Das Deutsche Dichterroß
"Betretene Gesichter"
An C ...
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An G …
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An M ...
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Betretene Gesichter ...
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Das Übel des Redens ...
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Der Maler ...
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Die Laune des Schicksals ...
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Eifersucht! ...
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Erinnerst Du Dich? ...
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Es heilt die Zeit den Wunden Geist ...
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Gewissen ...
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Glück ...
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In Deinem Tagebüchlein ...
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Keine Zeit ...
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Mein Leben ist ...
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Melancholie ...
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Nähe und Ferne ...
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Oh Ehe ...
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Reich mir Deine Hand ...
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Schwer ein Traum mich plagt ...
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Schwierig ist es ...
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Trost für einen Freund ...
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Und Morgen? ...
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Verliere nicht ...
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Waldgeheimnis ...
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Zwei leuchtende Sterne ...
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An C ...
Fern, ach fern erklingt Dein Lachen!
Freudenschall, den ich so mag.
Ob im Traume, ob im Wachen -
Lieblich ist mir jeder Tag.
Wenn ich Dich nun auch nicht sehe,
Fühle ich doch Deine Nähe;
Die des Atems, die der Haut,
Welche mir so lieb, vertraut.
Nah, ach nah ist manches Glühen,
Das aus Deinem Herzen drängt.
Wie wenn tausend Rosen blühen,
Die der seichte Wind umfängt.
Ach, wie soll ich's Dir nur sagen;
Möcht es wohlig mich behagen,
Wenn des Sehnsuchts Süße blieb,
Flüsternd spricht: "Ich hab Dich lieb."
© Das Deutsche Dichterroß - Januar 1990
An G ...
Ich träume oft in mancher Nacht,
Wie ich so nahe bei Dir liege,
Wie ich Dich in den Armen wiege,
Wie Deine Wärme mich entfacht.
Und Deinen Atem spür' ich lange,
So leise hauchend auf der Wange -
Dein Herz, es schlägt dabei so sacht.
Ich träume oft in mancher Nacht,
Wie ich in Deine Augen schaue,
Wie Deinem Herzen ich vertraue,
Wie Deine Liebe mich entfacht.
Auf Deiner Haut spür' ich die Wärme,
Ich spür', ich habe Dich so gerne -
Dein Herz, ich hör', wie's heimlich lacht.
Ich träume oft in mancher Nacht,
Wie ich den Deinen Worten lausche,
Wie an der Lust ich mich berausche,
Wenn Dein Begehren mich entfacht.
Und uns're Seelen werden eine,
Zusammen sind sie nie alleine -
Mein Herz nun über beide wacht.
Ich träume oft in mancher Nacht ...
© Das Deutsche Dichterroß - November 2016
An M ...
Auch wenn uns oftmals Räume trennen
Und wir uns tagelang nicht sehn;
Auch wenn wir uns schon lange kennen
Und manchmal andre Wege gehn,
Bisher hab ich Dir nie gesagt
Wieviel Du mir bedeutest:
Freundschaft, Liebe, schöne Tage,
Lachen, Weinen und auch Klage,
Zärtlichkeit, Verständnis, Schweigen,
Reden, kindlich Neugier zeigen,
Fühlen, ahnen, Scherze machen,
Über unsre Freundschaft wachen,
Güte, Wärme, Herzlichkeiten,
Gute sowie schlechte Zeiten
Und durch Traurigkeiten führen,
Trost uns spenden, Nähe spüren,
Ehrlichkeit, Gefühl erleben,
Manches nehmen, vieles geben,
Oft Gedanken uns zu tauschen,
Auf das Herz des andern lauschen,
Um Probleme mitzukriegen,
Sanft uns in den Armen liegen,
Glücklich sein, die Zeit versäumen
Und gemeinsam Träume träumen …
© Das Deutsche Dichterroß - Mai 1996
Betretene Gesichter ...
Was kann von dieser Welt ich noch verlangen,
Wenn kaum ein Lächeln die Bewohner ziert.
Wohin ich schau' ist eitles Zittern, Bangen,
Und Furcht, in der sich Hoffnung schnell verliert.
Gesichter liegen tief in gramen Falten
Und aus gepreßten Mündern zischt ein Schrei.
Der Zeit, als Menschen froh und lustig galten,
Sind wir voraus und längst an ihr vorbei.
