltausstellung
in
Paris
1937
in
Auftrag
gegeben,
das
dieser
für
150.000
Franc
(etwa
11.000
Reichs
-
mark)
auf
die
Leinwand
warf.
Erst
nach
dem
Angriff
auf
Guernica
wurde
dieses
Bild
als
Propaganda-
Bild
benutzt
und
es
erhielt
den
Titel
”La
muerte
de
Guernica“
(der
Tod
von
Guernica).
Dieses
Bild
trug
wesentlich
-
und
trägt
bis
in
unsere
Zeit
-
zu
der
Legende
bei,
daß
Guernica
ein
deutsches
Kriegs
-
verbrechen
gewesen
sei
und
daß
das
Deutsche
Reich
damit
den
Luftkrieg
gegen
die
Zivilbevölker
-
ung begonnen habe. (Teilweise Q 31)
Warschau
Am
01.
September
1939
marschierte
die
Wehr
-
macht
des
Deutschen
Reiches
in
Polen
ein
und
überrollte
die
polnischen
Soldaten
innerhalb
einer
Woche
blitzartig.
Schon
am
08.
September
1939
tauchten
die
ersten
Spitzen
der
deutschen
Wehr
-
macht
vor
der
polnischen
Hauptstadt
Warschau
auf.
Starke
polnische
Verbände
hatten
sich
bis
Warschau
zurückgezogen
und
unter
dem
Befehl
von
General
Juliusz
Rómmel
erhielten
120.000
Sold
-
aten
den
Auftrag,
die
Hauptstadt
Polens
”bis
zum
letzten
Blutstropfen
zu
verteidigen.“
Warschau
wurde
befestigt
und
ausge
-
baut,
und
die
Bevölkerung
wurde
dazu
aufgerufen,
die
Stadt
in
eine
Festung
zu
verwandeln.
Aus
einer
zu
Beginn
des
Krieges
erklärten
”offenen
Stadt“
wurde
eine
”befestigte
Stadt“.
Auch
hier
galt
somit
der
Artikel
25
der
Haager
Landkriegsordnung
(HLKO) nicht mehr.
Am
Morgen
des
09.
September
1939
eröffnete
die
deutsche
Wehrmacht
mit
der
4.
Panzer-Division
unter
dem
Befehl
des
Generalmajors
Georg-Hans
Reinhardt
den
Angriff
in
die
Stadt
Warschau,
der
jedoch
um
die
Mittagszeit
abgebrochen
werden
mußte;
die
Truppen
zogen
sich
wieder
in
die
Außenbezirke
zurück.
Generalmajor
Georg-Hans
Reinhardt meldete an das XVI. Korps:
“...
Der
Angriff
in
die
Stadt
mußte
verlustreich
eingestellt
werden.
…
da
Warschau
von
unerwartet
starkem
Gegner
mit
allen
Waffen
verteidigt
wird,
ist
eine
einzige
Panzerdivision
mit
nur
vier
Infanter
-
iebataillonen viel zu schwach für einen durchschlagenden Erfolg. ...”
(Q 17)
Das
polnische
Oberkommando
meldete
am
09.
September
1939
über
den
18. 10. 1907
PDF-Dokument:
“Abkommen über die
Gesetze und Gebräu-
che des Landkriegs” -
“Haager Landkriegs-
ordnung (HLKO).”
Seite
4
Chronologie der
Bombardierung:
Warschau
Picasso, Pablo Ruiz
1881 - 1973
Rómmel, Juliusz Karl
Wilhelm Freiherr von
1881 - 1967
Reinhard,
Georg-Hans
1887 - 1963
Kurzwellensender London GSB:
“...
Wir
erwarten,
daß
der
Kampf
um
Warschau
schwer
sein
wird,
aber
wir
haben
hinter
uns
nicht
nur
die
Armee,
sondern
alle
Bürger
der
Stadt,
die
ein Gewehr tragen können. ...”
(Q 05)
Am
14.
September
war
der
Belagerungsring
um
Warschau
von
den
deutschen
Truppen
vollends
geschlossen
worden;
das
Groß
der
deutschen
Kampfverbände
stand
vor
den
Toren
der
Stadt
und
war
sogar
schon
tief
in
die Vorstädte eingedrungen.
Am
15.
September
1939
ließ
das
Oberkommando
der
Wehrmacht
(OKW)
über Rundfunk vermelden:
“...
Achtung,
Warschau!
Achtung,
Warschau!
Das
Oberkommando
der
Wehrmacht
gibt
folgendes
zur
Kenntnis:
Das
deutsche
Verbot
der
Beschießung
offener
Städte,
Dörfer
und
Ortschaften
durch
die
deutsche
Artillerie
und
die
deutsche
Luftwaffe
ist
von
der
Bedingung
abhängig,
daß
die
Gegenseite
bereit
ist,
die
Erklärung
abzugeben,
daß
sie
aus
ihnen
keinen
Kriegsschauplatz
zu
machen
beabsichtigt.
Da
die
polnische
Regierung
ohne
Rücksicht
auf
die
Bevölkerung
ihres
Landes
sich
an
diese
Bedingung
nicht
hielt,
wird
die
deutsche
Armee
von
heute
an
mit
allen
Mitteln
den
Widerstand
in diesen Ortschaften brechen. ...”
(Q 05)
Am
16.
September
1939
entsandte
das
deutsche
Oberkommando
der
Wehr
-
macht
(OKW)
um
08.00
Uhr
einen
Offizier
als
Parlamentär
in
das
belagerte
Warschau,
“um
die
Bevölkerung
der
polnischen
Hauptstadt
vor
schwerstem
Leid
und
Schrecken
zu
bewahren”
und
“den
polnischen
Militärbefehlshaber
von
Warschau
zur
Aufgabe
seines
zwecklosen
Widerstandes
in
einer
offenen Millionenstadt”
zu veranlassen. (Q 03)
Nachdem
er
eineinhalb
Stunden
gewartet
hatte,
lehnte
der
Stadtkom
-
mandant
von
Warschau,
General
Juliusz
Rómmel
,
sowohl
den
Empfang
des
deutschen
Parlamentärs
als
auch
die
Entgegennahme
seiner
schrift
-
lichen Botschaft ab, die da lautete:
“Der deutsche Kommandierende General vor Warschau
vor Warschau, den 16. 9. 39
an den polnischen militärischen Befehlshaber in Warschau
Ich
fordere
hiermit
den
militärischen
Befehlshaber
in
Warschau
zur
bedin
-
gungslosen
Uebergabe
der
Stadt
innerhalb
6
Stunden
vom
Zeitpunkt
der
Uebergabe meines Schreibens an gerechnet auf.
Im
Fall
der
Ablehnung
wird
die
Stadt
als
Festung
mit
allen
sich
daraus
ergebenden Folgerungen behandelt werden.
