Deutsches Reich,
Donnerstag,
04. Januar 1900
Ausland
Jemen/Deutsches Reich
Aden - Dampfer “General” durchsucht
Der
deutsche
Reichspostdampfer
"General"
wurde
in
Aden
(Jemen
-
Golf
von
Aden)
von
britischen
Sol
-
daten
nach
Kriegsmaterialien
und
"Schmuggelwa
-
ren"
durchsucht.
Die
Briten,
die
gegen
die
Burenrepubliken
Krieg
führten,
vermuteten
Waffen
für die Buren an Bord.
Die Burenkriege - 1. Burenkrieg
Der
1.
Burenkrieg
fand
vom
16.
Dezember
1880
bis
zum
23.
März
1881
statt.
1806
wurde
die
bis
dahin
niederländische
Kapkolonie
an
Großbritannien
abgetreten.
Da
die
Buren
zunehmend
in
die
Minderheit
gerieten,
ihre
Identi
-
tät
wahren
und
sich
nicht
den
britischen
Gesetzen
beugen
wollten,
wichen
ca.
10.000
von
ihnen
im
”Großen
Treck“
von
1836
bis
1844
ins
Hinterland
aus.
Nördlich
des
Oranje-Flusses
gründeten
sie
1842
den
Oranje-Freistaat
mit
der
Hauptstadt
Bloemfontein
und
1853
gründeten
sie
im
Transvaal
die
Südafrikanische
Republik
mit
der
Hauptstadt
Pretoria.
1877
annektierten
die
Briten
Transvaal
und
die
beiden
Burenrepubliken
revoltierten
dagegen,
wobei
am
16.
Dezember
1880
der
Konflikt
offen
ausbrach,
da
die
Südafrika
-
nische
Republik
(ZAR)
erneut
ihre
Unabhängig
keit
erklärt
hatte.
Am
20.
Dezember
1880
kam
es
zwischen
Buren
und
einem
britischen
Armeekonvoi
zum
Gefecht
(von
Bronkhorstspruit),
bei
dem
die
Briten
vernichtend
geschlagen
wurden.
Vom
22.
Dezember
1880
bis
zum
06.
Januar
1881
wur
-
den
sämtliche
britische
Garnisonen
im
Transvaal
von
den
Buren
belagert.
Am
08.
Februar
1881
entging
eine
weitere
britische
Einheit
nur
knapp
der
Vernichtung
bei
der
Schlacht
von
Schuinshoogte.
Anschließend
erlitten
die
Briten
in
der
Schlacht
am
Majuba
Hill
eine
demütigende
Niederlage.
Da
die
Briten
den
Krieg
nicht
fortsetzen
wollten,
kam
es
am
06.
März
1881
zu
einem
Waffenstillstand.
Am
23.
März
1881
unterzeichneten
beide
Seiten
einen
Friedensvertrag,
der
den
Buren
im
Transvaal
Selbstverwaltung
unter
formeller
britischer
Oberherrschaft
zuge
stand.
Die
Südafrikanische
Republik
(ZAR) erreichte 1884 ihre volle Unabhängigkeit.
Die Burenkriege - 2. Burenkrieg
Der
2.
Burenkrieg
vom
12.
Oktober
1899
bis
31.
Mai
1902.
Anlaß
für
den
Zweiten
Burenkrieg
war
die
Entdeckung
der
ertragreichen
Diamant-
und
Gold-
Vorkommen
in
Kimberley
(1869)
und
in
Witwaters
-
rand
(1886)
rund
um
Johannesburg
auf
dem
Gebiet
der
Burenrepubliken.
Die
Diamant-
und
Gold-Vor
-
kommen
lockten
Tausende
von
Goldgräbern
an,
vor
allem
aus
den
benachbarten
britischen
Kolonien
Kapkolonie
und
Natal.
Unter
dem
Präsiden
ten
von
Transvaal,
Paulus
”Ohm“
Kruger
verweigerten
die
Buren
den
”Uitlanders“
(Afrikaans
für
Ausländer),
die
zu
diesem
Zeitpunkt
bereits
zwei
Drittel
der
Bevölkerung
stellten,
die
politische
und
rechtliche
Gleichstellung.
Dies
lie
-
ferte
Großbritannien
den
Vorwand,
erneut
gegen
die
Unabhängigkeit
der
Burenrepubliken
vorzugehen.
Allerdings
waren
die
Briten
mehr
an
die
Kon
-
trolle
der
Bodenschätze
und
der
Ver
-
wirklichung
des
”Kap-Kairo-Plans“,
der
ein
geschlossenes
britisches
Kolonialreich
von
Ägypten
bis
Süd
-
afrika
vorsah,
interessiert.
