Das Deutsche Dichterroß
Bis Morgens sie wieder erwachet ... Seite 02 Das Ei des Pinguin ... Seite 02 Das marmorne Herz ... Seite 04 Der Einsame ... Seite 08 Die Obsthochzeit ... Seite 09 "Ein Traum im Traum" oder "Der Waldschrat und das Irrlicht" ... Seite 19 Ein Wunsch und Ihr Bild ... Seite 22 Gedanken ohne Halt ... Seite 24 Mein Leben ... Seite 25 Nachtwald ... Seite 26 Und was ihn biß ist ungewiß ... Seite 27 Visão ... Seite 31 Was ich einst verloren hatt’ ... Seite 32
Bis Morgens sie wieder erwachet ... Der Frühe des Morgens ein Röschen erwacht, Es gähnet und streckt sich gar leis und bedacht; Der Nebel sie müde umschleichet. Die Blüten und Blätter sind frostig bedeckt. Sie zittert vor Kälte, nun ist sie geweckt! Vom Hauche des Tages bestreichet. Da blitzet durch Wolken ein sonniger Strahl - Der erste des Tages! In blendender Qual, Das Lager des Röschens er findet. Das Lichte, die Wärme, gar freundlich sie neckt. Ihr rötliches Köpfchen zum Himmel sich reckt, Und langsam die Schläfrigkeit schwindet. Der Nebel, er flimmert zur Sonne hinan, Verweht durch den klaren Zephir, und fortan Ein Lüftchen das Röslein erreichet. Auf Blättern und Blüten da taut es entzückt. Gleich fallen die Tropfen, sie schauet beglückt - Das eisige Tuch von ihr weichet. Da öffnet sie sich! Und nach einiger Zeit Erbebet das Rötliche, Schöne, das Kleid, Als wenn sie nun innerlich lachet. So steht sie des Tages in zärtlicher Pracht Und harret verängstigt der finsteren Nacht, Bis Morgens sie wieder erwachet! © Das Deutsche Dichterroß - November 1988 Das Ei des Pinguin ... Im hohen Norden - fernen Land - Da hockt auf einem Schollenrand Ein Pinguin mit seiner Brut,
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Das Deutsche Dichterroß "Handlungen und Wandlungen"
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