Der deutsche Kommandierende
General vor Warschau
Petzel (gemeint ist Walter Petzel - DHJ),
Generalleutnant.” (Q 01)
Da
das
Oberkommando
der
Wehrmacht
(OKW)
annehmen
mußte,
daß
die
Bevölkerung
Warschaus
nicht
von
der
Ablehnung
der
Übergabeaufforderung
informiert
werden
würde,
warfen
12
He
111
der
deutschen
Luftwaffe
um
15.10
Uhr
Millionen
Exem
-
plare
von
Flugblättern
über
das
Stadtgebiet
ab.
Darin
wurde
unter
anderem
der
Bevölkerung
eine
Frist
von
zwölf
Stunden
eingeräumt,
in
der
sie
das
Stadtgebiet
auf
bestimmten
Straßen
verlassen
könne,
sollte
der
Übergabeaufforderung
nicht
Folge
geleistet werden.
Für
den
Fall
einer
Bombardierung
Warschaus
durch
die
deutsche
Luftwaffe
nach
Ablauf
der
Frist
am
17.
September
1939,
befahl
der
Oberbefehl
-
haber
der
Luftwaffe
(Ob.
d.
L.),
Hermann
Wilhelm
Göring
, für den nächsten Großangriff:
“...
Es
sind
in
erster
Linie
zu
zerstören:
Ver
-
sorgungseinrichtungen
(Wasser-,
Gas-,
Kraft
-
werke),
Kasernen
und
Munitionslager,
das
Woywodschaftsgebäude,
Zitadelle,
Kriegsminis
-
terium,
das
Generalinspektorat,
die
hauptsächlich
-
sten
Verkehrszentren
und
erkannte
Batteriestel
-
lungen.
Ziele
siehe
Bildskizze
von
Warschau.
...”
(Q
32)
Von
der
Terrorisierung
der
polnischen
Bevölkerung
durch
die
deutsche
Luftwaffe kann also keine Rede sein.
Noch
vor
Ablauf
der
Frist,
hatte
die
Bürgerschaft
Warschaus
am
17.
September
1939
spontan
mittels
Funkspruch
an
das
Oberkommando
des
Heeres
(OKH)
um
die
Annahme
eines
Parlamentärs
für
das
Diplomatische
Korps
und
eines
polnischen
Parlamentärs
für
die
Stadt
gebeten,
der
über
die
Räumung
Warschaus
durch
die
Zivilbevölkerung
verhandeln
solle.
Das
16. 09. 1939
PDF-Dokument:
Flugblatt des Ober-
kommandos der
Wehrmacht (OKW) an
die Zivilbevölkerung
von Warschau vom
16. September 1939.
Seite
5
Chronologie der
Bombardierung:
Warschau
Göring, Hermann
Wilhelm
1893 - 1946
Oberkommando
des
Heeres
ließ
um
18.06
Uhr
über
den
Deutschlandsender
in
deutscher
und
in
polnischer
Sprache
den
Warschauer
Bürgern
folgendes
Mitteilen:
“Auf
Ihre
Bitte
an
das
Oberkommando
des
deutschen
Heeres
wird
erwidert:
Der
Parlamentär
für
die
Räumung
Warschaus
durch
die
Bevölkerung
sowie
der
Vertreter
des
Diplomatischen
Korps
für
die
Räumung
Warschaus
durch
das
Diplomatische
Korps
und
die
ausländischen
Kolonien
werden
in
je
einem
Kraftwagen
am
17.
September
um
22
Uhr
MEZ.
an
der
Straße
Praga-
Minsk Mazowiecki in Höhe der deutschen Vorposten erwartet.
Die
Kraftwagen
der
Parlamentäre
haben
beleuchtete
weiße
Flaggen
und
volles
Licht
zu
zeigen.
Von
polnischer
Seite
ist
dafür
zu
sorgen,
daß
je
2.000
Meter
rechts
und
links
der
Straße
volle
Waffenruhe
herrscht.
Von
deutscher
Seite
wird
ebenfalls
dafür
gesorgt
werden.
Der
Empfang
dieser
Mitteilung ist durch Warschau auf 7.190 kHz umgehend zu bestätigen.
Das Oberkommando des deutschen Heeres.” (Q 01)
Gleichzeitig
übermittelte
der
Chef
des
Oberkommandos
der
Wehrmacht
(OKW)
an
die
Abteilung
L
(der
Geheime
Meldedienst
der
Luftwaffe)
fol
-
gendes Fernschreiben:
“Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht an Abteilung L
Zur sofortigen Weitergabe an OKH. und Ob. d. L.
(an OKH. Fernmündl. vorausgegeben)
Ob.
d.
H.
regelt
die
Annahme
des
poln.
Parlamentärs
nach
Ort
und
Zeit
sowie
die
Uebermittlung
dieser
Bereitwilligkeit
an
den
Kommandanten
von
Warschau
über
den
Deutschlandsender.
Der
Parlamentär
ist
anzuhören
und
ihm dann folgendes zu eröffnen:
1.
Der
poln.
Kommandant
von
Warschau
hat
es
am
16.
9.
abgelehnt,
die gleiche Frage mit einem deutschen Unterhändler zu erörtern.
2.
Die
in
den
abgeworfenen
Flugblättern
der
Bevölkerung
gestellte
Räumungsfrist ist nutzlos verstrichen.
3.
Inzwischen
sind
durch
die
deutschen
Truppen
alle
militärischen
Vorbereitungen
zum
Angriff
gegen
die
Stadt
wieder
getroffen
worden.
Der
Artl.-Aufmarsch
ist
beendet.
Aus
diesen
Gründen
ist
die
deutsche
Wehr
-
macht
nicht
mehr
in
der
Lage,
über
die
Räumung
der
Stadt
durch
die
Zivilbevölkerung
zu
verhandeln,
sondern
muß
die
bedingungslose
Ueber
-
gabe der Stadt fordern.
4. Frist für die Antwort auf dieses Angebot bis 18. 9., 8.00 Uhr.
5.
Mit
dem
vom
Diplomatischen
Korps
angebotenen
Parlamentär,
der
gleichzeitig
mit
dem
Parlamentär
des
Kommandanten
zu
beordern
ist,
sind
unabhängig
vom
Ergebnis
der
Verhandlungen
mit
dem
Stadtkommandanten
die
Einzelheiten
über
die
Evakuierung
des
Diplomatischen
Korps
und
der
ausländischen Kolonien in Warschau zu vereinbaren.
Chef OKW.
17. 9. 1939”
Bis
zum
18.
September
1939
um
11.45
Uhr
erschienen
jedoch
weder
der
Parlamentär
für
die
Stadt
noch
der
Parlamentär
für
die
Diplomatischen
Korps.
Die
militärische
Kommandostelle
Warschaus
unter
General
Juliusz
Rómmel
hatte
die
Parlamentäre
nicht
herausgelassen.
Das
Oberkommando
der Wehrmacht (OKW) erließ daraufhin folgendes Fernschreiben:
“Das Oberkommando der Wehrmacht, Abteilung L I, an die Oberbe-
fehlshaber
des Heeres und der Luftwaffe
Berlin, den 18. 9. 1939
Der
Führer
und
Oberste
Befehlshaber
ordnet
am
18.