Einer
der
Hauptpersonen
dieses
”Kap-Kairo-
Plans“
war
der
Politiker
Cecil
John
Werbeplakat des
Norddeutschen Lloyd
aus dem Jahr 1898
für die Reichspost-
dampfer-Linie.
Historische Karte der
Region Golf von Aden
um 1888.
Werbeplakat der
“Hamburg-Amerika
Linie” (HAPAG).
Inhalt
Ausland
Seite 01
Kruger, Stephanus
Johannes Paulus ...
1825 - 1904
Rhodes
,
der
seit
1881
als
Abgeordneter
im
Parla
-
ment
der
Kapkolonie
saß.
Um
die
Burenrepubliken
einzukreisen,
hatte
er
1885
das
Betschuanaland
(Botswana)
und
1889
das
später
nach
ihm
benannte
Rhodesien
(Sam
bia
und
Simbabwe)
in
Besitz
nehmen
lassen.
Rhodes
wurde
1890
Pre
-
mierminister
der
Kapkolonie.
Er
unterstützte
1895
einen
bewaffneten
Überfall,
durch
den
Präsident
Kruger,gestürzt
werden
sollte.
Der
Plan
konnte
jedoch
vereitelt
werden,
was
Kaiser
Wilhelm
II.
am
03.
Januar
1896
zu
einem
Glückwunschtelegramm
an
Paulus
”Ohm“
Kruger
veranlaßte.
Die
so
genannte
”Krüger-Depesche“
löste
in
Großbritan
-
nien
eine
Welle
antideutscher
Empörung
aus.
Dieser
vereitelte
Überfall
weckte
in
den
Burenrepu
-
bliken
die
Kriegsbereitschaft.
Und
die
Briten
sahen
sich
1897
durch
das
militärische
Bündnis
zwischen
dem
Oranje-Freistaat
und
Transvaal
provoziert
und
trieben
die
Kriegsvorbereitungen
voran.
Der
britische
Kolonialminister
Joseph
Chamberlain
stellte
Paulus
”Ohm“
Kruger
im
September
1899
ein
Ultimatum,
in
dem
er
volle
Gleichberechtigung
für
alle
britischen
Einwohner
des
Transvaals
forderte.
Zudem
wurden
Anfang
Oktober
1899
erhebliche
britische
Truppen
an
die
Grenze
zu
Transvaal
entsandt.
Damit
wollte
die
britische
Regierung
einen
Angriff
der
Truppen
Transvaals
provozieren.
Gelänge
dies,
wäre
Trans
-
vaal
der
Aggressor
und
Großbritannien
würde
sich
wohl oder übel dagegen wehren müssen.
Paulus
”Ohm“
Kruger
stellte
am
09.
Oktober
1899
ein
Gegenultimatum
und
forderte
die
Briten
auf,
die
Provokationen
zu
beenden
und
innerhalb
48
Stunden
alle
Truppen
von
der
Grenze
Transvaals
zurückzuziehen
-
Transvaal
und
der
Oranje-Freistaat
würden
ansonsten
den
Krieg
erklären.
Nach
Ablauf
dieses
Ultimatums
erklärte
Paulus
”Ohm“
KrugerGroßbritannien
den
Krieg
und
am
12.
Oktober
1899
brachen
die
ersten
Kampfhandlungen
aus;
Einhei
-
ten
der
Buren
griffen
auf
dem
Gebiet
der
britischen
Kolonie
Kapkolonie
einen
Panzerzug
an,
der
Mafeking
mit
Vorräten
versorgen
sollte.
Frankreich
Saint-Etienne - Streik der Weber
Bei
einem
Streik
der
Weber
in
Saint-Étienne
kam
es
zu
blutigen
Auseinander
-
setzungen zwischen Streikenden, der Polizei und dem Militär.
Rußland
Erdbeben in Tiflis
Im
russischen
Gouvernement
Tiflis
zerstörte
ein
Erdbeben
zehn
Dörfer.
Etwa
900 Menschen kamen ums Leben.
xx. xx. 1900
Karte:
Die Kolonien und Län-
der im südlichen
Afrika im Jahre 1900.
Seite
2
Deutsches Reich,
Donnerstag,
04. Januar 1900
Wilhelm II., Friedrich
Wilhelm Viktor ...
1859 - 1941
Chamberlain, Joseph
1836 - 1914
Rhodes, Cecil John
1853 - 1902
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