Wie eigensüchtig ist es sich zu wenden;
Wie nutzlos diesem Treiben zuzusehn!
Selbst wenn die Seelen wieder Frohsinn fänden,
Ist jene Zeit verdammt zum untergehn.
Das Schicksal, das in unsrer Hand gelegen,
Beklagt sich nicht und wird die Nachwelt prägen.
© Das Deutsche Dichterroß - Oktober 1989
Das Übel des Redens ...
Das Mißverständnis überall
Wohnt in einem kleinen Hort.
Besitzer ist in diesem Fall
Das gesprochen hehre Wort.
© Das Deutsche Dichterroß - März 1988
Der Maler ...
Der Maler kleckst auf Leinenwände
Bald hier ein Kreis, bald dort den Strich.
Was selbst er schön und sittsam fände
Ist vielen höchst verwunderlich.
Beschaut wird meist des Rahmens Felde,
Denn dies sagt mehr als das Gemälde!
© Das Deutsche Dichterroß - Juni 1990
Aus "The uninvited Guest"
Das Deutsche Dichterroß
"Betretene Gesichter"
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Die Laune des Schicksals ...
Was umschleichst Du immerzu
Mich und meine Sinne?
Wie bezwingt mich innerlich
Drängelnd Dein Gebot.
Wen verfolgst Du, ohne Ruh,
Wenn nicht mich - halt inne!
Bleib dort steh'n und wund're Dich
Über meine Not!
© Das Deutsche Dichterroß - Oktober 1989
Aus "Das Gefäß"
Eifersucht! ...
Nun komm und dringe in mich ein,
Vertrauenslose welke Rose.
Umneble Geist und Knochenbein,
Verwehre mir das Glücklichsein.
Betäube meine klaren Augen,
Die aus Geschautem Lügen saugen
Und rauschend, wie vom schwersten Wein,
Entzünde mir den Hoffnungsschein.
In Sturmespose - tanze, tose!
Nun dring doch endlich in mich ein,
Mit herber Wucht,
Du Eifersucht!
© Das Deutsche Dichterroß - Januar 1990
Erinnerst Du Dich? ...
Vergangenheit ist eine Zeit,
Die tief verwurzelt und verstreut.
Erinnerung liegt dort bereit
Und harrt geduldig dem Geläut.
Harrt der Glocke dringlich,
Bis das Herze sinnlich:
Schellt, Dir zu zeigen was Dein Leid;
Schellt, Dir zu zeigen was Dich freut.
Nun, erinnerst Du Dich?
© Das Deutsche Dichterroß - Mai 1988
Es heilt die Zeit den Wunden Geist ...
Eine Träne tropft dem Herzen aus der hohlen Hand;
An der Mauer meiner Trauer
Hör' ich, wie sie klopft,
Und das Hoffen nun betroffen
Mir zum Abschied winkt.
Unaufhörlich ringt Gefühl mit meinem Unverstand;
Bis im Reigen tiefes Schweigen
Meinen Mund verstopft,
Bis das Streiten durch die Zeiten
Ins Vergessen sinkt.
© Das Deutsche Dichterroß - Mai 1989
Gewissen ...
Was man in finst'rer Not vernichtet,
Wird selten einem schwer zur Last.
Vom eignem Mitleid träg gerichtet
Ist jene Tat gar schnell verblaßt.
Was wenn das Treiben hell belichtet,
So daß es leicht ein jeder sichtet?
Von schnöder Rache wild umfaßt
Wär ihnen dieses Werk verhaßt.
Nun hat so mancher gern verzichtet,
Noch ehe er sich angepasst -
Indem er in der Not vernichtet,
Was wahrlich ihm nur schwere Last.
© Das Deutsche Dichterroß - Mai 1990
Glück ...
Wie wär mein Dasein leer,
Ohne Dein Berühren.
Das Überleben schwer,
Ohne Deinen Trost.
Wie einsam wär mein Leben,
Das Deutsche Dichterroß
"Betretene Gesichter"
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Könnt ich Dich nicht spüren.
Und alles würd ich geben
Dich nicht zu verlieren,
Wenn Dein Blick mich kost.
Wie dunkel wäre meine Welt,
Ohne Dein Begehren.
Denn nur in Deinem Arm gefällt
Mir Geborgenheit.
So möcht ich oftmals Dich begleiten -
Mich von Dir ernähren
Und glauben, daß die frohen Zeiten,
Immer wiederkehren:
Oh, Glückseligkeit!