September,
11.45
Uhr,
an:
1.
Da
poln.
Parlamentäre
bisher
nicht
erschienen
sind,
hat
OKH.
Angriff
auf
Warschau,
beginnend
mit
Angriff
auf
Praga,
unverzüglich
ein
-
zuleiten.
Die
Luftwaffe
hat
dabei
nur
im
Rahmen
der
milit.
notwendigen
Kampf
-
handlungen mitzuwirken.
2.
Im
Westen
ist
die
Bekämpfung
franz.
Fesselballone,
die
Feuer
ihrer
Artl. leiten, auch für Luftwaffe freigegeben.
OKW. / L I Nr. 1803 g. Kdos.” (Q 01)
Damit
war
der
Angriff
des
deutschen
Heeres
auf
Warschau
besiegelt.
Den
-
noch
verstrichen
einige
Tage,
da
die
deutschen
Bodentruppen
für
ihre
Vorbereitungen
zum
Angriff
auf
Warschau
bis
zum
Abend
des
24.
September
1939
benötigten.
In
dieser
Zeit
wurden
die
Flugblattabwürfe
vom
16.
September
1939
noch
viermal
wiederholt
-
am
18.,
19.,
22.
und
24.
Septem
-
ber
1939.
Die
polnische
Führung
in
Warschau
reagierte
jedoch
nicht;
im
Gegenteil
wurden
die
wehrfähigen
Bewohner
dazu
angehalten,
sich
zu
bewaffnen und sich am Abwehrkampf zu beteiligen.
Unterdessen
hatte
es
am
21.
September
1939
von
14.00
Uhr
bis
18.00
Uhr
2
Seite
6
Chronologie der
Bombardierung:
Warschau
km
beiderseits
der
Straße
Warschau-Radzymin
eine
einseitige
deutsche
Waffenruhe
sowie
ein
Flugverbot
der
Luftwaffe
gegeben,
damit
178
Ange
-
hörige
des
diplomatischen
Korps
und
weitere
1.200
Ausländer
die
Stadt
unbehelligt
verlassen
konnten.
Sie
wurden
von
deutschen
Offizieren
empfan
-
gen
und
in
bereitgestellten
Zügen
von
der
NS-Volkswohlfahrt
betreut
und
noch
in
der
Nacht
nach
Königsberg
befördert.
Allerdings
wurden
62
Mit
-
glieder
der
sowjetischen
Botschaft
weiterhin
in
Warschau
festgehalten.
Es
bedurfte
wiederholter
scharfer
Aufforderungen
des
Oberkommandos
des
Heeres
(OKH),
bis
diese
am
26.
September
1939
Warschau
ebenfalls
unge
-
hindert verlassen konnten. (Q 01, Q 03, Q 18)
Am
25.
September
1939
weilte
der
Führer
und
Oberste
Befehlhaber
der
Wehrmacht,
Adolf
Hitler
,
sowie
der
Oberbefehlhaber
des
Heeres,
Gener
-
aloberst
Walther
Heinrich
Alfred
Hermann
von
Brauchitsch
,
mit
seinem
Chef
des
Generalstabes,
General
der
Artillerie
Franz
Halder
,
an
der
Front vor Warschau.
Um
08.05
Uhr
begann
das
deutsche
Unternehmen
“Wasserkante”
;
240
Ju
87
B
(Sturzkampfbomber),
100
Do
17
und
30
Ju
52
flogen
den
ersten
und
einzi
-
gen
taktischen
Luftangriff
auf
Warschau.
In
drei
Wellen
warf
die
deutsche
Luftwaffe
560
Tonnen
Spreng-
und
72
Tonnen
Brandbomben
auf
Versor
-
gungsleitungen,
Wasser-,
Gas-
und
Kraftwerke,
Munitionslager,
Kasernen
und
andere
militärisch
wichtige
Ziele.
Gleichzeitig
wurden
manche
der
Vor
-
städte mit Artillerie beschossen. (Q 26)
Adolf
Hitler
“regte
für
die
bevorstehenden
Leiden
der
Bevölkerung
der
Festung
den
nochmali
-
gen
und
letzten
Versuch
an,
die
militärische
Führung
Warschaus
zur
Aufgabe
ihres
wahnwitzi
-
gen Verhaltens umzustimmen.”
Hunderttausende
Flugblätter
mit
dieser
erneuten
Aufforderung
zur
Kapitulation
wurden
über
Warschau abgeworfen. (Q 01)
Der
25.
September
1939
und
die
Nacht
zum
26.
September
1939
gin
-
gen
zu
Ende,
ohne
daß
General
Juliusz
Rómmel
eine
Antwort
auf
das
deutsche
Kapitulationsangebot
für
Würdig
empfunden
hätte.
Nunmehr
setzte
ab
dem
Morgengrauen
auf
der
ganzen
Front
das
Feuer
der
deutschen
Artil
-
lerie
und
somit
der
Angriff
auf
Warschau
ein.
Im
Laufe
des
Tages
drangen
deutsche
Soldaten
in
die
äußeren
Frontlinien
Warschaus
ein
und
nahmen
das Fort Mokotowski und ein Teil der Vorstadt Mokotow ein.
Am
Vormittag
des
27.
September
1939
bot
der
Kommandant
von
Warschau,
General
Juliusz
Rómmel
,
unter
dem
Eindruck
der
deutschen
Angriffe
vom
25.
und
26.
September
1939,
die
Übergabe
der
Stadt
zu
“ehrenhaften
Bedin
-
gungen”an.
Dazu
der
Bericht
des
Oberkommandos
der
Wehrmacht
(OKW)
vom 27. September 1939:
“...
Die
zu
Beginn
der
Kampfhandlungen
als
offene
Stadt
angesehene
und
dementsprechend
respektierte
Hauptstadt
Polens
ist
durch
die
Maßnah
-
men
des
Kommandanten,
die
Wiederinstandsetzung
der
alten
Forts
und
die
Bewaffnung
von
Teilen
der
Zivilbevölkerung
in
eine
Festung
verwandelt
worden.
Der
Angriff
dagegen
brachte
gestern
im
Nordteil
die
erste,
im
Südteil
die
zweite
Fortlinie
in
unseren
Besitz.
Unter
dem
Eindruck
dieser
Angriffe
hat
der
polnische
Kommandant
heute
vormittag
die
Übergabe
der
Stadt
und
der
Besatzung angeboten.
Der
Oberbefehlshaber
des
Heeres
hat
den
General
Blaskowitz
beauftragt,
die
Übergabever
-
handlungen zu führen. ...” (Q 03)
Noch
am
27.
September
1939
erließ
der
Oberbefehlhaber
der
Luftwaffe
(Ob.
d.
L.)
Herman
Wilhelm
Göring
einen
Tagesbefehl
an
die
Luftwaffe,
in
der
er
deren
Einsatz lobte.
Am
28.
September
1939
um
13.15
Uhr
hatte
sich
die
Warschau
bedingungslos
ergeben.
Der
polnis
-
chen
militärischen
Besatzung
wurde
zugesichert,
daß
a)
Offiziere
in
ehrenvolle
Gefangenschaft
xx. 09. 1939
PDF-Dokument:
Auszug aus dem
“Bericht des Oberbe-
fehlhabers der deut-
schen 8. Armee über
die Einnahme von
Warschau.”
27. 09. 1939
PDF-Dokument:
Tagesbefehl des
Oberbefehlhabers der
Luftwaffe (Ob. d. L.)
Hermann Wilhelm Gö-
ring an die Luftwaffe.
Seite
7
Chronologie der
Bombardierung:
Warschau
Brauchitsch, Walther
Heinrich Alfred ...
1881 - 1948
Blaskowitz, Johannes
Albrecht
1883 - 1948
Halder, Franz
1884 - 1972
überführt werden unter Belassung ihres Degens,
b)
Unteroffiziere
und
Mannschaften
vorerst
auf
Kurze
Zeit
in
Kriegsgefangenschaft
überführt,
nach
Durchführung
der
notwendigen
Formalitäten
in
ihre Heimat entlassen werden.
In
einer
Sondermeldung
der
Berichte
des
Oberkommandos
der
Wehrmacht
(OKW)
vom
28.
September 1939 heißt es:
“Warschau
hat
bedingungslos
kapituliert.
Die
förmliche
Übergabe
der
Stadt
an
das
deutsche
Armeeoberkommando
wird
voraussichtlich
am
29.
September
stattfinden.
Die
militärische
Besatzung
beträgt nach den bisherigen Feststellungen über 100.000 Mann.” (Q 03)
Am
29.
September
1939
begann
der
Ausmarsch
der
polnischen
Truppen
aus
Warschau.
Am
01.
Oktober
1939
rückten
die
ersten
deutschen
Truppen
in
Warschau
ein
und
am
05.
Oktober
1939
begab
sich
Adolf
Hitler
in
die
pol
-
nische
Hauptstadt,
um
auf
der
Ujazdowski-Allee
die
Siegesparade
der
8.
Armee abzunehmen.
Am
06.
Oktober
gab
der
deutsche
Reichskanzler
Adolf
Hitler
eine
Erklärung
der
Reichsregierung
im
Reichstag
ab,
in
der
er
unter
anderem
über
den
“großen,
in
seiner
Art
geschichtlich
einmaligen
Sieg”
gegen
Polen
berichtete.
Soweit die tatsächlichen Begebenheiten!
Was
auch
hier
der
Gegner
aus
diesem
Bombardement
später
machte,
ist
ebenfalls
reinste
Propaganda.
Aus
dem
deutschen
taktischen
Luftangriff
auf
Warschau
wurde
der
erste
im
zweiten
Weltkrieg
begangene
”Terror-
Angriff
auf
eine
offene
(nicht
verteidigte)
Stadt”
,
womit
die
Grausamkeit
und
Brutalität
der
Deutschen
einwandfrei
bewiesen
sei.
Zudem
wurde
die
abge
-
worfene
Bombenlast
sowie
die
Anzahl
der
Opfer
der
Bombardierung
oftmals
stark
übertrieben.
Man
sprach
von
mehrmaligen
oder
sogar
tagelangen
ver
-
heerenden
Bombardements
durch
1.000
und
mehr
deutsche
Bombenflug
-
zeuge
-
richtig
jedoch
ist,
daß
die
deutsche
Luftwaffe
Warschau
nur
ein
einziges
Mal
bombardiert
hatte,
und
zwar
mit
370
bis
400
Bombenflugzeu
-
gen.
xx. xx.
1939
Film-Dokument:
Der Kampf um
Warschau - Ausschnitt
aus “Feldzug in Po-
len” aus dem Jahr
1940.
06. 10. 1939
Ton-Dokument:
Auszug aus der “Er-
klärung der Reichs-
regierung des Reichs-
kanzlers Adolf Hitler
im Reichstag vom 06.
Oktober 1939.”
06. 10. 1939
PDF-Dokument:
Auszug aus der “Er-
klärung der Reichs-
regierung des Reichs-
kanzlers Adolf Hitler
im Reichstag vom 06.
10. 1939.”
Seite
8
Chronologie der
Bombardierung:
Warschau
Rotterdam
Am
10.
Mai
1940
begann
der
Westfeldzug
des
Deutschen
Reiches
gegen
Frankreich.
Da
bisher
die
meisten
britischen
Bombenflugzeuge
über
dän
-
isches,
niederländisches,
belgisches
und
luxemburgisches
Hoheitsgebiet
in
das
deutsche
Reichsgebiet
eingeflogen
waren,
um
die
Städte
zu
bom
-
bardieren
(und
da
die
Niederlande
und
Belgien
die
Stationierung
britischer
und
französischer
Truppen
auf
ihrem
Gebiet
zuließ
und
zudem
die
Verteidi
-
gung
ihres
Landes
nur
gegen
die
Grenze
des
Deutschen
Reiches
gerichtet
war),
konnte
von
einer
Neutralität
dieser
Staaten
keine
Rede
sein.
Infolgedessen
Begann
der
Westfeldzug
mit
einem
Angriff
auf
die
Nieder
-
lande,
Belgien
und
Luxemburg,
um
”die
Neutralität
dieser
beiden
Länder
(gemeint
sind
Belgien
und
die
Niederlande
-
DHJ)
mit
allen
Machtmitteln
des
Reiches sicherzustellen.“
(Q 18)
Dazu
hatte
die
deutsche
Reichsregierung
am
09.
Mai
1940
ein
Memorandum
an
die
niederländische
und
belgische
Regierung
gerichtet,
in
der unter anderem erklärt wurde:
”...
5.
Ein
ebenso
offenes
und
ungesichertes
Einfallstor
ist
das
nieder
-
ländische Küstengebiet für die britischen Luftstreitkräfte.
Die
Reichsregierung
hat
der
Königlich
Niederländischen
Regierung
in
fortlaufenden
Mitteilungen
den
Nachweis
über
die
Verletzung
der
nieder
-
ländischen
Neutralität
durch
englische
Flugzeuge
erbracht.
Seit
Kriegsaus
-
bruch
sind
englische
Flieger
täglich
von
den
Niederlanden
kommend
über
deutschem Boden erschienen.
127
solcher
englischer
Überfliegungen
wurden
einwandfrei
in
allen
Einzelheiten
festgestellt
und
der
Königlichen
Niederländischen
Regierung
notifiziert.
In
Wirklichkeit
aber
ist
ihre
Zahl
weit
größer,
sie
beträgt
ein
Viel
-
faches
der
notifizierten
Fälle.
Auch
bei
all
diesen
weiteren
Überfliegungen
besteht
kein
Zweifel,
daß
es
sich
um
englische
Flugzeuge
gehandelt
hat.