© Das Deutsche Dichterroß - März 1990
In Deinem Tagebüchlein ...
Du lebst Dein Leben in Phantasie -
Im Tagebuch vergang'ner Zeiten.
Du schaust ins Büchlein und denkst Dir: Wie
Vergilbt sind schon so viele Seiten!
Du liest die Zeilen still im Schweigen
Und manche Sätze woll'n Dir zeigen,
Daß ich in Deinem Büchlein fehl.
Du lebst Dein Leben, nur ohne mich;
Im Tagebuch, in unsren Seiten.
Ich schau ins Büchlein und denk an Dich,
Und auch an unsre schönen Zeiten.
Ich les die Zeilen still im Schweigen,
So manche Sätze woll'n mir zeigen,
Daß ich in Deinem Büchlein fehl.
© Das Deutsche Dichterroß - April 1990
Keine Zeit ...
Keine Zeit und keine Muße,
Weder Rast noch innre Ruh
Eile ich auf schnellem Fuße
Vom Termin dem nächsten zu.
Kaum noch eine freie Stunde,
Kaum Minute noch Sekunde,
Hält es mich an einem Ort.
Denn es sind mir tausend Sachen
Dringend und zugleich zu machen;
Irgendetwas treibt mich fort.
Keine Zeit und keinen Frieden,
Ständig flüchten scheint bequem.
Was mir wichtig wird vermieden,
Ist es dann noch mein Problem?
Kaum noch eine freie Stunde,
Kaum Minute noch Sekunde,
Hält es mich an einem Ort.
Auch wenn Freunde sich beschweren
Oder mir den Rücken kehren,
Ich hab für ein tröstend Wort
Keine Zeit ...
© Das Deutsche Dichterroß - Juni 1996
Mein Leben ist ...
Mein Leben ist ein Lachen, Singen -
Ein fröhlich, unbekümmert sein;
Es trägt auf lustig bunten Schwingen
Hinauf mich, hin zum Sonnenschein.
Mein Leben ist ein Weinen, Leiden -
Ein tränenvoll, ein gramerfüllt;
So wie sich Traurigkeiten kleiden,
In Kummer, Schmerz und Trost verhüllt.
Mein Leben ist ein Ahnen, Spüren -
Ein einfühlsam, ein liebereich;
Als wenn mich Zärtlichkeiten führen
Durch anschmiegsames Seidenweich.
Mein Leben ist ... wie Du!
Das Deutsche Dichterroß
"Betretene Gesichter"
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© Das Deutsche Dichterroß - August 1990
Melancholie ...
Traurigkeit bedrängt soeben
Meinen ahnungsvollen Geist -
Tränenreich und gramgespeist.
Und es zittern Seele, Leben,
Wie des Herzschlags müde Brust -
Hoffnungslos und bar der Lust!
© Das Deutsche Dichterroß - Januar 1990
Nähe und Ferne …
Was willst Du zu den Sternen greifen!
Du brauchst nicht weit umher zu schweifen?
Schau nach links und geh nach rechts,
Ein Schritt, ein kleinen nur.
Dreh Dich im halben Kreise
Und weiter geht die Reise:
Geh nach links und schau nach rechts,
Ein Schritt, ein kleinen nur.
Dann stehe fest in stiller Weise.
Dem Wort gehorch und sei ganz leise!
Dreh nach rechts ein Viertel Dich;
Nicht nach links, so hör auf mich.
Schau gradaus und geh nach vorn,
Ein Schritt, ein kleinen nur.
Nun stehst Du vor den Fernen,
Den fernsten aller Sternen;
Schaust ihn an verwunderlich
Und besiehst Dein eignes Ich!
© Das Deutsche Dichterroß - Dezember 1988
Oh Ehe …
Nach vielen Jahren Glück und Frust
Hockt ihr im Raum alleine.
Zum sprechen habt ihr keine Lust,
Der Mund scheint voller Steine.
Da sitzt ihr nun und schaut euch an,
Was habt ihr euch nur angetan?
Es herrscht die Ruh, die Grimme;
Ein Schweigen hier,
Ein Schweigen dort,
Vergeblich sucht ihr nach dem Wort -
Vergeblich eure Stimme.