Die
große
Zahl
der
Überfliegungen
und
die
Tatsache,
daß
hiergegen
von
der
Königlich
Niederländischen
Regierung
keinerlei
wirksame
Maßnahmen
get
-
roffen
wurden,
beweisen
eindeutig,
daß
die
englische
Luftwaffe
nieder
-
ländisches
Hoheitsgebiet
mit
Wissen
und
Duldung
der
Königlich
Niederländischen
Regierung
systematisch
zum
Ausgang
ihrer
Operationen
gegen Deutschland gemacht hat. ...“ (Q 18)
Folglich
marschierten
am
10.
Mai
1940
die
deutschen
Truppen
in
die
Nieder
-
lande
ein
und
gleichzeitig
landeten
Luftlandetruppen
und
Fallschirmjäger
auch
bei
Rotterdam,
um
die
wichtigsten
Brücken
zur
Stadt zu besetzen.
Die
meisten
Knotenpunkte
und
Brücken
kon
-
nten
eingenommen
und
bis
zum
13.
Mai
1940
gehalten
werden,
wonach
die
Panzer
der
9.
Panzer-
Division
(9.
PD)
über
diese
Brücken
bis
an
den
Stadtrand
von
Rotterdam
vordrangen.
Die
letzte
Brücke
-
die
Willemsbrücke
-,
sowie
der
Stadtrand
und
die
Stadt
selbst,
wurde
jedoch
an
den
Nordenden
bis
aufs
Messer
von
den
Niederländern
verteidigt,
womit
Rotterdam
keine
“offene
Stadt”
mehr
war.
Auch
hier
galt
somit
der
Artikel
25
der
Haager
Landkriegsordnung
(HLKO)
nicht mehr.
Die
Fallschirmjäger
sollten
im
Verbund
mit
der
9.
Panzer-Division
die
Gegner
an
dieser
Brücke
überwinden
und
somit
der
18.
Armee
den
Weg
ebnen.
Am
13.
Mai
1940
um
16.00
Uhr
bat
Oberstleutnant
Dietrich
von
Choltitz
,
der
Kommandeur
der
an
der
Brücke
stehenden
deutschen
Truppen,
zwei
nieder
-
ländische
Zivilisten
(einem
Pfarrer
und
einem
Kaufmann),
über
die
Willemsbrücke
zum
holländis
-
chen
Stadtkommandanten
zu
gehen
und
ihn
zur
Kapitulation
Rotterdams
zu
bewegen,
um
die
Stadt
vor
schwerem
Schaden
zu
bewahren.
Am
Abend
kamen
die
beiden
Parla
-
mentäre
über
die
Brücke
zurück
und
berichteten,
daß
der
Stadtkommandant
von
Rotterdam,
Oberst
Pieter
Wilhelmus
Scharroo
,
ausrichten
ließe,
daß,
wenn
Oberstleutnant
Dietrich
von
Choltitz
Vorschläge
zu
machen
habe,
er
doch
Offiziere
schicken
möge,
da
er
mit
Zivilisten
nicht
verhandle.
(Q 17)
10. 05. 1940
Film-Dokument:
UfA Tonwoche Nr. 507
vom 23. 05. 1940 -
“Angriff deutscher
Fallschirmjäger auf
Rotterdam am 10. Mai
1940.”
18. 10. 1907
PDF-Dokument:
“Abkommen über die
Gesetze und Gebräu-
che des Landkriegs” -
“Haager Landkriegs-
ordnung (HLKO).”
Seite
9
Chronologie der
Bombardierung:
Rotterdam
Choltitz, Dietrich
Hugo Hermann von
1894 - 1966
Scharroo, Pieter
Wilhelmus
1883 - 1963
Da
die
Verluste
an
Panzern
auf
deutscher
Seite
bisher
ziemlich
hoch
waren
und
ein
Mangel
an
Artillerie
vorherrschte,
meinte
man
daher,
auf
den
Einsatz
der
Luftwaffe
nicht
mehr
verzichten
zu
können.
Die
Ziele
für
ein
Luftangriff
wurden
vorsorglich
auf
den
Maasbahnhof
und
auf
den
nördlichen
Teil
der
Willemsbrücke
festgelegt.
Dadurch
sollte
eine
Bresche
durch
die
nieder
-
ländische
Abwehr
an
der
Brücke
geschlagen
werden,
wonach
der
deutsche
Panzer-
und
Infanterieangriff
nach
Norden
weiter
Raum
hätte
gewinnen
können.
Zusätzlich
zu
den
Zielbeschränkungen
sollten
die
Bombenflugzeuge
eine
niedrige
Angriffshöhe
von
nicht
mehr
als
750
Metern
einhalten
und
nur
Spreng-
und
keine
Brandbomben
werfen,
um
die
Leiden
der
Zivilbevölkerung
auf
ein
Minimum
zu
reduzieren.
Eine
großflächige
Zerstörung
von
Rotterdam
hätte
überdies
die
Straßen
durch
Häusertrümmer
und
Bombentrichter
erheb
-
lich
blockiert
und
somit
einen
weiteren
Vorstoß
deutscher
Truppen
stark
behindert. (Q 20, Q 16)
Zuvor
aber
wurden
am
14.
Mai
1940
um
10.30
Uhr
von
Generalleutnant
Rudolf
Schmidt
zwei
deutsche
Parlamentäre
-
Hauptmann
Hoerst
und
Oberleutnant
Dr.
Plutzar
als
Dolmetscher
-
zum
Stadtkommandanten
von
Rotterdam,
Oberst
Pieter
Wilhelmus
Scharroo
,
entsandt,
um
ihn
abermals
zur
Kapitulation
und
zur
Übergabe
der
Stadt
um
12.30
Uhr
aufzufordern.
Sie
wurden
mit
ver
-
bundenen
Augen
durch
die
Stadt
gefahren
und
in
einen
Keller
verbracht,
wo
sie
erst
einmal
zu
warten
hatten.
Endlich
wurden
die
deutschen
Parlamentäre
um
12.10
Uhr
von
Oberst
Pieter
Wilhelmus
Schar
-
roo
empfangen.
In
dem
Begleitschreiben,
das
ihm
ausgehändigt
wurde,
stand,
daß
diese
Übergabeaufforderung
auf
zwei
Stunden
beschränkt
sei.
(Q
17)
Weiter in diesem Schreiben:
“...
Der
Widerstand,
der
in
der
offenen
Stadt
Rotterdam
geleistet
wird,
zwingt
mich,
die
nötigen
Maßnahmen
zu
ergreifen.
Das
kann
die
vollständige
Zerstörung
der
Stadt
zur
Folge
haben.
Ich
ersuche
Sie,
darauf
zu
dringen,
daß der Stadt dieser schwere Verlust erspart bleibt. ...” (Q 15)
Da
der
Stadtkommandant
von
Rotterdam
über
eine
Kapitulation
nicht
allein
entscheiden
und
seinen
Oberbefelhaber,
General
Henri
Gerard
Winkelman
,
um
Rat
fragen
wollte,
schickte
er
die
beiden
deutschen
Parlamentäre
wieder
mit
dem
Hinweis
zu
den
deutschen
Stellungen
zurück,
daß
er
seinerseits
um
14.00
Uhr
einen
Par
-
lamentär schicken werde.
Der
niederländische
Oberbefehlhaber,
General
Henri
Gerard
Winkelman,
befahl
dem
Stadtkom
-
mandanten
Oberst
Pieter
Wilhelmus
Scharroo,
die
Kapitulationsaufforderung
hinhaltend
zu
beant
-
worten.
Denn
zu
einer
unverzüglichen
Kapitulation
sah
er
keine
Notwendigkeit.
Der
größte
Teil
von
Rotterdam
ist
fest
in
niederländischer
Hand
und
die
Truppen
von
Oberst
Pieter
Wilhelmus
Scharroo
sind
den
deutschen
Truppen
zahlenmäßig
überlegen.
(Q
17)
Um
13.50
Uhr
kam
der
angekündigte
Parlamentär,
der
Adjutant
des
Rotterdamer
Stadtkommandanten
Hauptmann
Bakker,
über
die
Willems
-
brücke
und
übergab
einen
Brief,
in
dem
stand,
daß
man
das
Ultimatum
nicht
annehmen
könne,
da
es
nicht
unterzeichnet
worden
war.
Man
möge
doch
ein
neues,
diesmal
aber
eines
mit
Unterschrift,
überreichen
wollen.
Dies
wurde
auf
deutscher
Seite
um
14.15
Uhr
gewährt
und
der
Zeitpunkt
der
Übergabe
Rotterdams
auf
16.20
Uhr
verschoben.
Zugleich
wurde
für
diese
Zeit
eine
Waffenruhe
vereinbart.
Nun
galt
es
die
Bombenflugzeuge,
die
bei
Nichtein
-
haltung
der
ursprünglichen
Übergabezeit
(12.30
Uhr)
die
Verteidiger
der
Maasbrücke
von
Rotterdam
anzugreifen
hatten,
per
Funk
zu
benachrichti
-
gen.
Dieser
Funkspruch
an
die
Luftflotte
2
erreichte
jedoch
nicht
rechtzeitig
seinen
Bestimmungsort,
da
sich
die
Bombenflugzeuge
schon
seit
13.30
Uhr
auf
dem
Weg
zur
deutsch-niederländischen
Grenze
befanden.
Eiligst
wurde
ein
Jagdflugzeug
gestartet,
um
die
Bombenflugzeuge
einzuholen
und
sie
von
dem
geplanten
Angriff
abzuhalten.
Das
Jagdflugzeug
konnte
die
Bomber
jedoch nicht mehr erreichen und so nahm das Verhängnis seinen Lauf.
Um
15.00
Uhr
-
der
Stadtkommandant
von
Rotterdam,
Oberst
Pieter
Wilhelmus
Scharroo,
hatte
weder
kapituliert
noch
die
Stadt
übergeben
-
näherten
sich
100
Bombenflugzeuge
des
Kampfgeschwaders
54
Rotterdam,
um
in
zwei
Gruppen,
von
Osten
und
von
Südosten
anfliegend,
die
verteidigte
Maasbrücke
anzugreifen.
Da
die
Frist
zur
Übergabe
noch
nicht
abgelaufen
war
(16.20
Uhr),
bemühten
sich
die
deutschen
Bodentruppen
verzweifelt,
den
Angriff
der
Bombenflugzeuge
noch
dadurch
abzuwenden,
daß
sie
das
Signal
roter
Leuchtkugeln
in
den
Himmel
schossen.
Die
von
Osten
angre
-
ifende
Gruppe
unter
der
Führung
von
Oberst
Walter
Lackner
konnte
wegen
des
starken
Dunstes
die
Leuchtkugeln
nicht
sehen
und
begann
folglich
um
Seite
10
Chronologie der
Bombardierung:
Rotterdam
Schmidt, Rudolf
1886 - 1957
Winkelman. Henri
Gerard
1876 - 1952
15.05
Uhr
den
taktischen
Angriff
auf
das
Zielgebiet.
Die
von
Südosten
angreifende
Gruppe
unter
der
Führung
von
Oberstleutnant
Otto
Paul
Wilhelm
Höhne
hatte
soeben
ihre
Bombenschächte
geöffnet,
als
sie
die
roten
Leuchtkugeln
erblickte,
den Angriff unverzüglich abbrach und abdrehte.
Insgesamt
hatten
43
Maschinen
abdrehen
können,
ohne
ihre
Bombenlast
abgeworfen
zu
haben;
57
Bombenflugzeuge
hingegen
hatten
158
Sprengbomben
zu
je
250
kg
und
1.150
Spreng
-
bomben
zu
je
50
kg
abgeworfen
(insgesamt
97
Tonnen);
es
fiel
jedoch
keine
einzige
Brandbombe
auf
die
Stadt.
Dennoch
waren
die
Auswirkungen
verheerend:
Nach
einem
Fehlwurf
in
die
Altstadt
Rotterdams,
fing
diese
-
begünstigt
durch
die
vielen
Fachwerk-
und
Holzhäuser
und
die
kaum
vorhandenen
Brandmauern
-
zu
brennen
an.
Da
wegen
eines
Treffers
der
Hauptwasserleitung
die
Löschar
-
beiten
kaum
zu
bewerkstelligen
und
zudem
die
Organisation
und
Ausrüstung
der
Feuerwehren
äußerst
mangelhaft
waren,
weiteten
sich
die
Brände
schnell
zu
einem
Flächenbrand
aus
und
so
lag
die
Altstadt
im
Nu
in
Schutt
und Asche; dabei verloren 850 Menschen ihr Leben.
Um
17.00
Uhr
kam
der
Stadtkommandant
von
Rotterdam,
Oberst
Pieter
Wilhelmus
Scharroo
,
mit
einer
Delegation
und
einer
weißen
Fahne
über
die
Brücke
zur
deutschen
Seite
und
nahm
die
Kapitulationsverhandlun
-
gen auf.
Um
20.30
Uhr
bot
der
Oberbefehlhaber
der
niederländischen
Truppen,
General
Henri
Gerard
Winkelman,
die
Kapitulation
aller
niederländischen
Streitkräfte an. (Q 16)
In
einer
Ansprache
an
das
niederländische
Volk
über
den
Rundfunk
begründete
General
Henri
Gerard
Winkelman
seinen
Entschluß
zur
Kapitu
-
lation der Niederlande:
“...
Wir
haben
die
Waffen
strecken
müssen,
weil
nichts
anderes
mehr
möglich
war.
Alle
waren
fest
entschlossen,
unser
Vaterland
auf
das
äußerste
zu verteidigen.
Nun,
da
ich
als
Oberbefehlshaber
der
Land-
und
Luftstreitkräfte
heute
alle
Meldungen
erhielt,
wußte
ich
mit
absoluter
Gewißheit,
daß
dieses
Äußerste
erreicht
sei.