© Das Deutsche Dichterroß - Mai 1996
Reich mir Deine Hand …
Einsam sind allein Gedanken,
Die mein kleines Herz gefüllt.
Grausam wuchsen Hoffnungsranken;
Und Gefühle, sie versanken
Hinter Laub und Leid verhüllt.
Doch ein Schimmer läßt mich wanken:
Wenn mein stetig inn'res Zanken
Von der Deinen Hand gestillt...
© Das Deutsche Dichterroß - Mai 1989
Schwer ein Traum mich plagt …
Still und heimlich lieb ich Dich,
Schon seit langer Zeit.
Mancher Traum umstreichelt mich
Zärtlich und gescheit.
Wenn doch nur die Träumerei
Endlich wahr und offen sei,
Liebt ich Dich noch mehr
Als ich es vorher.
© Das Deutsche Dichterroß - Mai 1989
Schwierig ist es ...
Ach! Schwierig ist es den zu finden,
Das Deutsche Dichterroß
"Betretene Gesichter"
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Der nicht nur alle Freuden teilt.
Wenn Kummer, Not auch vor mir stünden;
Geliebt sei dann, wer bei mir weilt.
© Das Deutsche Dichterroß - Dezember 1988
Aus "Hinter den Mauern"
Trost für einen Freund ...
Jeder Zeit wird sich erheben
Ein Gefühl, das manches Dir rät.
So zum Beispiel auch das Leben,
Dafür ist es niemals zu spät.
Kommt nach Regen nicht die Sonne,
Die durch Regenwolken bricht?
Flugs ist's Leben eitle Wonne,
Von dem Regen red' dann nicht!
Doch sprich von ihm, wenn es Dein Herz
Belastet voller Seelenschmerz.
Und sollte etwas plagen Dich,
So denk' an einen Freund - an mich.
Denn hierzu bin ich auf der Welt.
Als Freund, der immer zu Dir hält
Wenn Hochs und Tiefs in Deinem Leben
Sich schüttelnd ihre Hände geben.
© Das Deutsche Dichterroß - Juni 1988
Und Morgen? ...
Ich tanz in den Schatten der Zukunft hinein,
Mit Bildern vergangener Zeiten.
Ich folge dem trüben verblassenden Schein
Und Gegenwart wird mich begleiten,
Wie ich sie begleite bei Tag und bei Nacht;
Solang, bis der Schimmer gewaltig entfacht,
Zu grenzenlos leuchtender Wahrheit.
Und letztlich befreit sich mein altes Gebein
Von jedweden irdischen Seiten.
Den Körper verlass ich in Marter und Pein
Und schwebe hinauf zu den Weiten,
Die, greller und schöner als ich es gedacht,
Mich führen, bis jedes Bewußtsein erwacht,
In ewiglich strahlender Klarheit.
© Das Deutsche Dichterroß - Oktober 1989
Verliere nicht ...
Die Lebensfreude allerorten
Scheint sich an einen Punkt zu horten.
Und dieser Punkt - ja der bist Du;
Drum gib sie weiter immerzu.
Doch denk daran: Zuviel vergeben
Läßt Deine Freude schnell entschweben.
Deshalb -
Verliere nicht:
Dein Glücksgesicht;
Das Herz, das bricht;
Die Lust, die sticht;
Der Freude Licht.
Auf dies verzicht
Du niemals nicht!
© Das Deutsche Dichterroß - Dezember 1988
Waldgeheimnis ...
Ich lief durch die Stille der nahenden Nacht,
In eines der Wäldchen, die immerzu Schweigen;
Da plötzlich ein Flöten ertönte so sacht
Und hierauf das klagende Streichen der Geigen.
Nun tanzte, als seien die Geister erwacht,
Vom Nebel umhüllte Gestalten im Reigen
Und sangen und heulten in luftiger Tracht,
Um mir das Geheimnis des Waldes zu zeigen.
© Das Deutsche Dichterroß - 2000
Aus "Die Gebrüder Reisenden"
Das Deutsche Dichterroß
"Betretene Gesichter"
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Zwei leuchtende Sterne ...
Weisheit
Und Torheit
Verirren sich gern.
Stehen,
Besehen,
Sich gar nicht so fern.
Schweben zusammen,
Im Reigen vereint;
Lodern wie Flammen,
Und niemals erscheint
Eine
Alleine,
Als leuchtender Stern.
© Das Deutsche Dichterroß - November 1988
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