Unsere
Soldaten
haben
mit
einem
Mut
gekämpft,
der
unvergessen
bleiben
wird.
Aber
der
Kampf
war
ungleich:
unseren
Truppen
standen
technische
Mittel
gegenüber,
denen
der
größte
menschliche
Mut
nicht
gewachsen
ist.
Zu
Tausenden
sind
sie
für
die
Freiheit
der
Niederlande
gefallen.
Die
Luftstreitkräfte,
über
die
wir
noch
verfügen,
sind
so
minimal,
daß
sie
unsere
Truppen
zu
Lande
nicht
mehr
unterstützen
können.
Gegenüber
de
deutschen
Luftüberlegenheit
hatten
auch
unsere
Abwehrmittel,
wie
die
Flugabwehrbatterien,
nur
geringe
Wirkungsmöglichkeiten,
wie
tapfer
und
opfervoll sie auch ihre Aufgabe erfüllten.
So
waren
unsere
Truppen
den
vernichtenden
Bombenangriffen
der
deutschen
Luftwaffe
ausgesetzt.
Und
nicht
nur
sie.
Unter
der
Zivilbevölker
-
ung, unter Frauen und Kindern forderte der Luftkrieg zahlreiche Opfer.
Rotterdam,
das
heute
Nachmittag
von
der
deutschen
Luftwaffe
bom
-
bardiert
wurde,
hat
das
traurige
Schicksal
eines
totalen
Krieges
erfahren.
Utrecht
und
andere
wichtige
Bevölkerungszentren
würden
innerhalb
kürzester Zeit das gleiche Schicksal widerfahren.
Nahezu
ganz
auf
eigene
Kraft
angewiesen,
waren
wir
nicht
im
Stande,
unsere
Zivilbevölkerung
vor
dieser
Gewalt
zu
bewahren.
Es
waren
diese
harten
Tatsachen,
die
mich
zwangen,
meinen
höchst
ernsten
Beschluß
zu
fassen.
Wir haben den Kampf eingestellt.
Wer
meine
Verantwortlichkeit
einschätzen
kann,
der
wird
verstehen,
wie schwer mir diese Entscheidung gefallen ist.
Sie konnte jedoch nicht anders lauten. ...” (Q 16)
Am
15.
Mai
1940
wurde
die
Kapitulation
um
11.45
Uhr
in
Rijsoord
unterzeichnet.
Auszug
aus
der
Sondermeldung
der
Berichte
des
Oberkommandos
der Wehrmacht (OKW) vom 14. Mai 1940:
“...
Unter
dem
gewaltigen
Eindruck
der
Angriffe
deutscher
Sturzkampfflieger
und
des
bevorstehenden
Panzerangriffs
auf
die
Stadt
hat
Rotterdam kapituliert und sich dadurch vor der Vernichtung bewahrt. …
Nach
der
Kapitulation
von
Rotterdam
und
angesichts
der
bevor
-
stehenden
Bedrohung
der
holländischen
Hauptstadt
hat
der
holländische
Befehlshaber
den
aussichtslosen
Widerstand
aufgegeben
und
seinen
Trup
-
pen den Befehl zur Einstellung des Kampfes erteilt. ...” (Q 03)
Soweit die tatsächlichen Begebenheiten!
Was
der
Gegner
aus
diesem
Bombardement
später
machte,
ist
ebenso
in
das
Reich
der
Propaganda
einzuordnen.
Aus
dem
deutschen
takt
-
ischen
Luftangriff
auf
Rotterdam
wurde
eine
“vorsätzliche
Vernichtung
einer
Stadt”
,
die
vor
einem
“barbarischen
Angriff
auf
Zivilisten”
nicht
Halt
machte.
Seite
11
Chronologie der
Bombardierung:
Rotterdam
Höhne, Otto Paul
Wilhelm
1895 - 1969
In
ausländischen
Zeitungen
konnte
man
vom
“übermäßigen
Brandbombe
-
neinsatz”
lesen,
obwohl
nicht
eine
Brandbombe
geworfen
worden
war.
Zudem
wurde
auch
hier
-
vor
allem
von
den
Briten
-
die
Anzahl
der
Opfer
sehr
stark
übertrieben.
Die
britische
Presse
vermeldete,
daß
die
Zahl
der
Todesopfer
des
deutschen
Luftangriffes
auf
Rotterdam
an
die
30.000
betrage
(anstelle
der
850
bedauerlichen
Opfer),
die
durch
Mißachtung
des
Völker
-
rechtes verursacht worden seien.
“...
Dreißigtausend
Menschen
sterben
im
Nazi-Bombenregen!
...”
und
“...Dieser
deutsche
Bombenangriff
auf
Rotterdam
zeigt
der
alarmierten
Welt,
wie
wenig
die
deutsche
Führung
auf
Zivilisten
Rücksicht
nimmt.
...”
schrieb
die englische Presse. (Q 25)
Der
britische
Premierminister
Winston
Leonard
Spencer
Churchill
nahm
die
Bombardierung
Rotterdams
sogleich
als
Vorwand,
um
eine
unbarmherzige Vergeltung auf deutsche Städte in Gang zu setzen. (Q 26)
Coventry
In
der
Nacht
vom
14.
zum
15.
November
1940
griff
die
deutsche
Luftwaffe
zwischen
20.00
Uhr
und
05.30
Uhr
mit
449
Bombenflugzeugen
in
drei
Wellen
eines
der
Zentren
der
britischen
Flugmotoren-
und
Autoindustrie
an
-
gemeint
ist
die
mit
über
30
Rüstungswerken
bestückte
mittelenglische
Stadt
Coventry
(Spitzname
“Klein-Essen”).
Dieser
schwere
Angriff
wurde
unter
dem
Deckna
-
men
Unternehmen
”Mondscheinsonate“
geführt
und
von
deutscher
Seite
aus
als
“militärisch
operativer
Vergeltungsschlag”
für
die
britischen
Bomben
-
angriffe
auf
München
-
vor
allen
dem
Bomberangriff
vom
08.
November
1940
-
bezeichnet;
es
gab
daher
für
die
deutschen
Bomberpiloten
die
strikte
Anweisung, keine Wohngebäude anzugreifen.
Zudem
war
dieser
Angriff
eingehend
geplant
und
die
zu
bombardier
-
enden
Objekte
genauestens
festgelegt
worden.
Die
deutschen
Verbände
hatten
unter
anderem
folgende
Industrieanlagen
anzugreifen:
die
Standard
Motor
Company,
die
Coventry
Radiator
and
Press
Works
Co.
Ltd.,
die
Flug
-
motorenwerke
Alvis
Ltd.,
die
Flugmotorenwerke
und
Pkw-Werke
Armstrong
Siddeley
Motors,
die
Cornercraft
Ltd.
Ace
Works,
die
Gießerei
The
Bristol
Piston
Ring
Co.,
die
Maint
Unit
Co.,
die
Auto-
und
Motorenfabrik
Daimler
&
Co. Ltd. Sowie die Gasbehälter in der Hill Street. (Q 20)
Die
britische
Funkaufklärung
hatte
etliche
Stunden
zuvor
den
Zeit
-
punkt
und
das
Ziel
des
deutschen
Angriffes
erfaßt
und
dies
dem
britischen
Premierminister
Winston
Leonard
Spencer
Churchill
berichtet.
Dieser
jedoch
ließ
die
Bevölkerung
Coventrys
aus
politischen
und
psychologischen
Gründen
weder
warnen
noch
evakuieren,
um
vor
allem
das
Geheimnis
zu
wahren,
daß
die
Briten
den
deutschen
Funkverkehr
entschlüsselt
hatten.
(Q
26, Q 30)
Die
erste
Welle
der
Bombardierung
von
Cov
-
entry
bildeten
12
Flugzeuge
vom
Typ
Do
17
,
die
an
Fallschirmen
hängende
Leuchtbomben
abwarfen,
um
den
beiden
nachfolgenden
Wellen
mit
insges
-
amt
437
Bombenflugzeugen
des
Typs
He
111
die
Ziele
zu
markieren.
Die
zweite
Welle
warf
mittlere
und
schwere
Sprengbomben
sowie
weitere
Brand
-
bomben
ab,
um
Industriewerke
und
Fabrikgebäude
zu
zerstören.
Die
dritte
Welle
warf
zudem
Luftminen
über
das
Rüstungszentrum
der
Stadt
ab.
Insgesamt
wurden
von
20.00
Uhr
bis
05.30
Uhr
503
t
Spreng-,
Seite
12
Chronologie der
Bombardierung:
Coventry
14./15. 11. 1940
Film-Dokument:
Deutsche
Wochenschau Nr. 534
vom 28. 11. 1940 -
“Bombenangriff auf
Coventry am 14./15.
November 1940.”
31
t
Brandbomben
(881
Brandschüttkästen)
und
127
Luftminen
abgeworfen.
Da
diese
Fabriken
und
Rüstungswerke
oft
inmitten
der
Wohngebiete
lagen,
war
eine
ungewollte
Zerstörung
der
Innenstadt
kaum
zu
verhindern
-
heute
würde
man
dies
wohl
“Kollateralschaden”
nennen;
554
Menschen
mußten
ihr
Leben
lassen
und
865
Menschen
wurden
verletzt.
Selbst
die
Briten
mußten
später
feststellen,
daß
die
deutschen
Bombenflugzeuge
sehr
gezielt
auf
die
Fabriken
abgeworfen
und
dabei
alle
wichtigen
Rüstungswerke
auch
erheb
-
lich getroffen hatten. (Q 20, Q 29, Q 30)
Auszug
aus
dem
Bericht
des
Oberkommandos
der
Wehrmacht
(OKW)
vom
15. November 1940:
”
…
Nach
Besserung
der
Wetterlage
konnte
die
Luftwaffe
in
der
Nacht
zum
15.
November
als
Vergeltung
für
die
britischen
Angriffe
auf
München
dem
Gegner
durch
einen
Großangriff
auf
bedeu
-
tende
Rüstungsziele
in
Mittelengland
einen
außer
-
ordentlichen
schweren
Schlag
versetzen.
Besonders
heftig
und
erfolgreich
war
dabei
der
rol
-
lende
Angriff
starker
Kampfverbände
der
Gener
-
alfeldmarschälle
Kesselring
und
Sperrle
auf
Coventry,
wo
zahlreiche
Motorenfabriken
und
große
Anlagen
der
Flugzeug
-
zubehörindustrie
sowie
andere
kriegswichtige
Einrichtungen
mit
Bomben
schweren
und
schwersten
Kalibers
belegt
wurden,
die
gewaltige
Verwüstungen
anrichteten.
Unge
-
heure
Feuersbrünste,
die
von
großen
Rohstoffla
-
gern
genährt
wurden
und
bis
zur
Kanalküste
sichtbar
waren
vollendeten
das
Vernichtungswerk.
Außer
Rüstungsbetrieben
wurden
in
den
Midlands
noch
ein
großes
Nachschublager
der
britischen
Luftwaffe
und
ein
Gaswerk
mit
sichtbar
großer
Wirkung angegriffen. ...”
Soweit die tatsächlichen Begebenheiten!
Schon
wenige
Tage
später
lief
die
britische
Propaganda
auf
Hoch
-
touren.
Die
deutsche
Nachtbombardierung
von
Coventry
wurde
als
“Terrorangriff”
bezeichnet,
wobei
ungezügelt
und
absichtlich
Wohnviertel,
Schulen
und
Kirchen
-
vor
allem
die
St.-Michaels-Kathedrale
-
vernichtend
bombardiert
worden
waren.
Die
Engländer
schrieben
übertrieben
von
“Dezi
-
mierung
der
Bevölkerung“
und
propagandierten:
“Coventry
ist
das
Opfer
unmenschlicher Grausamkeit geworden.”
All
e
die
vorgenannten
Beispiele
-
die
von
der
deutschen
Luftwaffe
bom
-
bardierten
Städte
Guernica,
Warschau,
Rotterdam
und
Coventry
-,
dienen
auch
heute
noch
zur
Rechtfertigung
für
den
alliierten
Bombenkrieg
auf
die
Städte
des
Deutschen
Reiches.
Wie
ungerechtfertigt
diese
Behauptung
ist,
mögen
die
tatsächlichen
Fakten
der
oben
genannten
Beispiele
und
die
unten
folgende
kleine
Chronik
der
Aussagen,
Zitate
und
Ereignisse
zum
Bomben
-
krieg 1939 bis 1945
bezeugen.
Seite
13
Chronologie der
Bombardierung:
Coventry
Kesselring, Albert
1885 - 1960
Sperrle, Hugo
1885 - 1953
Film: Der Kampf um Warschau
Ausschnitt aus “Feldzug in Polen” -, ein Film der DFG (Deutsche Filmherstellungs- und Verwertungs- Gesell-
schaft m.b.H.) in Zusammenarbeit mit dem Oberkommando der Wehrmacht aus dem Jahr 1940.
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Rede: 06. Oktober 1939, Freitag:
Auszug aus der Erklärung der Reichsregierung des Reichskanzlers Adolf Hitler im Reichstag vom 06. Oktober
1939.
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Film: 10. Mai 1940, Freitag:
Ausschnitt aus der UfA Tonwoche Nr. 507 vom 23. Mai 1940 -
Der Angriff deutscher Fallschirmjäger auf Rotterdam am 10. Mai 1940.
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Film: 14./15. November 1940, Donnerstag/Freitag:
Ausschnitt aus der Deutschen Wochenschau Nr. 534 vom 28. November 1940 - Bombenangriff auf Coventry
am 14./15. November 1940 von 20.00 bis 05.30 Uhr durch 449 deutsche Bombenflugzeuge.
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